Gotha im Fokus: Digitale Ausstellung Der Orient in Gotha gestartet!

Am 25. Juni 2025 findet im Herzog-Ernst-Kabinett das Gothaer Bibliotheksgespräch zur digitalen Ausstellung „Der Orient in Gotha“ statt.
Am 25. Juni 2025 findet im Herzog-Ernst-Kabinett das Gothaer Bibliotheksgespräch zur digitalen Ausstellung „Der Orient in Gotha“ statt. (Symbolbild/NAG)

Gotha im Fokus: Digitale Ausstellung Der Orient in Gotha gestartet!

Schloss Friedenstein, 99867 Gotha, Deutschland - In Gotha steht eine spannende Veranstaltung bevor: Am 25. Juni 2025 um 18.15 Uhr lädt die Forschungsbibliothek Gotha ins Herzog-Ernst-Kabinett ein, um die digitale Ausstellung „Der Orient in Gotha“ zu lancieren. Das Highlight des Abends wird das Gespräch mit dem renommierten Dr. Feras Krimsti sein, der als wissenschaftlicher Referent zudem als Kurator der Ausstellung fungiert. Diese digitale Schau knüpft an die gleichnamige präsenzausstellung des Vorjahres an und bietet den Besucher:innen einmalige Einblicke in die Ausstellungsinhalte.

Was gibt es noch Interessantes über die Forschungsbibliothek Gotha zu wissen? Die Bibliothek gehört zur Universität Erfurt und zählt zu den bedeutenden deutschen Bibliotheken mit historischen Sammlungen. Gegründet wurde sie 1647 im Zuge der Bildung des Herzogtums Sachsen-Gotha unter Herzog Ernst I. und hat sich seitdem kontinuierlich weiterentwickelt. Heute nimmt sie den Ostflügel des prächtigen Schlosses Friedenstein ein und beherbergt wichtige Sammlungen, wie die frühneuzeitlichen Sammlungen sowie die orientalischen Handschriften.

Ein Blick in die Geschichte

Die Forschung und das Studium des Orients in Gotha ist von großer historischer Bedeutung und war im 17. bis 19. Jahrhundert geprägt von Gelehrten, die mit Themen wie Theologie, arabischer Sprache und Äthiopistik in Verbindung standen. Einige dieser Disziplinen wurden sogar in Gotha begründet. Im Umfeld des Gothaer Hofs schätzte man die Gelehrsamkeit, unterstützt von den Herzögen. Zu jener Zeit war das Interesse am Islam besonders stark, vor allem während der sogenannten „Türkengefahr“. Auch die militärischen und missionarischen Ambitionen des Gothaer Hofs in Äthiopien spielten eine Rolle.

Ein weiterer spannender Aspekt ist, dass die Aufklärung einen Fokus auf die Erschließung der Welt durch Reisen legte. Diese Neugier trug dazu bei, dass die Gelehrten ihr Wissen erweitern konnten. Das Gespräch am 25. Juni wird von PD Dr. Asaph Ben-Tov geleitet, der als Experte für orientalische Studien in der deutschsprachigen Welt bekannt ist. Die Organisatoren freuen sich schon jetzt auf ein reges Publikum bei dieser Veranstaltung.

Einladung und weitere Informationen

Der Eintritt zur Veranstaltung ist frei, aber eine Voranmeldung ist bis zum 23. Juni 2025 erforderlich. Interessierte können sich unter veranstaltungen.fb@uni-erfurt.de anmelden. Nach dem Gespräch gibt es zudem einen Empfang, organisiert vom Freundeskreis der Forschungsbibliothek Gotha e.V.

Um die Verbindung zu den orientalischen Handschriften zu verstehen, lohnt sich ein Blick in die Universitätsbibliothek Leipzig. Dort gelangten 1962 zahlreiche schätze, darunter 376 arabische, persische und türkische Handschriften, als Depositum in ihren Besitz. Diese stammen größtenteils aus bedeutenden Gelehrtenbibliotheken und sind ein weiterer Beweis für das reiche kulturelle Erbe, das aus der Region Gotha hervorgegangen ist. Insbesondere die Sammlung von Handschriften aus der Damaszener Familienbibliothek Refaiya ist von großer Wichtigkeit und wurde 1853 für die Universitätsbibliothek Leipzig erworben.

Für all jene, die an der lebendigen Kultur der orientalischen Studien interessiert sind oder einfach einen schönen Abend in historischer Kulisse verbringen möchten, ist das Gothaer Bibliotheksgespräch am 25. Juni ohne Zweifel ein ganz heißer Tipp. Die Forschungsbibliothek Gotha, die von der herzoglichen Vergangenheit zeugt, bleibt ein attraktiver Ort für Wissenshungrige und Geschichtsinteressierte.

Details
OrtSchloss Friedenstein, 99867 Gotha, Deutschland
Quellen