Bayern hilft: Über 60 Millionen Euro für Flutschäden ausgezahlt!
Bayern hilft: Über 60 Millionen Euro für Flutschäden ausgezahlt!
Bayern, Deutschland - Die bayerische Staatsregierung hat ein Jahr nach den verheerenden Hochwasserereignissen in Süddeutschland über 60 Millionen Euro an Geschädigte ausgezahlt. Ein Soforthilfeprogramm, das aufgrund der Überflutungen vom 30. Mai bis 11. Juni 2024 ins Leben gerufen wurde, könnte sogar bis zu 200 Millionen Euro umfassen. Laut einem Bericht von PNP erhalten nicht nur Privatpersonen, sondern auch Gewerbebetriebe und Landwirte Unterstützung, selbst wenn sie nicht versichert sind.
Insgesamt wurden über 14.200 Anträge auf Soforthilfe von Privathaushalten gestellt, und es wurden bereits mehr als 36,4 Millionen Euro für Schäden an Hausrat und Gebäuden ausgezahlt. Zudem sind 2,1 Millionen Euro aus mehr als 500 Härtefonds-Anträgen bereitgestellt worden. Ein gesondertes Hilfsprogramm für landwirtschaftliche Betriebe, Gartenbaubetriebe und Berufsfischer konnte ebenfalls rund 1.353 Unternehmen unterstützen, denen insgesamt 21,9 Millionen Euro zur Verfügung gestellt wurden.
Umfangreiche Unterstützung und Antragsverfahren
Das Hilfsprogramm sieht vor, dass zur Beantragung von Hilfsgeldern eine Foto-Dokumentation des Schadens erforderlich ist. Die Dokumentation sollte idealerweise über die FAL-BY-App erfolgen und muss Nachweise enthalten, dass der Schaden direkt durch Hochwasser entstanden ist. Der Mindestschaden für den anspruchsvollen Ausgleich beträgt 5.000 Euro, während der maximale Zuschuss bis zu 200.000 Euro betragen kann. Schäden, die nicht versichert werden können, erhalten einen Fördersatz von 50 %, während versicherbare Schäden mit 25 % bezuschusst werden.
Zusätzlich zu den erforderlichen Unterlagen müssen Antragsteller Dokumente wie „Schadensmeldung“ und „Nutzungsübersicht“ bei den zuständigen amtlichen Stellen einreichen. Finanzielle Hilfen von Dritten, wie Spenden oder Versicherungsleistungen, müssen in der Antragstellung angegeben werden, um eine Überkompensation zu vermeiden, da unbare Eigenleistungen nicht ausgleichsfähig sind. Schäden an gewerblichen Objekten, wie Biogasanlagen, sind über ein spezielles Hilfsprogramm für die gewerbliche Wirtschaft zu beantragen, wie stmelf.bayern.de ausführt.
Investitionen in den Hochwasserschutz
Um künftigen Hochwasserereignissen besser entgegenzuwirken, hat der Freistaat Bayern seit 2001 rund vier Milliarden Euro in den Hochwasserschutz investiert. Über 190 Kilometer Deiche und 70 Kilometer Hochwasserschutzwände wurden neu gebaut, und 340 Kilometer Dämme wurden saniert. Das Hilfsprogramm umfasst neben den konkreten Maßnahmen zur Schadensbewältigung auch naturnahe Projekte, wie die Renaturierung von Wildbächen und den Bau von Flutmulden.
Doch Umweltschützer fordern eine Abkehr von herkömmlichen Lösungen wie Dämmen und Poldern. Stattdessen plädieren sie für eine Umgestaltung der Landschaft, die eine bessere Wasseraufnahme ermöglicht. Der Klima- und Hochwasserschutz steht im Kontext der fortschreitenden Klimakrise, auf die Deutschland sich immer mehr einstellen muss. Dramatische Wetterextreme, darunter Starkregen und Überschwemmungen, werden häufiger, was eine Anpassung der Strategien und Maßnahmen erfordert, wie bmuv.de betont.
Im Rahmen dieser Anpassung wird unter dem Konzept der „Schwammstadt“ angestrebt, dass Wasser in unversiegelten Flächen versickert oder in unterirdische Speicher geleitet wird. Zudem verpflichtet das bundesweite Klimaanpassungsgesetz von Ende 2023 die Länder dazu, umfassende Klimaanpassungskonzepte zu entwickeln. Die Bundesregierung wird aufgefordert, eine Klimaanpassungsstrategie mit konkreten Zielen zu präsentieren.
Details | |
---|---|
Ort | Bayern, Deutschland |
Quellen |
Kommentare (0)