Heidelbeeren: Das Superfood erobert Deutschland im Sturm!

Die Heidelbeere hat sich zum Lieblingsobst vieler Deutschen entwickelt. Erfahren Sie mehr über Anbau, Markt und gesundheitliche Vorteile.
Die Heidelbeere hat sich zum Lieblingsobst vieler Deutschen entwickelt. Erfahren Sie mehr über Anbau, Markt und gesundheitliche Vorteile. (Symbolbild/NAG)

Deutschland - Die Heidelbeere hat sich in den letzten Jahren einen bemerkenswerten Platz im deutschen Obstsortiment erobert. Laut einer Umfrage von Yougov im Auftrag der dpa zählt fast die Hälfte (47%) der Obstesser in Deutschland die Heidelbeere zu ihrem Lieblingsobst. Damit folgt sie nur knapp hinter der Himbeere, die mit 53% an erster Stelle steht. Die Beliebtheit dieser Beere hat zu einem stetigen Anstieg der Anbaufläche geführt. Im Jahr 2024 betrug diese in Deutschland etwa 3.500 Hektar, was einen Anstieg von 0,9% im Vergleich zum Vorjahr darstellt. Im Jahr 2012 lag die Anbaufläche noch bei lediglich 1.840 Hektar, was das signifikante Wachstum gut verdeutlicht. ZVW berichtet, dass Heidelbeeren mittlerweile ganzjährig erhältlich sind, ein Umstand, der vor einigen Jahren noch nicht gegeben war.

Dieser Anstieg an Beliebtheit ist nicht nur auf den heimischen Anbau zurückzuführen. Die Importzahlen für Heidelbeeren in Deutschland haben sich seit 2018 verdoppelt, wobei die Zahlen seit 2015 um den Faktor 4,5 gestiegen sind. Marktanalyst Claudio Gläßer hebt hervor, dass die früheren Schwierigkeiten, Heidelbeeren im Supermarkt zu finden, heute der Vergangenheit angehören.

Wachstum auf dem globalen Markt

International gesehen erlebt die Heidelbeerproduktion ein bemerkenswertes Wachstum. Der weltweite Anbau hat sich in den letzten zehn Jahren mehr als verdoppelt. Laut Fruitnet wächst die Gesamtfläche für Heidelbeeren jährlich um mindestens 10 %. Im Jahr 2023 betrug die globale Anbaufläche bereits 267.000 Hektar, wobei Lateinamerika mit 42 % des Anteils dominiert, besonders in Ländern wie Peru, Mexiko und Chile. China hat sich ebenfalls als bedeutender Akteur etabliert und produziert etwa 32 % der weltweiten Heidelbeeren.

Die weltweit produzierte Menge erreichte im Jahr 2023 1,78 Millionen Tonnen. Dabei ist zu beachten, dass der internationale Handel mit frischen Heidelbeeren in Volumen nur rund 20 % geringer ist als der von Äpfeln, welcher jedoch fast 50-mal größer ist als die Heidelbeerproduktion. Diese Diskrepanz zeigt, das Potenzial des internationalen Marktes für diese Früchte.

Logistik und Klimabilanz

Die Heidelbeeren, die in Deutschland erhältlich sind, stammen größtenteils von der Amerikanischen Heidelbeere und anderen nordamerikanischen Arten, die unter kontrollierten Bedingungen gezüchtet werden. Diese können 4 bis 6 Wochen gelagert werden, was die Transportwege erheblich verbessert. Ein weiterer Vorteil sind die gesenkten Transportkosten durch den Versand in Containern aus Peru per Schiff. Freshplaza berichtet jedoch auch, dass der lange Transportweg negative Auswirkungen auf die Klimabilanz hat, was den anhaltenden Boom der Heidelbeere dennoch nicht beeinträchtigt.

Die Erntebedingungen haben sich in wichtigen Anbauländern.normalisiert, wodurch der Export, insbesondere aus Peru, gestiegen ist. In den letzten Monaten wurden verbesserte Geschmäcker durch günstige Wetterbedingungen in China sowie eine steigende Anbaufläche in Peru beobachtet. So hat sich die Anbaufläche dort von 2.000 Hektar im Jahr 2016 auf 20.000 Hektar im Jahr 2024 erhöht, wobei die Sortenvielfalt sich auf neun Hauptsorten konzentriert, mit Ventura als dominierender Sorte.

Insgesamt zeigt sich, dass die Heidelbeere nicht nur ein beliebtes Obst in Deutschland ist, sondern auch auf dem internationalen Markt zunehmend an Bedeutung gewinnt. Die ständige Verfügbarkeit und die vielseitigen Nutzungsmöglichkeiten tragen dazu bei, dass sie als „Superfood“ geschätzt wird. Mit einem hohen Gehalt an Vitamin E, Mangan und Anthocyanen gilt sie als besonders gesundheitsfördernd.

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Ort Deutschland
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