Abriss der alten Polsterfabrik: Ein Ende für Dippoldiswaldes Ruinen!

Dippoldiswalde plant den Abriss der alten Polsterfabrik in Seifersdorf zur Erweiterung des Gewerbegebiets bis 2024.
Dippoldiswalde plant den Abriss der alten Polsterfabrik in Seifersdorf zur Erweiterung des Gewerbegebiets bis 2024. (Symbolbild/NAG)

Abriss der alten Polsterfabrik: Ein Ende für Dippoldiswaldes Ruinen!

Seifersdorf, Deutschland - In Dippoldiswalde ist das Schicksal einer alten Polsterfabrik besiegelt. Nach langen Jahren des Verfalls hat der Stadtrat beschlossen, die marode Ruine in Seifersdorf abzureißen. Die Oberbürgermeisterin Kerstin Körner (CDU) wurde beauftragt, eine Vereinbarung mit dem Landesamt für Straßenbau und Verkehr (Lasuv) abzuschließen, das sich an den Abrisskosten beteiligen wird. Laut Sächsische.de steht die Polsterfabrik seit 1997 leer, nachdem sie aufgrund einer Insolvenz geschlossen wurde. Die Ruine fiel an den Freistaat Sachsen, da die Erben des letzten Besitzers das Erbe ausschlugen.

Im Juli 2023 entschloss sich der Stadtrat zum Kauf der rund 9.500 Quadratmeter großen Fläche der ehemaligen Fabrik. Dies geschah im Rahmen einer Kooperation zwischen der Stadt und dem Lasuv, die auch eine Kompensation für Eingriffe in die Natur im Zusammenhang mit dem Ausbau der Bundesstraße B170 berücksichtigen. Die Stadt benötigt die Flächen dringend für die Erweiterung des Gewerbegebiets Reinholdshain.

Kosten und Zeitplan für den Abriss

Die Kosten für den Abriss belaufen sich auf etwa 804.000 Euro, wobei die Stadt circa 240.000 Euro tragen wird. Um die finanziellen Belastungen gering zu halten, plant die Stadt, diese Investitionen durch den Verkauf von Flurstücken des Gewerbegebiets zu refinanzieren. Abschlagszahlungen sollen auf Basis des Baufortschritts geleistet werden. Der Abriss, der im nächsten Jahr beginnen soll, ist für den Marsch des Baufortschritts auf Oktober angelegt, mit einer möglichen Fertigstellung bis Ende Oktober 2024.

Ein besonderes Highlight des Projekts wird eine Streuobstwiese sein, die nach dem Abriss auf einem Teil des Geländes angelegt werden soll. Diese wird laut Lasuv 40 Bäume und 58 Gewächse umfassen und somit einen grünen Akzent im Gewerbegebiet setzen.

Ein Blick auf die Industrie-Ästhetik

Der Fall der alten Polsterfabrik ist Teil eines größeren Trends in der Region, wo viele ehemalige Produktionsstätten dem Verfall preisgegeben wurden. Durch Initiativen wie Industrie.Kultur.Ost wird versucht, diesen historischen Schätzen ein zweites Leben einzuhauchen. Diese Organisation hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Überlieferungen und Geschichten hinter den blanken Mauern zu dokumentieren und das kulturelle Erbe der industriellen Vergangenheit zu bewahren.

Die Ästhetik verfallener Fabriken bietet nicht nur einen Anblick voller Geschichte, sondern spiegelt auch die Entwicklung der Industrialisierung in Ostdeutschland wider, die seit dem 19. Jahrhundert einen tiefen Einfluss auf die Region hatte. Die Projekte dieser Art dienen der Instandhaltung und Rettung alter Fabrikanlagen, die heute oftmals in desolatem Zustand sind. Das Netzwerk, das sich für diese Belange engagiert, ist ständig auf der Suche nach neuen Objekt- und Dokumentationsmöglichkeiten, wie auch auf der Webseite Industriekultur Ost aufgezeigt wird.

Insgesamt wird der Abriss der Polsterfabrik nicht nur die Stadtsituation in Dippoldiswalde verbessern, sondern auch Platz für neue, grüne Ideen schaffen. Die Herausforderung, alte Bauten mit ihrer reichen Geschichte zu bewahren, wird hier visibel und wirft einen Blick in die Vergangenheit und die Zukunft des industriellen Erbes.

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OrtSeifersdorf, Deutschland
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