Neuer Kurs im brasilianischen Fußball: Samir Xaud als Präsident gewählt!

Samir Xaud wird neuer Präsident des brasilianischen Fußballverbands CBF und kündigt grundlegende Reformen an.
Samir Xaud wird neuer Präsident des brasilianischen Fußballverbands CBF und kündigt grundlegende Reformen an. (Symbolbild/NAG)

Neuer Kurs im brasilianischen Fußball: Samir Xaud als Präsident gewählt!

Rio de Janeiro, Brasilien - Am 25. Mai 2025 gab es einen tiefgreifenden Wechsel an der Spitze des brasilianischen Fußballverbands CBF. Ednaldo Rodrigues, der Präsident, wurde abgesetzt und Samir Xaud zum neuen Verbandschef gewählt. Xaud, ein 41-jähriger Mediziner und Präsident der Fußballföderation von Roraima, erhielt bei der Wahl am Sonntag Stimmen von 26 Verbänden und 20 Clubs und wird bis 2029 im Amt bleiben. Obwohl er der einzige Kandidat war, erhielt er mit 103 von 141 möglichen Stimmen nicht die volle Unterstützung, die Rodrigues bei seiner Wiederwahl 2022 erhalten hatte. Die Wahl fand statt, nachdem mehrere bedeutende Clubs, darunter Atlético Mineiro und Palmeiras, beschlossen hatten, der Abstimmung fernzubleiben, da sie zuvor Reinaldo Carneiro Bastos, den Präsidenten der São Paulo Football Federation, unterstützten.

In seiner ersten Ansprache betonte Xaud die Notwendigkeit, die Ideen im Fußball zu erneuern und eine inklusive und pluralistische Führung zu fördern. Sein Ziel ist es, einen modernen und partizipativen CBF aufzubauen, der die Entwicklung der Fußballindustrie unterstützen kann. Die Absetzung von Rodrigues erfolgte aufgrund eines Gerichtsentscheids in Rio de Janeiro, der ein Abkommen für seine Wiederwahl im März 2025 als ungültig erklärte. Dies war bereits die zweite Amtsenthebung von Rodrigues; zuvor war er im Dezember 2023 wegen Unregelmäßigkeiten im Wahlprozess 2022 abgesetzt worden, konnte jedoch im folgenden Januar nach einer einstweiligen Verfügung des Obersten Bundesgerichts sein Amt wieder übernehmen.

Politische Hintergründe und Widerstand

Die Wahl von Xaud steht im Kontext eines breiteren Wandels in der CBF, den 19 Verbände mit einem Manifest unterstützten, das eine Erneuerung des Verbands forderte. Xaud war der Kandidat dieser Bewegung. Das Zusammenspiel von unterschiedlich unterstützten Kandidaten und die Bewegung unter der Führung von Carneiro Bastos, die durch eine Mehrheit der libra und LFU-Clubs Rückhalt fand, ist ein zentrales Element, das die Wahlen prägte. Allerdings konnte diese Bewegung keine Wahlunterlagen einreichen, da nur zwei der acht benötigten Verbände ihre Unterstützung gewährten.

Zusätzlich zu seiner Wahl wurden auch acht Vizepräsidenten gewählt, darunter Ednailson Leite Rozenha und Fernando José Macieira Sarney. Diese Änderungen und die Umstrukturierung sind Teil einer umfassenderen Strategie, um die Führungsstruktur innerhalb des CBF zu reformieren und das Vertrauen in den Verband wiederherzustellen.

Ausblick auf die kommenden Jahre

Xaud tritt in eine entscheidende Phase für den brasilianischen Fußball ein. Das Land steht vor Herausforderungen, die nicht nur die sportliche Leistung, sondern auch die wirtschaftliche Entwicklung des Fußballs betreffen. Wie eine Analyse der Forschungsgruppe des Instituts für Sportökonomik an der Universität Tübingen betont, sind Transformationsprozesse in Sportorganisationen entscheidend für die Entwicklung von Vertrauen und Governance-Strukturen im Sport. Die Ausrichtung auf einen partizipativen Ansatz könnte für die positiven Veränderungen, die viele in der brasilianischen Fußballszene herbeisehnen, von großer Bedeutung sein.

Das nächste Jahr könnte entscheidend sein für Xaud und seinen Plan, den CBF zu modernisieren, während der brasilianische Fußball weiterhin unter dem globalen Druck der Kommerzialisierung steht und die Herausforderungen, die durch Korruption und Missmanagement aufgetreten sind, überwindet.

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OrtRio de Janeiro, Brasilien
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