Schwedens Minister spricht über Totalverteidigung: Jetzt anmelden!

Schwedens Zivilschutzminister Carl-Oskar Bohlin spricht am 16. Juni in Hamburg über "Totalverteidigung". Anmeldung erforderlich.
Schwedens Zivilschutzminister Carl-Oskar Bohlin spricht am 16. Juni in Hamburg über "Totalverteidigung". Anmeldung erforderlich. (Symbolbild/NAG)

Manteuffelstraße 20, 22587 Hamburg, Deutschland - Am Montag, den 16. Juni 2025, wird Carl-Oskar Bohlin, der schwedische Minister für zivile Verteidigung, als Gastredner an einer Veranstaltung des German Institute for Defence and Strategic Studies (GIDS) teilnehmen. Die Diskussion trägt den Titel „Total Defence: Konzeption, Erfahrungen und Gedanken aus schwedischer Perspektive“ und beginnt um 18 Uhr in der Führungsakademie der Bundeswehr in Hamburg. Moderiert wird die Veranstaltung von Dr. Wolfgang Müller, einem Militärökonom und Oberstleutnant der Reserve. Eine Anmeldung ist erforderlich und kann bis zum 11. Juni um 16 Uhr erfolgen.https://www.hsu-hh.de/schwedens-minister-fuer-zivile-verteidigung-spricht-ueber-total-defence

Bohlin wird begleitet von zwei prominenten Vertretern: Veronika Wand-Danielsson, der Botschafterin des Königreichs Schweden in Deutschland, und Kapitän zur See Jonas Hård af Segerstad, dem schwedischen Verteidigungsattaché. Hård af Segerstad ist zudem für eine zukünftige Diskussion zur Wehrpflicht im Jahr 2024 vorgesehen. Die Veranstaltung findet im Rahmen des neu eingeführten Formats #GIDStalk statt, das Impulsvorträge, Gespräche und Publikumsfragen beinhaltet.

Schwedens Kurswechsel in der Verteidigungspolitik

Die Einladung des Ministers kommt vor dem Hintergrund eines signifikanten Kurswechsels in Schweden, der als Reaktion auf den russischen Angriff auf die Ukraine initiiert wurde. Schweden verfolgt nun das Konzept der „Totalverteidigung“, das die Gesellschaft auf mögliche militärische Angriffe vorbereiten soll. Bohlin hebt die Dringlichkeit hervor, sich auf potenzielle Bedrohungen einzustellen und die Anstrengungen zur Unterstützung der Streitkräfte zu bündeln. Für das Jahr 2024 hat die schwedische Regierung einen Verteidigungshaushalt in Höhe von 5,5 Milliarden Kronen (ca. 470 Millionen Euro) für Infrastrukturverbesserungen vorgesehen, was eine fast dreifache Aufstockung im Vergleich zu 2021 darstellt.https://www.n-tv.de/politik/Schweden-ruestet-Land-und-Leute-fuer-den-Kriegsfall-article24957885.html

Besonders die 16.000 Kilometer langen Stromleitungen, die durch die dichten Wälder Schwedens verlaufen, sind anfällig für Sabotage. Der Oberbefehlshaber der schwedischen Streitkräfte, Micael Bydén, betont die essenzielle Rolle des Zivilschutzes in der militärischen Strategie, was die Notwendigkeit von Investitionen in Krisenvorbereitungen unterstreicht. Die schwedische Agentur für zivile Notfälle fordert daher insgesamt Investitionen von zehn Milliarden Kronen.

Wiederbelebung der Zivildienstpflicht

Auch die Wehrpflicht wurde in Schweden 2017 wieder eingeführt. Dabei wird nicht jeder zehnten Person ein Dienstverhältnis auferlegt. Überdies verpflichtet die „Allgemeine Dienstpflicht“ alle in Schweden lebenden Personen, sei es in den Streitkräften oder in anderen wichtigen gesellschaftlichen Funktionen, aktiv zur nationalen Verteidigung beizutragen. In Verbindung damit wurde die Zivildienstpflicht ebenfalls reaktiviert, um das Konzept der „Totalverteidigung“ weiter zu festigen.https://www.bundeswehr.de/de/organisation/fuehrungsakademie-der-bundeswehr/mediathek/schwedens-minister-fuer-zivile-verteidigung-spricht-ueber-total-defence-5953346

Zusätzlich wird ein stillgelegtes Kraftwerk in Malmö reaktiviert, um die Versorgungssicherheit des Landes zu gewährleisten. Das Kraftwerk Öresundsverket, das ursprünglich für den Abriss vorgesehen war, wird aufgrund der aktuellen geopolitischen Lage erneut in Betrieb genommen.

Mit diesen Maßnahmen und der Diskussion von Carl-Oskar Bohlin am kommenden Montag setzt Schweden ein deutliches Zeichen für seine Strategien im Bereich der nationalen Verteidigung und der zivilen Sicherheitsarchitektur.

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Ort Manteuffelstraße 20, 22587 Hamburg, Deutschland
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