Familientragödie in Südkorea: Vater soll Frau und Söhne ertränken!

Ein südkoreanischer Mann wird beschuldigt, seine Familie getötet zu haben. Der Vorfall ereignete sich in Jindo, als das Auto des Täters ins Meer fuhr. Die Polizei ermittelt.
Ein südkoreanischer Mann wird beschuldigt, seine Familie getötet zu haben. Der Vorfall ereignete sich in Jindo, als das Auto des Täters ins Meer fuhr. Die Polizei ermittelt. (Symbolbild/NAG)

Jindo, Südkorea - Ein erschütternder Vorfall erschüttert Südkorea, nachdem ein 49-jähriger Mann beschuldigt wird, seine gesamte Familie getötet zu haben. Der tragische Vorfall ereignete sich am Sonntag nahe dem Hafen von Jindo, wo der Beschuldigte sein Auto absichtlich ins Meer fuhr, was zum Ertrinken seiner 49-jährigen Frau und zweier jugendlicher Söhne führte. Nach dem Vorfall flüchtete der Mann vom Tatort. Doch die Polizei konnte ihn am Montagabend in Gwangju verhaften. Der Vorfall wurde entdeckt, nachdem ein Lehrer alarmiert hatte, dass einer der Söhne nicht in der Schule erschien. Die Polizei untersucht nun die genauen Todesumstände und ermittelt wegen eines möglichen Mordfalls. Die Leichen der Frau und der Söhne sowie das Fahrzeug wurden am Montagabend geborgen, berichtet die Süddeutsche Zeitung.

Die schockierenden Ereignisse werfen ein Licht auf die Herausforderungen, mit denen viele Familien in Südkorea konfrontiert sind. In einem Land mit der höchsten Selbstmordrate unter den OECD-Ländern, die bei 28,4 Selbstmordtoten pro 100.000 Einwohner liegt, stellt sich die Frage nach den zugrunde liegenden Ursachen. Dies ist besonders besorgniserregend, da Suizid die häufigste Todesursache bei Teenagern bis 40 Jahren und die zweithäufigste bei bis zu 60-Jährigen ist. Stress im Privatleben, wirtschaftliche Unsicherheiten und der Druck auf dem Arbeitsmarkt tragen erheblich zu dieser Krise bei. Gleichzeitig haben Hinterbliebene von Suizidopfern ein achtfach höheres Risiko, selbst Suizid zu begehen, wie in einem Bericht der Die Presse festgestellt wird.

Ein besorgniserregender Trend

Die Problematik wird durch die gesellschaftliche Wahrnehmung verstärkt, da Selbstmord oft als privates Problem betrachtet wird und nicht als sozialer Missstand. Trotz des dringenden Bedarfs an effektiven politischen Maßnahmen zur Suizidprävention sind die Reaktionen der Regierung unzureichend. Im Vergleich zu anderen Ländern investiert Südkorea nur begrenzt in Programme zur Bekämpfung von Suiziden. Während Japan beispielsweise 2008 rund 190 Millionen Euro in Suizidprävention investierte, bewilligte das Gesundheitsministerium Südkoreas für 2011 lediglich 900.000 Euro von einem Gesamthaushalt von 13 Millionen Euro.

Parallel zu diesen Entwicklungen gibt es auch Berichte über gewaltsame Vorfälle im Zusammenhang mit Sekten. Im Jahr 2014 wurde ein 3-jähriger Junge von seiner Mutter und der Anführerin einer Sekte getötet, die Jindo-Hunde verehrte, angeblich weil er zu viel weinte. Die Polizei benötigte drei Jahre, um Hinweise zu sammeln und die Verdächtigen zu verhaften. Ehemalige Mitglieder der Sekte berichteten, dass die Sekte regelmäßig abergläubische Praktiken durchführte, die zu diesen tragischen Ereignissen führten. Solche Vorfälle verdeutlichen die tieferliegenden sozialen Probleme, die in der Gesellschaft präsent sind. Darüber hinaus schockiert das Ausmaß der Gewalt, das in einigen dieser Fälle offenbar vorherrscht, insbesondere in einem Land, in dem Suizid oft als eine der Hauptursachen für Todesfälle angesehen wird. Dies wird von der Korea JoongAng Daily berichtet.

Die Ereignisse rund um die Familiendramen und die hohen Suizidraten erfordern dringend eine gesellschaftliche und politische Auseinandersetzung mit diesen Themen. Die Diskussion über psychische Gesundheit, soziale Unterstützung und die Notwendigkeit umfassender Reformen im Bereich der Suizidprävention ist unerlässlich, um so tragische Vorfälle in Zukunft zu verhindern.

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Ort Jindo, Südkorea
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