Letzter Kaffee im Schlosscafé Weesenstein: Ein Abschied mit Erinnerungen

Schloss Weesenstein schließt sein Café am 29. Juni 2025 nach zwei Jahren. Betreiber suchen neue Perspektiven in der Gastronomie.
Schloss Weesenstein schließt sein Café am 29. Juni 2025 nach zwei Jahren. Betreiber suchen neue Perspektiven in der Gastronomie. (Symbolbild/NAG)

Letzter Kaffee im Schlosscafé Weesenstein: Ein Abschied mit Erinnerungen

Schloss Weesenstein, 01814 Weakhausen, Deutschland - Am 29. Juni 2025 ist es so weit: Das Schlosscafé Weesenstein schließt seine Pforten – vorerst. Die Betreiber Dagmar Handlirova und Tomas Holecek, die für zweieinhalb Jahre für das leibliche Wohl der Gäste sorgten, verabschiedeten sich mit einem letzten Kaffee und Kuchen von ihren Stammkunden. Ein emotional bewegter Tag, denn besonders die Familie aus Großenhain, die dort einen Geburtstag feierte, war zum ersten Mal im Café zu Gast und genoss das Ambiente auf der beliebten Terrasse, die angesichts des schattenspendenden Wolkenspiels gut besucht war. Interessanterweise stehen mobile Sonnenschirme, die aufgrund des Denkmalschutzes notwendig sind, nicht im direkten Zusammenhang mit der Schließung, diese hatten eher ihren eigenen Charme.

Dagmar und Tomas mussten den Pachtvertrag nicht verlängern, nachdem bereits im Februar das ursprüngliche Ende erreicht war. Die erweiterte Frist um drei Monate wurde einzig und allein den bestehenden Reservierungen und geplanten Veranstaltungen zuliebe gewährt. Doch die Hoffnungen, die Schlossküche übernehmen zu können, wurden jäh enttäuscht, da der Freistaat Sachsen die bereits begonnenen Umbauten aus finanziellen Gründen stoppte. Die notwendige Infrastruktur für ein attraktives gastronomisches Angebot fehlt schlichtweg, worüber Schlossverwalterin Andrea Dietrich auch nicht hinwegsehen kann. Sie zeigte jedoch Verständnis und hofft auf einen neuen Pächter, mit dem bald wieder Leben in die altehrwürdigen Mauern einkehren kann. Sächsische.de berichtet, dass Gespräche mit einem potenziellen Nachfolger bereits laufen.

Blicke in die Zukunft

Für Handlirova und Holecek stehen nun neue berufliche Wege an. Tomas ist daran interessiert, ein neues Projekt in Struppen zu starten, während Dagmar sich in Dresden neu orientiert. Dabei sind sie sich der Herausforderungen in der Gastronomie bewusst, die nicht nur hohe Kosten, sondern auch einen gravierenden Fachkräftemangel beinhalten. Und während es für diese beiden nun an die Planung der nächsten Schritte geht, bleibt eine Reservierung für 50 Personen im September vorerst bestehen – ein Lichtblick, den Handlirova noch nicht abzusagen bereit war.

Die letzten Gäste an diesem Tag entschieden sich unter anderem für die sächsische Kartoffelsuppe, ein Gericht, das weiterhin die Herzen der Besucher erobert. Auch der tschechische Koch, der Teil des Teams war, hat bereits neue Möglichkeiten im Blick und könnte ebenfalls eine neue Anstellung in Aussicht haben. Die bunte Mischung von Gästen und die herzliche Atmosphäre machen das Schlosscafé Weesenstein zu einem unverwechselbaren Ort der Begegnung und des Genusses.

Ein Blick in die Geschichte

Doch was wäre das Schlosscafé ohne seine beeindruckende Geschichte? Die Schlossküche wurde einst 1864 als königliche Küche umgebaut, in der sogar König Johann von Sachsen bewirtet wurde. In der heutigen Zeit erinnert die königliche Schlossküche an diese Tradition und bietet nicht nur Raum für gemeinsames Essen, sondern auch die Möglichkeit, regionale Brauereierzeugnisse zu erwerben. Die Schlossbrauerei Weesenstein hat ihre Öffnungszeiten, an denen sie die Gäste in die Geschichte und die Geschmäcker der Region eintauchen lassen möchte.

Abschließend bleibt zu hoffen, dass bald wieder hiesige gastronomische Angebote im historischen Ambiente zur Verfügung stehen. Die positiven Rückmeldungen der Besucher und die anhaltende Nachfrage lassen darauf schließen, dass Weesenstein auch weiterhin ein beliebter Anlaufpunkt bleiben wird.

Details
OrtSchloss Weesenstein, 01814 Weakhausen, Deutschland
Quellen