Alarm durch Tabakkonsum: Krankenhauseinweisungen in Schleswig-Holstein steigen!

Zum Weltnichtrauchertag am 31. Mai zeigen steigende Klinikzahlen in Schleswig-Holstein die Dringlichkeit von Tabaksteuer und -verbot.
Zum Weltnichtrauchertag am 31. Mai zeigen steigende Klinikzahlen in Schleswig-Holstein die Dringlichkeit von Tabaksteuer und -verbot. (Symbolbild/NAG)

Schleswig-Holstein, Deutschland - Am 31. Mai wird der Weltnichtrauchertag gefeiert, ein Anlass, der zum Nachdenken über die gesundheitlichen Gefahren des Tabakkonsums anregt. Verschiedene Organisationen fordern von der Politik eine Erhöhung der Tabaksteuer und ein striktes Werbeverbot für Tabak- und Nikotinprodukte. Laut der AOK Nordwest ist eine alarmierende Tendenz zu verzeichnen: Die Anzahl der Krankenhauseinweisungen aufgrund von Tabakkonsum in Schleswig-Holstein ist im Jahr 2023 auf 14.418 gestiegen, was einem Anstieg von 8% im Vergleich zu 2022 entspricht. Besonders betroffen sind Patienten mit chronisch obstruktiven Lungenerkrankungen (COPD) und tumoren in Lunge und Atemwegen.

Tom Ackermann, Vorstandsvorsitzender der AOK Nordwest, betont die kritische Rolle des Rauchens als größten vermeidbaren Risikofaktor für Krebs und COPD. Er fordert zudem Maßnahmen, die den Rauchverzicht insbesondere bei Jugendlichen unterstützen sollen. In Schleswig-Holstein leben derzeit 108.900 COPD-Patienten über 40 Jahre, was 6,3% der Gesamtbevölkerung ausmacht.

Risiko und Prävalenz der COPD

Chronisch obstruktive Lungenerkrankungen führen zu Symptomen wie Atemnot und häufigem Husten und stellen die häufigste durch Rauchen verursachte Krankheit dar. Als präventive Maßnahme werden Angebote zum Rauchverzicht als essenziell erachtet. Die aktuelle Prevalenz von COPD in Deutschland ist regional unterschiedlich, und in raucherreichen Gegenden ist die Erkrankungsrate signifikant höher. Laut dem Gesundheitsatlas COPD des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO) sind in Regionen mit hohem Raucheranteil rund 7,8% der Menschen ab 40 Jahren betroffen, verglichen mit 6,3% in raucharmen Gebieten.

Der Gesundheitsatlas zeigt zudem, dass die Krankheitshäufigkeit mit dem Alter steigt. In der Altersgruppe der 85- bis 89-Jährigen sind die Raten bei Männern und Frauen mit 16,4% und 11,6% respectively am höchsten. Auch die soziale Struktur hat Einfluss auf die Prävalenz. In sozial benachteiligten Regionen liegt die Erkrankungsrate laut der WIdO-Studie zwischen 7,7% und 7,9%, während wohlhabende Regionen einen Anteil von 6,2% bis 6,6% aufweisen.

Rückgang der COPD-Erkrankungen

Erfreuliche Nachrichten kommen jedoch aus den Daten des Gesundheitsatlas: Zwischen 2017 und 2023 ist der Anteil der Menschen ab 40 Jahren mit COPD in Deutschland um knapp 10% gesunken, von 3,39 Millionen auf 3,23 Millionen. Dies deutet auf die Wirksamkeit von Präventionsmaßnahmen hin, wie strengere Rauchverbote und gestiegene öffentliche Sensibilisierung.

Trotz dieses Rückgangs bleibt Rauchen der Hauptfaktor, der zur Entstehung von COPD führt. Auch die Feinstaubbelastung und Atemwegsinfekte sind contributing factors, die insbesondere in Großstädten zu beachten sind. Ein weiterer besorgniserregender Aspekt ist die hohe Dunkelziffer von Betroffenen, da nicht immer dokumentiert wird, wie stark die Tabaksucht verbreitet ist.

Abschließend wird das Aktionsbündnis Nichtrauchen am Weltnichtrauchertag ein Ende des Marketings für Tabakprodukte fordern. Angesichts der anhaltend hohen Anzahl an Tabakkonsumenten in Deutschland erweist sich Prävention als schlüsselstrategisch zur Vermeidung von Krankheiten wie COPD. In Anbetracht dieser Zusammenhänge sind weitere politische Maßnahmen dringend erforderlich, um die Gesundheit der Bevölkerung zu schützen.

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Ort Schleswig-Holstein, Deutschland
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