Fischotter-Streit: Justiz entscheidet über umstrittene Tötungsregelung!

Der Rechtsstreit um die Tötung von Fischottern in Bayern – aktuelle Entwicklungen von der Deutschen Umwelthilfe und dem Verwaltungsgerichtshof.
Der Rechtsstreit um die Tötung von Fischottern in Bayern – aktuelle Entwicklungen von der Deutschen Umwelthilfe und dem Verwaltungsgerichtshof. (Symbolbild/NAG)

Fischotter-Streit: Justiz entscheidet über umstrittene Tötungsregelung!

Oberfranken, Deutschland - In Bayern bleibt die Tötung des streng geschützten Fischotters ein heiß umstrittenes Thema. Trotz seines Schutzstatus erlaubt die Regierung die Entnahme dieser Tiere in Ausnahmefällen, was zur rechtlichen Auseinandersetzung zwischen verschiedenen Umweltorganisationen und den bayerischen Behörden geführt hat. Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) hat nun vor dem Bayerischen Verwaltungsgerichtshof (VGH) eine Beschwerde eingereicht, um gegen eine entsprechende Regelung vorzugehen, die die Tötung von Fischottern erlaubt.

Der Streit entbrannte, als die Regierung von Oberfranken im Februar 2025 eine Allgemeinverfügung erließ, die in drei Landkreisen den Abschuss von Fischottern gestattete. Vor einer Tötung muss jedoch ein Antrag bei der unteren Naturschutzbehörde gestellt werden. Die DUH argumentiert, dass dieser Beschluss gegen das Artenschutzrecht verstoße und die Auswirkungen der Tötungen unzureichend geprüft wurden. Im Verwaltungsgericht Bayreuth war ein Eilantrag der DUH auf Verhinderung des Abschusses zuvor als unzulässig abgelehnt worden.

Rechtliche Auseinandersetzungen und precedent

Der Rechtsstreit wird an Brisanz gewinnen, denn ein vergleichbarer Fall in der Oberpfalz sorgt bereits für Aufsehen. Dort hob das Verwaltungsgericht Regensburg am 31. März 2025 eine ähnliche Allgemeinverfügung auf, womit die Tötung von Fischottern an steirischen Teichen untersagt wurde. Der VGH bestätigte den strengen Schutzstatus der Tiere und kritisierte, dass die Genehmigungen für Tötungen erteilt wurden, ohne dass nachgewiesen werden konnte, dass sie zur Vermeidung von Schäden in der Teichwirtschaft notwendig seien.

Diese Rechtsprechung könnte Auswirkungen auf die geplante Verordnung der bayerischen Staatsregierung haben, die es erleichtern würde, Fischotter abzuschießen. Der Vorsitzende des BUND Naturschutz, Richard Mergner, äußerte die Hoffnung, dass die Staatsregierung die umstrittene Verordnung zurückzieht.

Forderungen und Maßnahmen für die Teichwirtschaft

Um die Interessen der Teichwirte zu wahren, schlägt der BUND Naturschutz ein Existenzsicherungsprogramm sowie ein Fischotter-Bonus-Modell vor, das Entschädigungen für Schäden vorsieht. Trotz eines Landtagsbeschlusses von 2018 zur Tötung von Fischottern wurden bisher keine Maßnahmen von den bayerischen Landwirtschaftsbehörden eingeleitet. Zudem werden bestehende Fördermöglichkeiten für eine nachhaltige Teichwirtschaft nur unzureichend genutzt.

Die Umweltorganisationen sind sich einig, dass eine umfassende Prüfung der Situation notwendig ist. Die Fischotterpopulation in Bayern ist wichtig für das Ökosystem, und die Folgen ihrer Tötung sind laut Experten unabsehbar. Für die DUH ist der anhaltende Rechtsstreit ein Zeichen für den notwendigen Schutz dieser Tiere, während gleichzeitig die Interessen der Teichwirte gewahrt werden müssen. Wie die Justiz weiterhin auf diese komplexe Thematik reagiert, bleibt abzuwarten.

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OrtOberfranken, Deutschland
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