Selenskyj warnt: Russischer Angriff eskaliert, Frieden in Gefahr!

Russland intensiviert Angriffe auf die Ukraine, während Selenskyj über die angespannte Lage und undiplomatische Friedensversuche spricht.
Russland intensiviert Angriffe auf die Ukraine, während Selenskyj über die angespannte Lage und undiplomatische Friedensversuche spricht. (Symbolbild/NAG)

Selenskyj warnt: Russischer Angriff eskaliert, Frieden in Gefahr!

Charkiw, Ukraine - In der Ukraine spitzt sich die Lage weiter zu, während Russland seine Luftangriffe intensiviert. Präsident Wolodymyr Selenskyj bezeichnete die jüngsten Angriffe als die größten seit Kriegsbeginn. Besonders die Städte Kiew, Odessa und Charkiw stehen im Fokus der russischen Offensive, die nach drei getöteten Personen und zahlreichen Verletzten, darunter auch Kinder, in Charkiw, besonders tragisch wurde. Selenskyj wies die Behauptung zurück, dass dies eine Reaktion auf die ukrainische „Operation Spinnennetz“ sei; vielmehr betonte er, dass Russland bereits zuvor Angriffe durchgeführt habe, um die Ukraine zu destabilisieren. Seine Einschätzung der russischen Luftangriffe unterstützt die Analyse von srf.ch, die die offensichtliche Strategie Russlands beschreibt, durch massive Angriffe die Ukraine zur Kapitulation zu zwingen.

Die ukrainische Armee berichtet von einem intensiven militärischen Austausch, einschließlich eines nächtlichen Angriffs auf den Militärflugplatz Savasleika in Russland, wo zwei russische Kampflugzeuge beschädigt wurden. Parallel dazu fand ein Gefangenenaustausch mit Russland statt, der die ersten seit einem Treffen am 2. Juni in Istanbul darstellt. Trotz dieser Entwicklungen bleiben Fortschritte bei den Bemühungen um eine Feuerpause aus. Der Druck auf die ukrainischen Streitkräfte wächst, da sie über einen erheblichen Personalmangel klagen und nur zu 50 Prozent besetzt sind.

Internationale Reaktionen und militärische Strategien

Selenskyj äußerte in einem Interview, dass er größte Skepsis in Bezug auf mögliche Friedensverhandlungen mit Russland hat und bezeichnete die Berichte über russische Erfolge an der Front als „russisches Narrativ“. Er sieht die Äußerungen von Präsident Putin als ein Zeichen dafür, dass der Kreml nicht an einer Beendigung des Krieges interessiert ist. Stattdessen verfolgt Russland nach Selenskyjs Einschätzung zwei Hauptziele: einmal eine diplomatische Annäherung an Trump zu forcieren, um Sanktionen zu umgehen, und zum anderen die Ukraine ohne europäische und amerikanische Beteiligung zu isolieren.

Angesichts der anhaltenden Angriffe warnte Selenskyj, dass eine Kürzung oder völlige Einstellung der US-Hilfen weitreichende negative Folgen für die Sicherheit in Europa haben könnte. Er äußerte den Wunsch, deutsche Marschflugkörper vom Typ Taurus zu erhalten, was er als wesentlich für die Verteidigungsanstrengungen ansieht. Solche Forderungen kommen zu einem Zeitpunkt, an dem die EU unter der Leitung von Ursula von der Leyen ein 18. Sanktionspaket gegen Russland diskutiert, das sich auf den Energiesektor konzentriert und darauf abzielt, den Druck auf den Kreml zu erhöhen.

Die Rolle der Drohnenangriffe

Die Luftangriffe, insbesondere die massive Drohnenoffensive, die in der Nacht auf Dienstag verübt wurde, stellen einen Wendepunkt im Konflikt dar. Laut ukrainischer Militärführung wurden insgesamt 315 Drohnen und 7 Raketen abgefeuert, von denen der Großteil abgefangen werden konnte. Dieser größte Angriff seit Kriegsbeginn zeigt, wie Russland versucht, durch anhaltende offensive Aktionen, den Donbass einzunehmen und die Ukraine langfristig zu destabilisieren. Bereits jetzt sind Zivilisten wiederholt den Angriffen zum Opfer gefallen, während die ukrainische Verteidigung sich zunehmend in einer schwierigen Lage befindet.

Experten warnen, dass die Wahrscheinlichkeit, dass Russland bis Herbst die gesamte Ostukraine erobert, zwar gering ist, jedoch ein großer Teil des Donbass unbewohnbar sein könnte, was die humanitäre Lage in der Region weiter verschärfen würde. Der Konflikt zeigt keine Anzeichen einer Deeskalation, und die internationale Gemeinschaft steht vor der Herausforderung, auf diese explosive Situation zu reagieren.

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OrtCharkiw, Ukraine
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