Mufflon-Überpopulation: Jagd gegen Schäden im Thüringer Wald!

Im Saale-Orla-Kreis haben Behörden die Schonzeit für Mufflons aufgehoben, um die Überpopulation und Waldschäden zu regulieren.
Im Saale-Orla-Kreis haben Behörden die Schonzeit für Mufflons aufgehoben, um die Überpopulation und Waldschäden zu regulieren. (Symbolbild/NAG)

Mufflon-Überpopulation: Jagd gegen Schäden im Thüringer Wald!

Saale-Orla-Kreis, Deutschland - Im Saale-Orla-Kreis sorgt die Überpopulation der Mufflons für Aufregung. Ursprünglich am Mittelmeer beheimatet, wurden diese eindrucksvollen Wildtiere vor etwa 100 Jahren in Thüringen angesiedelt. Mit einer wachsenden Zahl von etwa 250 Mufflons, die sich auf 700 Hektar im Jagdrevier von Stefan Hertzsch erstrecken, ist die Situation mittlerweile kritisch geworden. Die lokale Jagdbehörde hat aufgrund der Schäden, die diese Tiere in Wäldern verursachen, die Schonzeit aufgehoben, um das Gleichgewicht in der Natur wiederherzustellen. MDR berichtet, dass diese Überpopulation bereits mehrere Probleme mit sich bringt.

Die Mufflons richten durch Schäl-, Verbiss- und Trittschäden in den Wäldern erhebliche Schäden an, die besonders in Gebieten mit bereits geschwächter Vegetation gravierend sind. In der Region gibt es 16.000 Hektar Kalamitätsflächen, die durch Trockenheit und Borkenkäferpflagen leiden. Die Wiederbewaldung mit Mischwaldarten wie Buchen, Eichen und Ahorn ist dringend erforderlich, während die absterbenden Bäume aufgrund ihrer Instabilität eine Gefahr für die Umgebung darstellen. Die Mufflonpopulation hat sich in den letzten Jahrzehnten von ursprünglich 13 auf mittlerweile 65 Einstandsgebiete im Saale-Orla-Kreis ausgeweitet. Pirsch ergänzt, dass der Bestand in Deutschland in den Jahren nach der Wende leicht anstieg, aber Schwierigkeiten in bestimmten Regionen weiterhin bestehen.

Schwierige Regulierung der Mufflonpopulation

Im Jagdrevier von Hertzsch haben auch die Großraubtiere wie Wolf und Luchs keinen signifikanten Einfluss auf die Mufflonpopulation. Obwohl in der vergangenen Saison fünf Risse durch Wölfe registriert wurden, reicht dies nicht aus, um die Mufflonpopulation effektiv zu regulieren. Diese Tiere sind nicht nur schwierig zu jagen, sie haben auch einen hervorragenden 360-Grad-Rundumblick, was das Unterfangen zusätzlich erschwert. Die reguläre Jagdzeit für Mufflons dauert von August bis Januar, wobei die Untere Jagdbehörde bisher keine Zahlen zu erlegten Mufflons nach der Aufhebung der Schonzeit veröffentlicht hat.

Die Mufflons nehmen in Deutschland eine besondere Stellung ein. Sie sind in waldreichen Mittelgebirgen wie dem Thüringer Wald, Eifel und Bayerischen Wald angesiedelt. Ihren Lebensraum finden sie bevorzugt in offenen, hügeligen Gebieten mit Misch- und Laubwäldern. Als Nicht-Ureinwohner der deutschen Flora und Fauna gelten diese Tiere teils als jagdbar. Wildbruecke hebt hervor, dass das Mufflon eine wichtige Rolle in der Biodiversität spielt, weshalb es Schutzmaßnahmen für stabile Populationen gibt.

Die aktuellen Entwicklungen in Thüringen zeigen deutlich, dass ein verantwortungsvoller Umgang mit der Natur notwendig ist, um sowohl die Wildtiere als auch die Wälder zu schützen. Die Regulierung der Mufflonpopulation ist ein erster Schritt, um die ökologischen Schäden in der Region zu beheben und eine nachhaltige Forstwirtschaft zu unterstützen. Ob die Maßnahmen fruchten werden, bleibt abzuwarten.

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OrtSaale-Orla-Kreis, Deutschland
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