Berlin bekommt digitalen Zwilling: Flugzeuge scannen die Stadt!

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Berlin startet missionarische Vermessungsflüge mit Laserscannern, um einen digitalen Zwilling für nachhaltige Entscheidungen zu schaffen.

Berlin startet missionarische Vermessungsflüge mit Laserscannern, um einen digitalen Zwilling für nachhaltige Entscheidungen zu schaffen.
Berlin startet missionarische Vermessungsflüge mit Laserscannern, um einen digitalen Zwilling für nachhaltige Entscheidungen zu schaffen.

Berlin bekommt digitalen Zwilling: Flugzeuge scannen die Stadt!

Berlin steht vor einer spannenden Neuerung: Ab Montagabend werden über mehrere Nächte hinweg Vermessungsflüge mit einer Cessna 208 Caravan in der Hauptstadt stattfinden. Das Ziel dieser Flüge ist es, einen “digitalen Zwilling” von Berlin zu schaffen, der eine detaillierte und präzise Kartierung der Stadt ermöglicht. Dabei wird ein hochmoderner Laserscanner eingesetzt, der bei Höhen zwischen 800 und 1.500 Metern mindestens 40 Höhenpunkte pro Quadratmeter erfasst. Diese innovative Technik wird in Deutschland zum ersten Mal verwendet, wie rbb24 berichtet.

Die Flüge, die aufgrund des fehlenden Nachtflugverbots über dem Flugplatz Schönhagen bei Trebbin durchgeführt werden, sollen über einen Zeitraum von mindestens sieben Nächten stattfinden. In dieser Zeit werden die deutlich hörbaren Geräusche des Kleinflugzeugs die Nächte Berlins prägen. Ziel des Projekts „Digitaler Zwilling“ ist es, ein räumliches, digitales Abbild der Stadt sowie letztlich von ganz Deutschland zu erzeugen. So sollen nachhaltige Entscheidungen im Bereich der Raum- und Geodaten getroffen werden, wobei die Höhengenauigkeit bei etwa zehn Zentimetern liegt.

Von Berlin nach Deutschland – ein umfassendes Projekt

Dieses Projekt ist Teil einer umfangreicheren Initiative, die vom Bundesamt für Kartographie und Geodäsie (BKG) geleitet wird. Von August 2022 bis Dezember 2026 soll der Digitale Zwilling Deutschland entstehen, um nachhaltige Entscheidungen in der Bundesverwaltung zu unterstützen. Der Digitale Zwilling ist nicht nur eine einfache digitale Nachbildung; es handelt sich um ein intelligentes, räumliches Modell, das auf Konzepten der Industrie 4.0 basiert. Die Daten des digitalen Zwillings werden alle drei Jahre aktualisiert, um Trends und Veränderungen zu berücksichtigen, wie bkg.de erklärt.

Der Digitale Zwilling wird dazu beitragen, Zukunftsszenarien zu simulieren und die langfristigen Wirkungen von Entscheidungen zu berücksichtigen. Ein wichtiger Aspekt des Projekts ist die Erleichterung der Zusammenarbeit interdisziplinärer Arbeitsgruppen und die Nutzung spezieller Expertensysteme. Diese Modellierung ermöglicht unter anderem umfassende Untersuchungen zu Themen wie Überflutungsrisiken bei Starkregen oder Gesundheitsfragen in städtischen Gebieten.

Eine digitale Zukunft für nachhaltige Stadtentwicklung

In Deutschland sind bereits 49 Pilot- und Forschungsprojekte zur Entwicklung digitaler Zwillinge aktiv, die durch das Förderprogramm „Modellprojekte Smart Cities“ unterstützt werden. Diese Initiativen zeigen das Potenzial digitaler Abbilder in der Stadtplanung auf. So wird etwa an der Universität Stuttgart an digitalen Zwillingen für die Stadt Herrenberg gearbeitet, um die Energiewende zu unterstützen, oder für den Stuttgarter Marienplatz, um den Verkehrsfluss zu analysieren. Vielfach können mit solchen Modellen auch Experimente über herkömmliche Funktionen hinaus durchgeführt werden, was eine Grundlage für weitreichende Veränderungen schaffen kann. Herausforderungen wie Datenschutz, regulatorische Lücken und fehlende Standards müssen jedoch angegangen werden, wie tab-beim-bundestag.de anmerkt.

Der Digitale Zwilling könnte nicht nur der Stadtentwicklung neue Impulse geben, sondern auch wertvolle Daten liefern, um den Klimawandel und gesellschaftliche Herausforderungen aktiv zu adressieren. So wird auch die Integration in europäische digitale Zwillinge angestrebt, um Synergien zu schaffen. Ein ganzheitlicher Ansatz ist gefragt, um die Effizienz bei der Nutzung von Daten zu steigern und zukunftsfähige Lösungen zu entwickeln.

Mit unzähligen Möglichkeiten steht Deutschland an der Schwelle zu einer neuen Ära der Stadtplanung und Entscheidungsfindung. Der Digitale Zwilling könnte sich als wertvolles Werkzeug erweisen, um auch hier in Köln und darüber hinaus nachhaltige Strategien zu entwickeln und umzusetzen.