Feldhamster-Plage auf neuen Waldfeldern: Jungtiere erobern Nordsachsen!

Feldhamster-Plage auf neuen Waldfeldern: Jungtiere erobern Nordsachsen!

Nordsachsen, Deutschland - In Nordsachsen gab es kürzlich einen kleinen Grund zur Freude. Zwei Monate nach der Auswilderung von Feldhamstern wurden die ersten Jungtiere gesichtet. Laut dem MDR wurden die kleinen Nager auf Wildkameras festgehalten, was das Artenschutzprojekt des Zoo Leipzig zur Wiederansiedlung dieser bedrohten Art als erfolgreich ausweist.

Das Projekt, bekannt als „LIFE4HamsterSaxony“, zielt darauf ab, die Lebensräume des Feldhamsters in der Region nachhaltig zu fördern und zu sichern. So wurden insgesamt 179 Feldhamster in Nordsachsen an zwei verschiedenen Äckern angesiedelt. Der Projektmanager, Thomas Liebenstein, betont, wie wichtig die Zusammenarbeit mit lokalen Landwirten ist. Diese müssen ihre Felder „feldhamsterfreundlich“ bewirtschaften, um den Hamstern die optimale Umgebung zu bieten.

Zusammenarbeit mit Landwirten

Die Maßnahmen, die die Landwirte umsetzen, sind entscheidend. Der Anbau verschiedener Kulturen in Streifen, wie Luzerne und Wintergetreide, sowie das Anlegen von Blühstreifen stehen auf dem Plan. Dies wird ergänzt durch einen teilweisen Ernteverzicht und einen verspäteten Stoppelumbruch. Wichtig ist auch der Verzicht auf schädliche Pflanzenschutzmittel und der Umgang mit schweren Maschinen nur während des Tages. Diese Vorgaben sollen helfen, die Lebensräume der Feldhamster nachhaltig zu bewahren und zu verbessern, sodass sie hinter den Kulissen wieder gedeihen können.

Besonders bemerkenswert ist die finanzielle Unterstützung, die das Projekt erhält. Insgesamt finanzieren sich die 12,2 Millionen Euro Kosten zu 75 Prozent durch die Europäische Union. Der Rest wird durch Sachsen, den Zoo Leipzig und den Landkreis Nordsachsen gedeckt. Ab Oktober 2025 wird der Hamsterschutz zudem auf eine Fläche von 400 Hektar bei Delitzsch ausgeweitet, was die Reichweite des Projekts erheblich vergrößern wird.

Einblicke in das Leben der Feldhamster

Feldhamster sind faszinierende Lebewesen, die in Feldern leben und eine besondere Vorliebe für tiefes Graben haben. Sie schaffen sich auf diese Weise einen geeigneten Lebensraum, in dem sie nicht nur schlafen, sondern auch Vorräte lagern. Wie in einer Folge der Sendung mit der Maus erläutert, sind sie auch auf die richtige Nahrungsquelle angewiesen, wobei Luzerne eine ihrer Hauptnahrungsquellen darstellt. Neben all diesen Faktoren müssen Naturschützer auch spezielle Felder anlegen und Schutzmaßnahmen wie elektrische Zäune gegen mögliche Fressfeinde, etwa Füchse, implementieren.

Das Artenschutzprojekt des Zoo Leipzig stellt einen wichtigen Schritt in die richtige Richtung dar, um die Feldhamsterpopulation langfristig zu stabilisieren und wieder steigen zu lassen. Mit kreativen und nachhaltigen Ansätzen und der aktiven Mitwirkung der Landwirtschaft wird die Region vielleicht bald wieder von einer lebendigen Feldhamstergemeinschaft profitieren können.

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OrtNordsachsen, Deutschland
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