Skandal im Turnverband: Trainerin Frehse wehrt sich gegen Vorwürfe!

Chemnitz, Deutschland - In der Debatte um psychische Gewalt im Turner-Bereich erhebt die ehemalige Trainerin Gabriele Frehse schwere Vorwürfe gegen den Deutschen Turner-Bund (DTB). Laut einem Bericht der Leipziger Volkszeitung (lvz.de) sieht sich Frehse bei der Aufarbeitung der Vorwürfe ausgeschlossen und wünscht sich einen gemeinsamen Dialog. Ihre Position ist besonders brisant, da seit 2020 Vorwürfe über psychische Gewalt während ihrer Trainingszeit im Bundeskader laut wurden.
Der DTB hingegen erklärt, dass der Aufarbeitungsprozess gemeinsam mit einer breiten Gruppe von Beteiligten – dazu zählen Athletinnen, Eltern und Funktionären – bereits im Gange sei. Frehse war jedoch nicht Teil dieses Prozesses, da sie den Vorwurf einer Verfehlung nicht anerkenne. Allerdings äußert sie bedauern darüber, wenn sie Turnerinnen durch ihre Ansprache verletzt habe.
Vorwürfe und Entschuldigungen
Der Verlauf der Ereignisse ist komplex. Bei den Gesprächen über psychische Gewalt im Turnen erhoben nicht nur Frehse, sondern auch prominente Athletinnen wie die Weltmeisterin am Schwebebalken, Pauline Schäfer, Vorwürfe. Bereits im November 2020 hatten sie und weitere Turnerinnen ihre Erfahrungen öffentlich gemacht. Diese Vorwürfe waren dem DTB seit 2018/2019 bekannt, doch die Aufklärungsversuche wurden als unzureichend bewertet. Laut Deutschlandfunk entschuldigte sich DTB-Vertreterin Andrea Schültke im Januar 2021 bei den betroffenen Turnerinnen, die sich von der Verbandsführung nicht ausreichend gehört fühlten.
Frehse steht derzeit im Fokus, nachdem der DTB ihre Entlassung vom Olympia-Stützpunkt Sachsen forderte und die Möglichkeit diskutierte, ihr die Trainerlizenz zu entziehen, was von der ausstellenden Stelle abhängt. Im Ehrenkodex des DTB wird die Verantwortung der Trainer für die Unversehrtheit der Athleten hervorgehoben. Diese Vorfälle werfen nicht nur einen Schatten über das Turnerwesen, sondern zeigen auch die Notwendigkeit einer grundlegenden Reform an.
Kultur- und Strukturwandel im Fokus
Der Deutsche Turner-Bund hat einen Kultur- und Strukturwandelprozess initiiert, um Vorfälle von Gewalt, insbesondere psychischer Gewalt, zu verhindern. In den letzten sechs Monaten kamen vermehrt Berichte über psychische Gewalt an Stützpunkten in Stuttgart und Mannheim auf. Der Aufarbeitungsprozess zielt darauf ab, Trainingsstätten zu sicheren Orten ohne Gewalt zu machen.
Im Kontext des Leistungssports wird deutlich, dass erfolgreiche Prävention ein Verständnis und Mittragen aller Beteiligten erfordert. Der Fokus liegt auf den Athleten, die ihren Sport mit Freude und Ausdauer ausüben sollen. Dabei ist die Unterstützung durch Trainer und Angehörige entscheidend. Laut Hogrefe muss ein Gleichgewicht zwischen Fordern, Fördern und Unterstützen geschaffen werden, um ethische Standards aufrechtzuerhalten und Kinder sowie Jugendliche zu schützen.
Die Herausforderungen im Turner-Bereich spiegeln sich auch in anderen Sportarten wider, wo demütigende Trainingsmethoden thematisiert werden. Der aktuelle Skandal wirft wichtige Fragen zur Entwicklung und Umsetzung von Konzepten für die psychische Gesundheit im Leistungssport auf, die alle relevanten Aspekte wie Ethik und Kinderschutz umfassen müssen. Es bedarf systemischer Ansätze, um transparente Strukturen zu schaffen und die Beziehungen zwischen Athleten und Trainern zu verbessern, sodass präventive Maßnahmen wirksam umgesetzt werden können.
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Ort | Chemnitz, Deutschland |
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