Halle leitet Chip-Revolution für Europa mit 730 Millionen Euro Förderung ein

Halle leitet Chip-Revolution für Europa mit 730 Millionen Euro Förderung ein

Halle (Saale), Deutschland - Die europäische Elektronikindustrie steht vor einem Wandel, und das Fraunhofer-Institut für Mikrostruktur von Werkstoffen und Systemen IMWS in Halle (Saale) spielt dabei eine Schlüsselrolle. Das Ziel ist klar: Die Stärkung der Halbleiterindustrie als Innovationstreiber für Schlüsselbranchen wie Künstliche Intelligenz, Mobilität und Kommunikationstechnologien. Um dieses ehrgeizige Vorhaben zu realisieren, wurde die APECS-Pilotlinie ins Leben gerufen, die mit beeindruckenden 730 Millionen Euro im Rahmen des EU-Chips-Acts gefördert wird, wie dubisthalle.de berichtet.

Diese Initiative wird nicht nur von der Europäischen Union unterstützt, sondern auch von der Landesregierung Sachsen-Anhalt, die mit einem Förderbescheid von 1,26 Millionen Euro zur Qualitätssicherung der entwickelten Elektronikbauelemente beiträgt. Minister für Wissenschaft, Energie, Klimaschutz und Umwelt betont die Notwendigkeit einer stärkeren Zusammenarbeit zwischen Forschung und Industrie, um die technologische Resilienz zu steigern.

Ein Blick auf die APECS-Pilotlinie

Die APECS-Pilotlinie, offiziell „Advanced Packaging and Heterogeneous Integration for Electronic Components and Systems“, ist darauf ausgelegt, innovative Fertigungsverfahren und Technologien zu unterstützen. Dies geschieht vor allem durch die Entwicklung von Chiplets, modularen Halbleiterbausteinen, die flexibel kombiniert werden können, um ein „System in Package“ zu schaffen. Das bedeutet eine hohe Integrationsdichte und vielversprechende Architektur für die Zukunft der Mikroelektronik. Der Fokus liegt auf der Verbindung von anwendungsorientierter Forschung mit bahnbrechenden Entwicklungen in der heterogenen Integration, was die Innovationskapazität der europäischen Halbleiterindustrie erheblich steigern wird, wie iis.fraunhofer.de ergänzt.

Ein Konsortium aus zehn Partnern aus acht europäischen Ländern, darunter Deutschland, Österreich und Spanien, bringt wertvolles Fachwissen und Infrastruktur zusammen, um die APECS-Pilotlinie erfolgreich umzusetzen. Unter den beteiligten deutschen Institutionen sind mehrere Bundesländer sowie das Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt, die allesamt ihre Unterstützung zugesichert haben.

Die Herausforderungen der Halbleiterindustrie

Doch die Halbleiterindustrie steht vor zahlreichen Herausforderungen, insbesondere in Hinsicht auf den Fachkräftemangel. Bis 2030 wird eine Bedarfslücke von 75.000 Beschäftigten in der Branche erwartet, und es wird gefordert, dass die Ausbildung von Spezialisten vorangetrieben wird. Die Europäische Kommission plant, bürokratische Hindernisse abzubauen und praxisorientierte Ausbildungsangebote zu schaffen, um junge Talente für die Branche zu gewinnen, wie gtai.de verdeutlicht.

Angesichts dieser Herausforderungen ist die APECS-Pilotlinie nicht nur ein Fortschritt in der Technologie, sondern auch ein wichtiger Schritt in Richtung eines nachhaltigen und zukunftsfähigen Innovationsökosystems in Europa. Die Initiative zielt darauf ab, die Halbleiterindustrie enger mit der Forschung zu verknüpfen und gleichzeitig den Übergang zu einem kohlenstoffneutralen und zirkulären Wirtschaftskreislauf zu fördern.

Mit der Kombination aus ambitionierten Plänen und nachhaltigen Anstrengungen ist die europäische Halbleiterbranche auf einem vielversprechenden Weg, um in der globalen Technologielandschaft noch wettbewerbsfähiger zu werden. Das Engagement für neue Technologien und die enge Zusammenarbeit zwischen Industrie und Forschung sind der Schlüssel für den zukünftigen Erfolg in diesem dynamischen Sektor.

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OrtHalle (Saale), Deutschland
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