Open Ohr Festival in Mainz: 12.000 Besucher feiern für die Demokratie!

Das Open Ohr Festival 2025 in Mainz zog 12.000 Besucher an und thematisierte Demokratie und Hassreden bei vielfältigen Veranstaltungen.
Das Open Ohr Festival 2025 in Mainz zog 12.000 Besucher an und thematisierte Demokratie und Hassreden bei vielfältigen Veranstaltungen. (Symbolbild/NAG)

Mainz, Deutschland - Das „Open Ohr“ Festival hat in diesem Jahr zum 51. Mal in der Mainzer Zitadelle stattgefunden und lockte etwa 12.000 Besucher an. Die Veranstaltung, die über die Pfingstfeiertage stattfand, zog ein vielfältiges Publikum an, darunter auch viele Ruheständler und deren Enkel. Die Gestaltung des Festivals obliegt einer freien Projektgruppe, während die Stadt Mainz die nötige finanzielle Unterstützung bereitstellt, um die kulturelle Veranstaltung durchzuführen. In diesem Jahr stand das Festival unter dem Motto „Lauter! Demokrat*innen“. Dieses Motto thematisiert die Gefahren von Hassreden und antidemokratischen Tendenzen in der heutigen Gesellschaft, was als besonders relevant erachtet wird.

Im Rahmen des Festivals wurden eine Vielzahl von Aktivitäten angeboten, darunter Konzerte, Theateraufführungen, Lesungen, Filmvorführungen und Podiumsdiskussionen. Die Organisatoren hoben die Bedeutung von Beteiligung und Mitwirkung für eine funktionierende Demokratie hervor. Ein zentrales Thema waren die Herausforderungen, denen viele Menschen im Niedriglohnsektor auseinander gesetzt sind und die in einer Diskussionsrunde im Kleinen Zelt behandelt wurden, an der auch der Sozial- und Festivaldezernent Eckart Lensch (SPD) teilnahm, jedoch ohne konkrete Lösungen anzubieten.

Soziale Medien und ihre Rolle im Festival

Im Kontext des Festivals wurde auch auf die duale Natur der sozialen Medien hingewiesen. Diese Plattformen bieten sowohl Chancen als auch Risiken für die Gesellschaft. So können sie als Werkzeug zur politischen Mobilisierung dienen, wie beispielsweise während der Protestbewegungen der letzten Jahre, darunter die „Twitter-Revolution“ 2009 im Iran und der Arabische Frühling. Lance Bennett und Alexandra Segerberg haben den Übergang von „collective action“ zu „connective action“ beschrieben, was die Bedeutung sozialer Medien für das moderne Protestverhalten unterstreicht. Dabei sind 60% der Facebook- und Instagram-Nutzer überzeugt, über diese Plattformen gut informiert zu werden, wobei insbesondere jüngere Menschen zwischen 14 und 29 Jahren soziale Medien intensiv nutzen.

Dennoch gibt es auch Bedenken, die Wirksamkeit politischer Beteiligung über soziale Medien zu hinterfragen. Kritiker warnen vor einer möglichen Fragmentierung der Öffentlichkeit und davor, dass die Inhalte häufig von homogenisierten politischen Meinungen geprägt sind. Bei der Nutzung von sozialen Medien gilt es daher, sowohl die potenzielle Förderung demokratischer Prozesse als auch die Gefahr einer einseitigen Informationsverbreitung im Blick zu behalten.

Herausforderungen und Entwicklungen

Das Festival musste in diesem Jahr mit steigenden Kosten und neuen Auflagen umgehen. Der Etat beträgt 600.000 Euro, was die Organisatoren vor neue Herausforderungen stellt. Diese Entwicklungen spiegeln sich auch in den Preisen für Verpflegung wider: Veggie-Burger kosten nun 8 Euro und Bratwürste 5 Euro. Zudem gab es Verkaufsstände, an denen verschiedene Artikel wie Hängematten, Silberschmuck, Pumphosen, bunte Hüte und Jonglage-Artikel angeboten wurden.

Trotz mancher Gerüchte über Rollatoren-Parkplätze, die als Fake News bezeichnet wurden, bleibt das Festival ein Ort der Begegnung und des Austausches über wichtige gesellschaftliche Themen. Die Rahmenbedingungen, die durch soziale Medien und politische Diskurse beeinflusst werden, zeigen, wie vielschichtig die Herausforderungen für eine lebendige Demokratie heute sind.

Für mehr Informationen zum Festival können Sie hier nachlesen und um mehr über die Rolle sozialer Medien zu erfahren, klicken Sie hier.

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Ort Mainz, Deutschland
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