Völler verteidigt Nagelsmann: Kritik nach Niederlage ist normal!

Rudi Völler kommentiert Nagelsmanns Taktik nach der Niederlage gegen Portugal. Diskussionen über DFB-Trainer und WM 2026.
Rudi Völler kommentiert Nagelsmanns Taktik nach der Niederlage gegen Portugal. Diskussionen über DFB-Trainer und WM 2026. (Symbolbild/NAG)

Köln, Deutschland - Rudi Völler, der Sportdirektor des Deutschen Fußball-Bundes (DFB), hat sich erneut zu den aktuellen Debatten über den Bundestrainer Julian Nagelsmann geäußert. Nach dem unglücklichen 1:2 im Nations-League-Halbfinale gegen Portugal gab es umfangreiche Diskussionen über die Taktik und die Auswechslungen von Nagelsmann, insbesondere bezüglich seiner Entscheidungen nach einer zwischenzeitlichen 1:0-Führung. Völler bezeichnete diese Kritiken als verfehlt und erwartbar, insbesondere in Zeiten hoher Erwartungen, vor allem bei Heimturnieren. Er betonte, dass solche Diskussionen zum Job eines Trainers gehören und sieht keine negativen Auswirkungen auf die Nationalmannschaft in Richtung der bevorstehenden Weltmeisterschaft 2026. Wenngleich die Niederlage gegen Portugal bedauerlich sei, hebt er den starken Gegner hervor und bezeichnet die Ereignisse als normale Vorkommnisse im Fußball. Das nächste wichtige Spiel der Nationalmannschaft steht am Sonntag gegen Frankreich an.

Julian Nagelsmann ist seit September 2023 in seiner Rolle als Bundestrainer aktiv und hat einen Vertrag, der bis zur Weltmeisterschaft 2026 reicht. Laut Völler hat Nagelsmann großen Reiz daran, mit der aktuellen Mannschaft zu arbeiten. Vor der anstehenden Europameisterschaft 2024 hat er seinen Vertrag bereits verlängert, nachdem er seinen Posten beim FC Bayern München aufgegeben hatte. Völler, der nach der WM 2026 aus seinem Amt scheiden wird, äußerte den Wunsch, dass Nagelsmann lange im Amt bleibt und hebt dessen positiven Einfluss auf den DFB hervor. Im Oktober 2023 zeigte sich der Trainer offen für eine mögliche Vertragsverlängerung, wies jedoch darauf hin, dass sein Fokus zunächst auf der Nations League, der WM-Qualifikation und der WM selbst liegen wird.

Sportpsychologie im deutschen Fußball

Sportpsychologen betonen die Notwendigkeit eines Paradigmenwechsels in der Sportpsychologie, um die mentale Gesundheit der Spieler besser zu unterstützen. Der DFB hat seit fünf Jahren Sportpsychologen zur Pflicht an seinen Nachwuchsakademien gemacht. Christoph Herr, der Koordinator für Psychologie beim DFB, berichtet von soliden Fortschritten in diesem Bereich, trotz der Herausforderungen durch die Pandemie. Timo Heinze von Bayer 04 Leverkusen weist auf die steigende Nachfrage nach sportpsychologischer Unterstützung hin, die für das Wohlergehen der Spieler von zentraler Bedeutung ist. Auch im Frauenfußball wird eine Verbesserung der personellen Ausstattung gefordert, um den Bedürfnissen besser gerecht zu werden.

Die Bemühungen um eine bessere sportpsychologische Betreuung sind Teil eines umfassenderen Ansatzes, die mentale Gesundheit von Athleten zu fördern und ihnen dabei zu helfen, mit den Herausforderungen des Spitzenfußballs umzugehen. Völler und Nagelsmann tragen somit nicht nur Verantwortung für die sportlichen Belange, sondern auch für das psychische Wohl der Spieler, während sie sich auf die bevorstehenden großen Turniere vorbereiten.

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Ort Köln, Deutschland
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