Hunderte Pilger treten zur Hoffnung-Wallfahrt nach Altötting an

Hunderte Pilger brechen am 5. Juni 2025 von Regensburg zur 196. Fußwallfahrt nach Altötting auf. Motto: „Pilger der Hoffnung“.
Hunderte Pilger brechen am 5. Juni 2025 von Regensburg zur 196. Fußwallfahrt nach Altötting auf. Motto: „Pilger der Hoffnung“. (Symbolbild/NAG)

Hunderte Pilger treten zur Hoffnung-Wallfahrt nach Altötting an

Altötting, Deutschland - Hunderte Pilger brachen am Donnerstag um 8.00 Uhr zur traditionellen Fußwallfahrt von Regensburg nach Altötting auf. Die Wallfahrt, die in diesem Jahr zum 196. Mal stattfindet, umfasst eine beeindruckende Strecke von 111 Kilometern. Das päpstliche Motto der Veranstaltung lautet „Pilger der Hoffnung“ und thematisiert das Streben nach spiritueller Erneuerung und innerem Frieden. Bischof Rudolf Voderholzer wird die Pilger beim Start der Wallfahrt begleiten, die am Samstagmorgen gegen 9.30 Uhr an ihrem Ziel, der Gnadenkapelle in Altötting, ankommen wollen.

Während der Wallfahrt werden an verschiedenen Etappen immer mehr Pilger erwartet, was die Teilnehmerzahl signifikant erhöht. Diese gemeinschaftliche Erfahrung zeigt die Verbundenheit der Gläubigen und den gemeinsamen Glauben. Der Mai, der in der christlichen Tradition als Marienmonat gilt, wird dabei ebenfalls gewürdigt, da Maria als Jungfrau und Gottesmutter geehrt wird. In Bayern finden in diesem Monat zahlreiche Bittgänge und Wallfahrten zu Orten der Marienverehrung statt, was die Bedeutung dieser Zeit unterstreicht.

Feierlichkeiten in Altötting

Bereits am Pfingstsamstag hatten rund 7000 Regensburger Fußwallfahrer Altötting erreicht und an einem Gottesdienst mit Bischof Voderholzer teilgenommen. Dieser beleuchtete in seiner Ansprache die Thematik des Himmels und der Hölle, derer Bedeutung für das Leben der Gläubigen. Voderholzer erklärte, dass der Himmel dort entstehe, wo Gottes Wille geschieht und die Hölle als Ort beschrieben wird, in dem es „eiskalt ist, weil keine Liebe mehr da ist“. Er erinnerte auch an das bewusste „Ja“ der Gottesmutter, das es ihr ermöglichte, Jesus zur Welt zu bringen und zitierte ihren Rat: „Was Er euch sagt, das tut“ (Joh 2,5).

Der Bischof stellte die Bedeutung von Gebet für geistliche Berufungen in den Vordergrund und dankte den über 7000 Pilgern für ihre „überwältigend große Teilnahme“. Zudem richtete er seinen Dank an die Helfer, Organisatoren, Polizei, Sanitäter und Techniker, die während der Wallfahrt eine wichtige Rolle spielen.

Pilgertraditionen und ihre Bedeutung

Die Tradition des Pilgerns ist nicht nur im Christentum, sondern auch in vielen anderen Religionen verwurzelt. Der Ursprung des Wortes „pilgern“ liegt im Lateinischen „pergere“, was „jenseits des Ackers“ oder „in der Fremde“ bedeutet. Im Unterschied zu Wallfahrten, die ein festgelegtes Ziel und einen bestimmten Ablauf vorsehen, ist Pilgern oft von persönlichen Erfahrungen und Erlebnissen geprägt.

Die Pilgerreisen, die im Alten Testament zum Beispiel bei Abraham dokumentiert sind, haben sich über die Jahrhunderte hinweg weiterentwickelt. Der Tempel von Jerusalem und die Wallfahrtsziele der ersten Christen sind nur einige Beispiele für die lange Geschichte des Pilgerns. Diese religiösen Unternehmungen dienen nicht nur einer spirituellen Erneuerung, sondern sind auch oft mit der Hoffnung auf Heilung und Erlösung verbunden.

In den letzten Jahrzehnten hat das Pilgern in Europa wieder an Popularität gewonnen, was durch die Erhebung des Jakobswegs zur europäischen Kulturroute 1987 und durch zeitgenössische Impulse, wie etwa das Buch von Hape Kerkeling “Ich bin dann mal weg”, gefördert wurde. Heute wird Pilgern häufig als ganzheitliche Bewegung für Körper und Seele betrachtet und ist zunehmend nicht nur religiös motiviert, sondern auch Teil einer Suche nach Selbstfindung oder einem Weg zu Gott.

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OrtAltötting, Deutschland
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