Musikerlegende Wolfgang Kohlhaußen: Ein Leben für die Musik endet

Musikerlegende Wolfgang Kohlhaußen: Ein Leben für die Musik endet
Weimar, Deutschland - Wolfgang Kohlhaußen, ein herausragender Violinist und Orchesterleiter, ist am 28. Juni 2025 verstorben. Geboren am 13. Dezember 1947 in Osnabrück, verbrachte er seine Jugend in dieser Stadt und entdeckte bereits im Alter von sechs Jahren seine Leidenschaft für die Musik, als er mit dem Geigenspiel begann. Seine musikalische Ausbildung startete er am Konservatorium in Osnabrück unter der Anleitung von Cyril Kopatschka. Beträchtliche künstlerische Impulse erhielt er später am Salzburger Mozarteum, wo er das Privileg hatte, bei Größen wie Enrico Mainardi und Bruno Maderna zu lernen.
Nach seinem Studium führte ihn der Weg an die Musikhochschule Detmold, wo er ab 1975 als Assistent von Tibor Varga und Lukas David tätig war. Ende der 1970er Jahre verlagerte Kohlhaußen seinen Lebensmittelpunkt nach Hameln und gründete dort das Kammermusik-Ensemble fonte di musica, das schnell international anerkannt wurde. Unter seiner Leitung erlebte die Konzertreihe in Hameln Höhenflüge und entwickelte sich über mehr als 25 Jahre hinweg zu einem wichtigen Bestandteil der regionalen Musikszene.
Künstlerische Meilensteine
Die Erfolge von Wolfgang Kohlhaußen lassen sich an vielen bemerkenswerten Ereignissen festmachen. Ein unvergessenes Konzert war sein Auftritt mit dem renommierten Geiger Ivry Gitlis, wo das Publikum einen wunderbaren Abend mit Bachs Doppelkonzert für Violine in d-Moll erleben durfte. Über Jahre hinweg tourte er mit fonte di musica durch Europa und gab zahlreiche Konzerte bei hochkarätigen Festivals, darunter die Bregenzer Festspiele und das Schleswig-Holstein Musik Festival.
Kohlhaußen war nicht nur ein talentierter Musiker, sondern auch ein gefragter Dozent. 2000 zog er nach München, wo er als Dozent bei der Kulturstiftung München wirkte. Dort veranstaltete er Gesprächskonzerte für Kinder, um den musikalischen Nachwuchs zu fördern. Er framierte eine Vielzahl an Uraufführungen zeitgenössischer Werke, darunter die „Sonate auf G“ von Jörn Arnecke und die „Irischen Gesänge“ von Harald Genzmer.
Persönliches Leben
Im persönlichen Leben war Wolfgang Kohlhaußen zweimal verheiratet. Seine erste Ehefrau, Sabine Krauthäuser, verfolgte nach der Trennung ihre eigene Karriere mit dem Studio „Bellabina“. In seiner zweiten Ehe ist er mit der Sängerin Regine Haarmann verbunden, die ihm bei der Uraufführung der „Irischen Gesänge“ zur Seite stand. Im Alter von 78 Jahren fand er seine letzte Ruhestätte in Bad Kissingen. Sein musikalisches Erbe wird durch zahlreiche CD-Einspielungen, die beim NDR, WDR, ORF und ZDF ausgestrahlt wurden, sowie durch bedeutende Werke, die von ihm und seinem Ensemble eingespielt wurden, weiterleben.
Wolfgang Kohlhaußen wird als „Solist von Format“ und als ein Musiker, der mit „großer Akribie, Feinfühligkeit und immer lebendig“ spielte, in Erinnerung bleiben. Sein kulturelles Erbe, insbesondere durch fonte di musica, bleibt in Hameln und darüber hinaus lebendig. Er hinterlässt eine große Lücke in der Musikszene.
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Ort | Weimar, Deutschland |
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