Nour aus Golzow: Ein syrisches Mädchen bahnt neuen Weg zur Zukunft
Nour aus Golzow: Ein syrisches Mädchen bahnt neuen Weg zur Zukunft
Golzow, Deutschland - In Golzow, einem kleinen Ort in Brandenburg, spielt sich eine berührende Geschichte ab, die die Herausforderungen und Chancen der Flüchtlingsintegration in Deutschland aufzeigt. Nour Elhouda Alhamad Alhammash, ein 2015 aus Syrien geflüchtetes Mädchen, steht dabei im Mittelpunkt. Der Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb) hat Nour und ihre Familie über die letzten zehn Jahre begleitet und am 16.07.2025 die Dokumentation „Unser Leben: Nour macht Abitur“ ausgestrahlt, die ihre inspirierende Reise nachzeichnet. Laut rbb floh Nour mit ihrer Familie zunächst nach Ägypten, bevor sie über das Mittelmeer den Weg nach Venedig und schließlich nach Golzow fand.
Die Gemeinde Golzow erwies sich als ein Ort der Hoffnung und Integration. Bürgermeister Frank Schütz und die Gemeindevertretung setzten sich dafür ein, die Grundschule zu retten, die aufgrund niedriger Anmeldezahlen nicht eröffnet werden konnte. Die Einschulung von Nour und anderen syrischen Kindern ermöglichte schließlich die Gründung einer Klasse. Nour selbst machte nach der 8. Klasse eine beeindruckende Entwicklung durch: Sie wechselte ans Gauß-Gymnasium in Frankfurt (Oder), wo sie, unterstützt von ihrer Familie, ein Einser-Abitur ablegte. Nun plant sie, Medizin zu studieren und sammelt praktische Erfahrungen in einem Freiwilligen sozialen Jahr im Klinikum Frankfurt, so ezef.
Integration in Golzow
Die Geschichte von Nour spiegelt die Themen der Dokumentation „Die neuen Kinder von Golzow“ wider, die ebenfalls das Leben syrischer Flüchtlingsfamilien in Golzow verfolgt. Regisseurin Simone Catharina Gaul thematisiert in ihrem 90-minütigen Film die Herausforderungen, denen sich die Familien Sayed Ahmad und andere Flüchtlinge bei der Integration in die Dorfgemeinschaft gegenübersehen. Während einige Dorfbewohner Unterstützung zeigen, erfahren andere Ablehnung, was die Integration nicht immer leicht gestaltet. Der Dokumentarfilm behandelt diese Dualität und stellt dar, wie wichtig eine offene und nachhaltige Willkommenskultur in kleineren Gemeinden ist.
Die Familie Sayed Ahmad, die in der Dokumentation begleitet wird, erlebt ähnliche Emotionen wie Nour und ihre Familie: Heimweh nach Syrien und die Schwierigkeiten der Integration. Diese parallelen Geschichten sind ein tiefes Abbild der Realität vieler Flüchtlinge, die sich in Deutschland eine neue Existenz aufbauen möchten. Die Integrationsbemühungen sind vielfältig, und viele Bürger engagieren sich aktiv, um den Neuzugängen zu helfen und die Vorurteile zu überwinden, trotz anfänglicher Bedenken und Konflikte, die vor etlichen Jahren in Golzow auftraten (Deutschlandfunk).
Perspektiven für die Zukunft
Obwohl die Integration manchmal steinig ist, zeigen Geschichten wie die von Nour und der Familie Sayed Ahmad, dass es auch Erfolge gibt. In Golzow plant man sogar, eine Ecke für die neuen Kinder von Golzow im bestehenden Museum zu schaffen, das an das Erbe der ehemaligen Langzeitdokumentation „Die Kinder von Golzow“ anknüpft. Dies soll nicht nur der Erinnerung an die Vergangenheit dienen, sondern auch den Neuen eine Stimme geben und zeigen, wie vielschichtig das Leben in Golzow heute ist.
Während sich viele Flüchtlingsfamilien in Deutschland mit einem Migrationshintergrund wie Nour bemühen, ein neues Leben aufzubauen, bleibt die Verantwortung und die Herausforderung bei uns als Gesellschaft, die Brücken zu schlagen und jede Geschichte als wertvollen Teil unseres gemeinsamen Mosaiks zu sehen.
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Ort | Golzow, Deutschland |
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