Einsamkeit: WHO warnt vor einem globalen Gesundheitsrisiko!

Die WHO warnt vor den Gesundheitsrisiken von Einsamkeit und Isolation. Lösungen werden in Schweden und Deutschland diskutiert.
Die WHO warnt vor den Gesundheitsrisiken von Einsamkeit und Isolation. Lösungen werden in Schweden und Deutschland diskutiert. (Symbolbild/NAG)

Einsamkeit: WHO warnt vor einem globalen Gesundheitsrisiko!

Schmalkalden-Meiningen, Deutschland - Das Thema Einsamkeit und soziale Isolation steht mehr denn je im Fokus der öffentlichen Diskussion. Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sind weltweit etwa jeder sechste Mensch von Einsamkeit betroffen. Diese Problematik zieht tiefgreifende gesundheitliche Konsequenzen nach sich und weckt besorgniserregende Alarmglocken in der Weltgemeinschaft. Jährlich führen Einsamkeit und soziale Isolation zu rund 871.000 Todesfällen weltweit, was einen massiven Druck auf die Gesundheitssysteme ausübt und Milliardenkosten verursacht. insuedthueringen.de berichtet von den gesundheitlichen Risiken, die von Schlaganfällen über Herzinfarkte bis hin zu Depressionen und Suizid reichen.

Besonders alarmierend ist, dass einsame Teenager eine 22% höhere Wahrscheinlichkeit haben, schlechtere Noten zu erzielen. Erwachsene, die unter Einsamkeit leiden, stehen vor Herausforderungen, wenn es um Arbeitsplätze und deren Erhalt geht. Die WHO-Kommission, die sich intensiv mit dem Thema befasst, definiert Einsamkeit als ein schmerzhaftes Gefühl, während soziale Isolation als objektiver Zustand beschrieben wird. Über 30% der alten Menschen und 25% der Jugendlichen sind in dieser Hinsicht besonders betroffen, wobei die Ursachen breit gefächert sind – von Krankheiten über bildungsbedingte Schwierigkeiten bis hin zu digitalen Technologien, die den persönlichen Austausch zunehmend behindern.

Globale Priorität: Die WHO setzt den Fokus auf Einsamkeit

Die WHO hat die Problematik der Einsamkeit zur globalen Priorität erklärt. Wie auf pm-report.de zu lesen ist, wird eine Kommission in den Jahren 2024 bis 2026 an einem umfassenden Plan arbeiten, um soziale Verbindungen weltweit zu fördern. Damit möchte man die gravierenden Auswirkungen von Einsamkeit auf die Gesundheit in allen Altersgruppen und Regionen eindämmen und neue Lösungsansätze entwickeln.

Ein bemerkenswerter Bestandteil der Strategie sind konkrete Maßnahmen, die von der Bundesregierung Deutschlands umgesetzt werden sollen. So wurde unter anderem die „Strategie gegen Einsamkeit“ verabschiedet, die 111 Maßnahmen umfasst, um das Thema nachhaltig zu bekämpfen. Starke Stimmen aus der Politik, wie die von Lisa Paus, der Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, betonen die gesellschaftlichen Herausforderungen, die Einsamkeit mit sich bringt.

Ein Blick auf internationale Beispiele

Schweden wird als positives Beispiel angeführt. Dort wird aktiv an der Förderung sozialer Kontakte in verschiedensten Lebensbereichen gearbeitet. Geschäfte, Restaurants, Nachbarschaften und Vereine erhalten besondere Aufmerksamkeit, um das gesellschaftliche Miteinander zu stärken. Zudem wird im schwedischen Bildungssystem zudem ein Verbot für Handys an öffentlichen Schulen geplant, mit dem Ziel, die direkte Interaktion unter den Jugendlichen zu unterstützen und das Cybermobbing einzudämmen. Diese Ansätze könnten auch als Vorbild für andere Länder dienen, die mit ähnlichen Einsamkeitsproblemen zu kämpfen haben.

Ein eindrücklicher Bericht aus Tansania verdeutlicht die globalen Dimensionen: Ein Mann berichtet von seinem Besuch in einem Altenheim, wo die Isolation der Senioren deutlich zu spüren war. Dies verdeutlicht, dass Einsamkeit nicht nur eine Problematik reicher Länder ist. In Europa ist es nur ein Zehntel der Bevölkerung, das sich einsam fühlt, während in Afrika mit 24% die Quote erheblich höher ist. sueddeutsche.de hebt hervor, dass diese kulturellen Unterschiede entscheidend für das Empfinden von Einsamkeit sind.

Die Lösung der Einsamkeit geht über individuelle Hilfe hinaus. Gemeindebasierte Initiativen, die soziale Kontakte fördern, sowie Programme in Cafés oder Begegnungsstätten zeigen bereits positive Effekte. Der kommerzielle Sektor wird ebenfalls aufgefordert, Verantwortung zu übernehmen und innovative Ideen zu entwickeln, um Einsamkeit entgegenzuwirken.

Zusammenfassend lässt sich sagen: Einsamkeit ist ein ernstzunehmendes Problem, das nicht nur die Betroffenen selbst, sondern auch unsere Gemeinschaften und Gesellschaften betrifft. Das Handeln ist gefragt – um der Einsamkeit entgegenzutreten und die sozialen Bindungen zu stärken.

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OrtSchmalkalden-Meiningen, Deutschland
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