Waldsterben in Quernheim: 33% der Bäume verschwunden – Alarmstufe Rot!

In Quernheim, Landkreis Diepholz, sterben Bäume durch Trockenheit und Borkenkäfer, 33% Verlust seit 2017. Klimawandel als Hauptursache.
In Quernheim, Landkreis Diepholz, sterben Bäume durch Trockenheit und Borkenkäfer, 33% Verlust seit 2017. Klimawandel als Hauptursache. (Symbolbild/NAG)

Quernheim, Deutschland - In den deutschen Wäldern herrscht eine alarmierende Situation. Hauptursachen für das massive Absterben der Bäume sind die anhaltende Trockenheit und der Befall durch Borkenkäfer. Dies trifft besonders die Fichtenbestände, die in Gebieten wie Quernheim im Landkreis Diepholz überdurchschnittlich stark betroffen sind. Zwischen Sommer 2017 und Sommer 2024 verschwanden dort 33 Prozent der Bäume, wie Kreiszeitung berichtet.

Darüber hinaus zeigen umfassende Datenanalysen des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt, dass auch andere Regionen Deutschlands, wie das Sauerland, der Harz und der Thüringer Wald, durch ähnliche Verlustzahlen geprägt sind. Besonders dramatisch ist die Situation in Wesseln, Schleswig-Holstein, wo die Baumverluste bei ganzen 85 Prozent liegen. Weiterführend ist der Landkreis Diepholz stark betroffen; hier haben nur Lemförde, wo die Waldflächen der Genossenschaft „Berginteressenten“ gehören, mit 2 Prozent Absturz bei den Laubbäumen eine positive Ausnahme, während andere Gemeinden teils bis zu 6 Prozent Verlust verzeichnen.

Ursachen und Entwicklungen

Die Gründe für diese Entwicklungen sind vielschichtig. Neben der Trockenheit sind auch extreme Wetterereignisse wie Stürme und hohe Temperaturen zurückzuführen, die insbesondere in den Jahren 2018 bis 2023 zu beobachten waren. Diese Umstände begünstigten die Massenvermehrung der Borkenkäferarten Buchdrucker und Kupferstecher, was die Stabilität der Wälder erheblich beeinträchtigt hat, wie das BMEL erklärt. Mit einer Kalamität von rund 300 Millionen Festmetern Holz, die in diesem Zeitraum erfasst wurden, ist die Lage ernst.

Aber nicht nur Nadelhölzer leiden; auch Laubbäume wie Buchen und Eschen zeigen Absterbe- und Umfallerscheinungen aufgrund von Wurzelschäden. In den letzten Jahren hat sich zudem herausgestellt, dass die verbleibenden Wälder weniger CO2 speichern und sogar zu CO2-Quellen werden, wenn die Missstände nicht behoben werden.

Politische Reaktionen und notwendige Maßnahmen

Um die sich zuspitzende Lage zu adressieren, ist es laut dem Bundesverband für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) zwingend erforderlich, dass die Bundesregierung effektive Maßnahmen zur Wahrung des Klimas und zur Erreichung der Pariser Klimaziele ergreift. Dazu gehört der schnelle Ausstieg aus fossilen Energien sowie eine umfassende Umstellung auf 100 Prozent erneuerbare Energien. BUND fordert darüber hinaus eine drastische Reduktion von Stickstoffemissionen, die für das Versauern von Waldböden und das dadurch erschwerte Wurzelwachstum verantwortlich sind.

Die derzeitige Waldzustandserhebung 2023 zeigt, dass mehr als 40 Prozent der Bäume eine deutliche Kronenverlichtung aufweisen und nur 20 Prozent als gesund gelten. Es ist klar, dass eine Anpassung der Baumartenwahl sowie eine Förderung natürlicher Verjüngung notwendig sind, um die Wälder wiederzubeleben und deren Ökosysteme zu stabilisieren. Insgesamt müssen mehr als 500.000 Hektar Waldfläche in Deutschland dringend wiederbewaldet werden, um die ökologischen Funktionen der Wälder zu sichern.

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Ort Quernheim, Deutschland
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