Nachhaltigkeit im Fokus: Kümmerer erhält Ehrendoktorwürde in Helsinki!

Professor Kümmerer von der Leuphana Universität erhält Ehrendoktorwürde der Universität Helsinki für nachhaltige Chemie.
Professor Kümmerer von der Leuphana Universität erhält Ehrendoktorwürde der Universität Helsinki für nachhaltige Chemie. (Symbolbild/NAG)

Lüneburg, Deutschland - Am 27. Mai 2025 wurde Professor Klaus Kümmerer von der Universität Helsinki zum Ehrendoktor ernannt. Dies geschah in Anerkennung seiner herausragenden Beiträge im Bereich der nachhaltigen Chemie und der grünen Pharmazie. Kümmerer hat umweltfreundliche Arzneimittel entwickelt und sich intensiv für die Integration ökologischer Nachhaltigkeit in die pharmazeutische Entwicklung eingesetzt. Ein zentrales Konzept seiner Arbeit ist „Benign by Design“, das die Entwicklung biologisch abbaubarer Medikamente fördert, um einer stetig wachsenden Herausforderung zu begegnen: den problematischen Auswirkungen von Medikamenten auf Umwelt und Gesundheit.

Die Pharmazeutische Fakultät der Universität Helsinki profitiert seit 2016 von Kümmerers einzigartiger Expertise. Seine Zusammenarbeit inspirierte zahlreiche Forschungsprojekte und akademische Initiativen, die zur Gestaltung des aufstrebenden Gebiets der nachhaltigen Pharmazie beitragen. Kümmerers Forschung ist nicht nur von akademischer Bedeutung, sondern hat auch bedeutende internationale Anerkennung erhalten. Dazu zählen die Ehrendoktorwürde der Universität Gent im März 2023, der Wöhler-Preis für nachhaltige Chemie und das Bundesverdienstkreuz am Band.

Bedeutung der nachhaltigen Chemie

Im Anthropozän, einem Zeitalter, das seit 2002 als der menschliche Einfluss auf die Erde betrachtet wird, ist ein Umdenken in der pharmazeutischen Forschung erforderlich. Der Weltapothekerverband FIP hebt hervor, dass die Nutzung von Medikamenten nicht nur persönliche Entscheidungen betrifft, sondern auch gesellschaftliche Werte und die Klimabilanz von Arzneimitteln integriert werden müssen. Künftige Studien sollten die Wechselwirkungen zwischen dem menschlichen Körper als dynamisches Ökosystem und seiner Umgebung stärker in den Fokus rücken.

Als Vorreiter in diesem Bereich initiierte Kümmerer zwei große EU-finanzierte Projekte: PREMIER und TransPharm. Diese Projekte zielen darauf ab, innovative Ansätze für die pharmazeutische Entwicklung zu etablieren, die natürliche Ressourcen schonen und die Umweltbelastung reduzieren. Kümmerers Ansatz stellt sicher, dass soziale und ethische Aspekte in die Anwendung von Chemikalien einfließen, um ein besseres Verständnis für deren Auswirkungen zu erlangen.

Akademische Initiativen und Bildungsangebote

Kümmerer hat bedeutende akademische Programme entwickelt, darunter den berufsbegleitenden Studiengang „Sustainable Chemistry M.Sc.“ und ein entsprechendes Zertifikatsprogramm. Diese richten sich an Berufstätige mit einem Hintergrund in Chemie oder verwandten Disziplinen. Darüber hinaus organisiert er seit 2016 die internationale Green and Sustainable Chemistry Konferenz und hat die Zeitschrift „Sustainable Chemistry and Pharmacy“ mitgegründet. Diese Plattformen bieten Fachleuten die Möglichkeit, über nachhaltige chemische Lösungen für Umweltprobleme zu diskutieren und sich weiterzubilden.

Seine Arbeit hat auch Früchte getragen, die international publiziert wurden. So wurden im Rahmen von Forschungsprojekten Antibiotika der Wirkstoffgruppe Fluorquinolone mit nachhaltigen Chemie-Methoden verbessert. Die neuen Moleküle, die durch diesen Ansatz entwickelt wurden, zeigen vielversprechende Eigenschaften hinsichtlich der biologischen Abbaubarkeit, was vor dem Hintergrund der auch durch Antibiotika geförderten Resistenzentwicklung von großer Bedeutung ist. Kümmerers Engagement in diesem Bereich unterstreicht die Dringlichkeit, Nachhaltigkeit in der chemischen Industrie zu verankern.

Die Anerkennung von Kümmerers Leistungen und sein unermüdlicher Einsatz für die nachhaltige Entwicklung in der Pharmazie spiegeln ein wachsendes Bewusstsein für die Notwendigkeit wider, ökologische Fragen in den Vordergrund zu rücken. Die Universität Helsinki und die internationale Gemeinschaft erhoffen sich durch seine Visionen und Leistungen eine nachhaltigere Zukunft.

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Ort Lüneburg, Deutschland
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