Gleichberechtigung für alle: Demo in Wildeshausen vor Kinderschützenfest!

Wildeshausen, Deutschland - In Wildeshausen findet am Freitag, den 13. Juni, die Demo „Kinderschützenfest für alle!“ statt. Die Veranstaltung beginnt um 17 Uhr auf dem Stellmacherplatz und wird von der Initiative „Gilde für alle“ organisiert. Die Organisatoren erwarten zwischen 200 und 300 Teilnehmer, die sich für die Gleichberechtigung von Mädchen beim traditionellen Kinderschützenfest einsetzen möchten. Diese Kundgebung wird von einem Demonstrationszug durch mehrere Straßen begleitet und soll eine Plattform für den Dialog mit der Wildeshauser Schützengilde bieten.
Die Entscheidung, die Demonstration vor dem Kinderschützenfest abzuhalten, wurde bewusst getroffen, um den Ablauf des Festes nicht zu stören. Die Initiative plädiert dafür, die Gleichberechtigung von Mädchen zu fördern, nachdem ein Antrag zur gleichberechtigten Teilnahme von Mädchen in der Generalversammlung der Schützengilde im Februar mit 292 gegen 170 Stimmen abgelehnt wurde. Der Fokus der Initiative liegt derzeit nicht auf einem juristischen Weg, sondern auf der öffentlichen Debatte, um die Gilde zu ermutigen, ihre Blockadehaltung aufzugeben. Damit sollen Veränderungen herbeigeführt werden, die eine gleichwertige Teilnahme aller Geschlechter ermöglichen.
Details zur Veranstaltung und Themen
Die Initiative „Gilde für alle“ hat das Ziel, das Kinderschützenfest zu reformieren, um ein inklusiveres Fest zu schaffen. „Wir möchten ein Zeichen setzen, dass Gleichberechtigung ein wichtiges Thema ist und die Gesellschaft nicht nur die Meinung einer Gruppe reflektieren sollte“, erklärt ein Sprecher der Initiative. Die Veranstaltung ist offen für alle Interessierten, die sich gemeinsam für die Gleichstellung einsetzen möchten.
Diese Bemühungen werden vor dem Hintergrund der rechtlichen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen in Deutschland betrachtet. Der Artikel 3 (2) des deutschen Grundgesetzes verankert die Gleichberechtigung von Männern und Frauen. Dennoch zeigen zahlreiche Studien, wie etwa die der Hans-Böckler-Stiftung, dass trotz dieser gesetzlichen Grundlagen zahlreiche Ungleichheiten bestehen. Beispielsweise arbeiten Frauen 2020 durchschnittlich 7,9 Stunden weniger als Männer. Zudem sind 46% der Frauen, aber lediglich 11% der Männer in Teilzeit beschäftigt, was die Vereinbarkeit von Beruf und Familie sowie die Diskussion um die Rechte von Frauen in der Gesellschaft widerspiegelt.
Gesellschaftliche Herausforderungen
Ein weiterer Aspekt, der in der Diskussion um Gleichstellung hervorgehoben wird, ist die ungleiche Lastenteilung der Kinderbetreuung. Laut der Studie organisieren Frauen den Alltag in den meisten Haushalten, unabhängig von ihrer Beschäftigungsart, was als „Mental Load“ bezeichnet wird. Diese unsichtbare Denkarbeit spielt eine entscheidende Rolle für die Herausforderungen, denen Frauen im Berufsleben gegenüberstehen, insbesondere in Zeiten von Krisen wie der Corona-Pandemie.
Die Initiative in Wildeshausen ist ein Beispiel für den notwendigen gesellschaftlichen Dialog über Gleichstellung und Geschlechtergerechtigkeit. Sie verweist auf die langanhaltenden Ungleichheiten, mit denen Frauen konfrontiert sind, und fordert eine aktive Auseinandersetzung mit den bestehenden Strukturen. Die öffentliche Kundgebung und der Mobilisierungsprozess sind erste Schritte, um Veränderungen in den lokalen Bräuchen und Traditionen zu bewirken.
Weitere Informationen zur Demo „Kinderschützenfest für alle!“ finden Interessierte auf der Website von WeAct. Diese Initiative könnte der erste Schritt zu einem inklusiveren Fest in Wildeshausen sein und ein Zeichen für Gleichberechtigung setzen.
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Ort | Wildeshausen, Deutschland |
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