NRW-Umweltminister fordert Pfand für Akkus: Brandschutz dringend nötig!

NRW-Umweltminister Krischer fordert ein Pfandsystem für Akkus zur Vermeidung von Bränden in Müllanlagen. Aktuelle Herausforderungen.
NRW-Umweltminister Krischer fordert ein Pfandsystem für Akkus zur Vermeidung von Bränden in Müllanlagen. Aktuelle Herausforderungen. (Symbolbild/NAG)

NRW-Umweltminister fordert Pfand für Akkus: Brandschutz dringend nötig!

Swisttal, Deutschland - Umweltminister Oliver Krischer hat ein neues Pfandsystem für lithiumhaltige Akkus ins Gespräch gebracht. Der Vorschlag kommt in Reaktion auf die alarmierende Zunahme von Bränden in Müllverarbeitungsanlagen, die durch unsachgemäß entsorgte Akkus ausgelöst werden. Insbesondere Akkus von E-Zigaretten, Handys und Elektrogeräten stellen eine gravierende Gefahrenquelle dar und verursachen jährlich Milliardenschäden in Sortieranlagen. Diese Brände sind heute ein ernstes Problem, insbesondere in Nordrhein-Westfalen, wo jährlich etwa 100 Müllanlagen in Flammen stehen, oft aufgrund von fehlerhaften Entsorgungsmethoden. Laut dewezet.de geben Verbraucher ihre alten Batterien und Akkus häufig nicht an Verkaufsstellen zurück, sondern entsorgen sie unsortiert im Restmüll.

Diese Problematik wird durch die steigenden Verkaufs- und Abfallmengen von lithiumhaltigen Batterien (LIB) noch verstärkt. Ein Gutachten des Umweltbundesamts zeigt, dass eine Pfandpflicht für LIB dazu beitragen könnte, die korrekte Entsorgung zu fördern, Brandereignisse entlang der Entsorgungskette zu reduzieren und die Sammelmengen von Altbatterien zu steigern. Viele Akteure fordern bereits die Einführung eines solchen Systems. Aus Sicht von Krischer könnten neben einer besseren Verbraucheraufklärung auch effektive Rücknahme- und Pfandsysteme die Situation entscheidend verbessern.

Dringlichkeit der Maßnahmen

In den letzten Jahren hat sich die Verwendung von Lithium-Ionen-Akkus in unserem Alltag vervielfacht. Diese Akkus finden sich in einer Vielzahl von Geräten, darunter E-Autos, E-Bikes, Handys und sogar Rasenmäher. Mit der zunehmenden Elektrifizierung ist die Notwendigkeit, Lithium-Ionen-Akkus vermehrt zu entsorgen, ein zentrales Thema geworden. Die Lebensdauer solcher Akkus beträgt meist nur drei bis fünf Jahre, während Industriebatterien bis zu acht Jahre und länger halten können. Dennoch muss der Lebenszyklus von Akkus neu gedacht werden, wie auch die remondis-entsorgung.de anmerkt. Eine adäquate Rücknahme und Verwertung von Akkus muss in ein funktionierendes Kreislaufsystem integriert werden, um die Umweltbelastungen zu minimieren.

Die Herausforderungen bei der Einführung eines Pfandsystems sind jedoch nicht zu unterschätzen. Dazu zählen die Pfanderhebung, die technische Rücknahmegestaltung und die korrekte Kennzeichnung der Akkus. Trotz dieser Schwierigkeiten haben sich politische Akteure bereits für einen Maßnahmenplan ausgesprochen. So lehnten die Ampel-Regierung den Vorschlag Ende 2024 als zu aufwendig ab, dennoch bleibt die Dringlichkeit für wirksame Maßnahmen zur Verhinderung der unkontrollierten Müllentsorgung von Akkus bestehen. Krischer fordert die Bundesregierung auf, endlich aktiv zu werden und den Weg für eine nachhaltige Lösung zu ebnen.

Details
OrtSwisttal, Deutschland
Quellen