US Supreme Court lässt Kupferprojekt auf heiligem Apache-Land grünes Licht

Oak Flat, Arizona, USA - Der US Supreme Court hat am 27. Mai 2025 einen Antrag der Native American Advocacy Group Apache Stronghold abgelehnt, der den Bau eines großen Kupferbergwerks im Tonto National Forest in Arizona blockieren wollte. Dieses Gebiet, wo sich das Projekt befindet, ist für viele Apachen heilig und wird als Oak Flat (Chi’chil Bildagoteel) bezeichnet. Dort finden seit Jahrhunderten Gebete, Zeremonien und Bestattungen statt.
Die San Carlos Apache Tribe sieht den Landtransfer als Verletzung ihrer religiösen Rechte und argumentiert, dass der Bau des Bergwerks einen Vertrag von 1852 zwischen der US-Regierung und den Apachen verletzen würde. Resolution Copper, eine Tochtergesellschaft von Rio Tinto und BHP, hatte von einem Landtausch profitiert, der 2014 unter Präsident Barack Obama genehmigt wurde. Dieser Landtausch gab Resolution Copper 9,71 km² des Oak Flat Waldes.
Rechtliche Auseinandersetzungen und Entscheidungen
Der Landtausch führte zu jahrelangen Rechtsstreitigkeiten. Im März 2024 stimmte der 9. Circuit Court of Appeals mit einem knappen Ergebnis von 6 zu 5 für den Landtransfer. In der Entscheidung stellte der Supreme Court fest, dass er den Fall nicht annehmen würde, ohne eine Begründung anzuführen. Dies geschah, obwohl Justices Neil Gorsuch und Clarence Thomas in einer abweichenden Meinung ihre Besorgnis äußerten und den Beschluss als „gravierer Fehler“ bezeichneten.
Gorsuch stellte klar, dass die Western Apaches Oak Flat als einen „direkten Korridor zum Schöpfer“ betrachten. Apache Stronghold, die Gruppe hinter der Klage, erhebt die Forderung, dass Oak Flat für religiöse Zeremonien genutzt wird, die nicht anderswo stattfinden können. Der Supreme Court Justice Samuel Alito nahm aufgrund finanzieller Verbindungen zu beteiligten Unternehmen nicht an der Entscheidung teil.
Ökologische und soziale Aspekte
Das Bergbauprojekt, so die Schätzungen des US Forest Service, könnte fast 40 Milliarden Pfund Kupfer produzieren. Kritiker befürchten jedoch, dass dies zur Entstehung eines Kraters von bis zu 3 km Breite und fast 304 m Tiefe führen könnte. Die Diskussion um die Rechte der indigenen Völker und nachhaltige Praktiken im Bergbau wird durch die Widerstände und die historischen Ungerechtigkeiten verstärkt, denen indigene Gemeinschaften ausgesetzt sind.
Weltweit machen indigene Völker etwa 6 % der Bevölkerung aus, sie sind jedoch überproportional von extremer Armut betroffen. Initiativen wie die UN-Deklaration der Rechte indigener Völker (UNDRIP) und das ILO Übereinkommen C 169 sollen den Schutz dieser Gemeinden gewährleisten. Das Prinzip der freien, vorherigen und informierten Zustimmung (FPIC) ist eine zentrale Maßnahme, um sicherzustellen, dass indigene Völker nicht ohne ihre Zustimmung von extraktiven Aktivitäten betroffen werden.
Ungeachtet dieser internationalen Menschenrechtsinstrumente bleibt die Umsetzung von FPIC im Bergbausektor oft unzureichend. Studien zur Verbesserung der Konsultationsprozesse und zur Einhaltung von FPIC in Lateinamerika werden derzeit finalisiert, um eine gerechtere und nachhaltigere Zukunft für indigene Völker zu fördern.
Zusammenfassend hat die Entscheidung des Supreme Court erneut die anhaltenden Spannungen zwischen ökonomischen Interessen und den Rechten der indigenen Bevölkerung in den Vereinigten Staaten hervorgehoben. Die Auswirkung dieser Entscheidung wird sicherlich auch in Zukunft diskutiert werden.
Weiterführende Informationen bieten die Artikel von Al Jazeera, The Hill und BMZ.
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Ort | Oak Flat, Arizona, USA |
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