Halle oder Weißenfels? Gefängnisneubau sorgt für hitzige Debatte!

Halle oder Weißenfels? Gefängnisneubau sorgt für hitzige Debatte!

Halle (Saale), Deutschland - Die Entscheidung über den neuen Standort einer Justizvollzugsanstalt (JVA) in Sachsen-Anhalt sorgt derzeit für große Aufregung in den Städten Halle und Weißenfels. Beide Orte haben sich mit ihren Argumenten und Strategien positioniert, um das begehrte Bauprojekt zu gewinnen. Laut MDR steht die Entscheidung der Landesregierung nach wie vor aus, obwohl die Frist für eine Entscheidung bereits verstrichen ist.

Die Verzögerung könnte durchaus finanzielle Konsequenzen haben. Das Finanzministerium schätzt die Kosten für den Neubau auf mindestens 400 Millionen Euro. Aufgrund der offenen Fragen besteht die Gefahr, dass sich die Gesamtkosten jährlich um etwa 20 Millionen Euro erhöhen. So ist es klar: Zeit ist Geld.

In Weißenfels gibt es bereits konkrete Pläne, die Stadtverwaltung hat einen Änderungsantrag zum Flächennutzungsplan für ein 34,4 Hektar großes Areal beschlossen. Oberbürgermeister Martin Papke hebt die Vorteile der kurzfristigen Realisierbarkeit hervor und verweist darauf, dass das Grundstück im Landesbesitz ist – also kein Grundstücksankauf erforderlich ist. Dies könnte die Genehmigungsprozesse beschleunigen, während Halle, wie die Hallespektrum berichtet, umfangreiche planungsrechtliche Schritte durchlaufen muss.

Strategien und Argumente

In Halle wird auf die bereits geleisteten Investitionen in Millionenhöhe geachtet. Der Stadtrat hat bereits für den Standort Halle-Tornau gestimmt und sieht in der dortigen Infrastruktur entscheidende Vorteile. Halles Oberbürgermeister Dr. Alexander Vogt ist überzeugt, dass eine solche Entscheidung nicht nur auf Wirtschaftlichkeit, sondern auch auf die zukünftige Sicherheit und die modernen Standards der Gefangenenunterbringung abzielen sollte. Das Justizministerium unter Leitung von Franziska Weidinger hebt hervor, dass Halle-Tornau als Favorit gilt.

Jedoch zeichnet sich auch in Weißenfels ein starkes Engagement ab. Unterstützt von der CDU betont man hier die Bedeutung des Neubaus und ist bereit, alle notwendigen Schritte zur Realisierung in die Wege zu leiten. „Klarheit und Verlässlichkeit“ seitens der Landesregierung wird von beiden Städten gefordert, damit dieser wichtige Schritt Realität wird.

Blick in die Zukunft

Die geplante neue JVA in Halle wird auf einem 17 Hektar großen Gelände entstehen, nahe der Bundesautobahn A14. Die Inbetriebnahme ist für 2029 vorgesehen, während für das Haushaltsjahr 2024 vorsorglich 20 Millionen Euro für vorbereitende Maßnahmen eingeplant sind, so Sachsen-Anhalt.

In den kommenden zwei Monaten will Ministerpräsident Reiner Haseloff Klarheit schaffen und die Entscheidung in Kabinettssitzungen auf die Agenda setzen. Die Debatte zwischen Halle und Weißenfels bleibt angespannt, da sich beide Städte um die bevorzugte Lage für den Neubau bemühen. Zurzeit läuft die vergleichende Bewertung beider Standorte, und in Weißenfels gibt es bereits eine deutliche Zustimmung des Stadtrates, während im Ortschaftsrat Langendorf Widerstand herrscht.

Die Entscheidung über den Standort der neuen Justizvollzugsanstalt wird mit Spannung erwartet und könnte weitreichende Auswirkungen auf die Zukunft der beiden Städte haben.

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OrtHalle (Saale), Deutschland
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