Wohnungssuche in München: Sohn verzweifelt - Eltern droht Altersarmut!

München, Deutschland - Die Wohnungssuche in München wird für viele zur unlösbaren Aufgabe. Ein aktuelles Beispiel ist Christoph W. (35), der gemeinsam mit seinen Eltern, Sylvia (64) und Joachim (72) W., seit drei Jahren vergeblich nach einer bezahlbaren Wohnung sucht. Die Frist drängt, denn bis Ende Juli müssen die Eltern aus ihrer derzeitigen Wohnung ausziehen, da der Vermieter Eigenbedarf anmeldete. Trotz vielfältiger Bemühungen – von Zeitungsanzeigen über Onlineplattformen bis hin zu persönlichen Kontakten – bleibt der Erfolg aus. Die Mietpreise in München sind für die Familie unerschwinglich.

Joachim W. kritisiert die Vermieter, die häufig Vorschriften umgehen und über dem Mietspiegel vermieten. Christoph, der mit seiner Familie in Germering lebt, hat sich an die Redaktion gewandt, um auf die dramatische Situation aufmerksam zu machen. „Ich bin einfach ratlos und verzweifelt“, schildert er. Die Suche nach einer Wohnung mit zwei bis drei Zimmern zu einem fairen Preis-Leistungs-Verhältnis gestaltet sich als nahezu aussichtslos. Um Unterstützung zu erhalten, richtete Christoph eine E-Mail-Adresse ein: zukunftszuhause@gmail.com.

Steigende Immobilienpreise und Altersarmut

Die Problematik um die Wohnungssuche ist tief verwurzelt in der allgemeinen Mietkrise der Stadt. Laut einer Studie des Pestel-Instituts, die im Auftrag des Bundesverbandes Deutscher Baustoff-Fachhandel (BDB) durchgeführt wurde, ist die Altersarmut unter Mietern in München alarmierend gestiegen. Die Eigentumsquote in Deutschland liegt mittlerweile unter 44 Prozent – dem niedrigsten Wert seit 15 Jahren. In München selbst sank die Quote von 24,4 Prozent im Jahr 2011 auf 23,3 Prozent im Jahr 2022. Während die Zahl der Eigentümer leicht anstieg, wuchs die Anzahl der Mieter von 555.200 auf 613.299 in derselben Zeit.

Besonders dramatisch ist der Anstieg der Grundsicherungsempfänger im Alter, die von 10.683 im Jahr 2010 auf 18.780 im Jahr 2023 anstieg – ein Zuwachs von 75,4 Prozent. Diese Zahlen verdeutlichen, dass Altersarmut stark mit Mieterarmut verknüpft ist. Tatsächlich zeigen Berechnungen, dass einem Zwei-Personen-Haushalt mit einem Bruttoeinkommen von 5.694 Euro nach Abzug der Miete nur noch 1.419 Euro zum Leben bleiben. Bei Senioren, die auf eine Rente von 1.393 Euro angewiesen sind, sind es gar nur 665 Euro. Viele Mieter geben mittlerweile über 50 Prozent ihres Einkommens für die Miete aus, was alarmierende Ausmaße annimmt.Merkur zeigt auf, dass die Mietenkrise nicht nur unter der unteren Einkommensschicht leidet, sondern auch immer mehr Menschen aus der Mittelschicht betrifft.

Umzüge und Rückkehr in die Heimat

Angesichts dieser schwerwiegenden Herausforderungen ziehen Christophs Eltern in Erwägung, in ihre alte Heimat Nordrhein-Westfalen zurückzukehren. Dieser Schritt könnte die Lebensqualität der Familie verbessern, denn die hohen Lebenshaltungskosten in München belasten nicht nur die Mieter, sondern auch das gesellschaftliche Gefüge der Stadt. Christoph wäre einem Umzug seiner Eltern nach Nordrhein-Westfalen nicht abgeneigt und würde diesen Schritt begrüßen, um ihnen das Leben zu erleichtern. „Das Thema Wohnungssuche belastet mich stark, sogar in meinen Träumen“, so der verzweifelte Sohn.

Die Problematik des Wohnraummangels und der damit verbundenen Altersarmut wird durch jährlich steigende Immobilienpreise noch verstärkt. Eigentumsbildung wird für viele Münchner unmöglich, was die Situation auf dem Mietmarkt zusätzlich belastet. Aktuelle Entwicklungen in der Bauwirtschaft, bei denen die Zahl der Baugenehmigungen um bis zu 50 Prozent eingebrochen ist, zeigen, dass sich die Lage nicht verbessern wird.

Die Geschichte von Christoph W. und seinen Eltern beleuchtet exemplarisch die Herausforderungen, vor denen viele Münchner stehen, und wirft ein kritisches Licht auf die wachsende Gefahr von Altersarmut unter Mietern.tz