35 Jahre VW Polo in Zwickau: Erfolgsgeschichte und neue Herausforderungen!

Das VW-Werk Zwickau feiert 35 Jahre Polo-Produktion; Mitarbeiter blicken optimistisch auf die Zukunft amid E-Mobilität.
Das VW-Werk Zwickau feiert 35 Jahre Polo-Produktion; Mitarbeiter blicken optimistisch auf die Zukunft amid E-Mobilität. (Symbolbild/NAG)

35 Jahre VW Polo in Zwickau: Erfolgsgeschichte und neue Herausforderungen!

Zwickau, Deutschland - Das VW-Werk in Zwickau feiert ein beachtliches Jubiläum: Vor 35 Jahren lief der erste Polo vom Band – ein Modell, das die Automobilgeschichte der Region maßgeblich geprägt hat. Der erste in Zwickau gebaute VW Polo war ein Steilheck mit einem 1,3-Liter-Motor und 55 PS in strahlendem Alpinweiß, der heute als Museumsstück gilt. Erinnerungen an die Anfänge des Werks im Stadtteil Mosel wecken bei vielen Mitarbeitern nostalgische Gefühle. Neben dem Polo wurden hier auch die beliebten Trabant-Modelle hergestellt, die während ihrer Blütezeit vielen als „das Auto der DDR“ ein Begriff waren.

Jörn Kaiser und Udo Friedrich, zwei alte Hasen im VW-Werk, schauten mit Wehmut auf die Anfänge zurück. Vor der Wende arbeiteten sie beim VEB Sachsenring und montierten unter anderem die Trabis. „Wir wollten beim Neuanfang in Zwickau dabei sein“, erzählt Udo. Der Dampf zwischen Tradition und modernem Umdenken wird von den beiden deutlich spürbar. Jörn missmutig: „Die Stimmung bei einigen Kollegen ist nicht gut, aber es gibt Bestellungen.“ Bei der Produktion von E-Fahrzeugen bleibt man optimistisch.

Der Wandel in der Automobilproduktion

Seit 2020 hat das Werk in Zwickau den Fokus radikal geändert und produziert nun ausschließlich vollelektrische Fahrzeuge, darunter Modelle wie den ID.3, ID.4, ID.5 und sogar den Audi Q4 e-tron. Diese Entscheidung reiht sich in den wachsenden Trend zur Elektromobilität ein, der laut dem Center of Automotive Management (CAM) einen Wendepunkt erreicht hat. Im Jahr 2020 gab es in Deutschland rund 360.000 Neuzulassungen von E-Fahrzeugen, und der Marktanteil der E-Fahrzeuge stieg überdramatisch auf 12,6 Prozent.

Die Zukunft der E-Mobilität sieht zwar vielversprechend aus, dennoch bleibt ein Gefühl der Unsicherheit. Jörn und Udo haben miterlebt, wie sich die Produktion von konventionellen Fahrzeugen zu E-Fahrzeugen entwickelte. Während die jüngere Generation begeistert von den neuen Modellen ist, halten viele ältere Kollegen an den Verbrennerfahrzeugen fest. „Es gibt hier einen echten Generationswechsel“, beschreibt Udo die aktuelle Situation.

Herausforderungen und Optimismus

Der Erfolg des Zwickauer Werks wird jedoch nicht nur von den Mitarbeitern gefeiert. Die Unternehmensgeschichte ist mit Höhen und Tiefen gepflastert, und viele Mitarbeiter erinnern sich an die harten Arbeitsbedingungen. Früher wurden Nachtschichten bemittleidigt, und einige kündigten wegen der kurzen Pausen und des Drucks. Dennoch äußern zahlreiche Mitarbeiter, dass ihr Herz an diesem Werk hing: „Es war immer ein gutes West-Auto“, beschreibt ein älterer Kollege die Leidenschaft, die sie in ihre Arbeit steckten.

Angesichts der aktuellen Herausforderungen in der Automobilindustrie, die sich vor allem aus der VW-Krise ergeben, bleibt die Belegschaft optimistisch: „Das Werk wird es auch in Zukunft geben“ – diese Überzeugung spiegelt den Kampfgeist wider, der in den Mauern des Zwickauer Werks zu spüren ist. Trotz aller Unsicherheiten und der Diskussionen rund um Gehälter und Arbeitsbedingungen stehen die Mitarbeiter zusammen und blicken mit Zuversicht auf eine sich wandelnde Branche.

Insgesamt zeigt das Jubiläum nicht nur die Erfolge des VW-Werks in Zwickau auf, sondern auch den notwendigen Wandel in der Automobilbranche, der durch die E-Mobilität vorangetrieben wird. Das Werk steht somit nicht nur für Tradition, sondern auch für einen zukunftsorientierten Ansatz in einer sich ständig verändernden Welt.

Lesen Sie mehr zu den Jubiläumsfeierlichkeiten und den Details der Geschichte auf News38 und MDR sowie über E-Mobilität auf ecomento.

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OrtZwickau, Deutschland
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