Berlin und Brandenburg im Rüstungsboom: Dual-Use-Firmen verdoppeln sich!

In Berlin und Brandenburg wächst die Anzahl der Unternehmen für militärische Zulieferungen. Dual-Use-Firmen verdoppeln sich.

In Berlin und Brandenburg wächst die Anzahl der Unternehmen für militärische Zulieferungen. Dual-Use-Firmen verdoppeln sich.
In Berlin und Brandenburg wächst die Anzahl der Unternehmen für militärische Zulieferungen. Dual-Use-Firmen verdoppeln sich.

Berlin und Brandenburg im Rüstungsboom: Dual-Use-Firmen verdoppeln sich!

In Berlin und Brandenburg tut sich derzeit einiges im Bereich der dualen Nutzung von Technologien. Die Zahl der Unternehmen, die sowohl zivile als auch militärische Produkte herstellen, hat in den letzten Monaten sprunghaft zugenommen. Laut rbb24 hat sich die Anzahl der „Dual Use-Firmen“ in Berlin in nur vier Monaten von 50 auf 100 verdoppelt. Dies ist vor allem eine Reaktion auf den Ukraine-Konflikt, der die Nachfrage nach sicherheitstechnischen Lösungen erheblich angeheizt hat.

Ein prominentes Beispiel für den Wandel ist die Automobilzulieferfirma Pierburg, die ab September in ihrem Weddinger Werk Komponenten für Artilleriemunition produzieren will. Trotz dieser Umstellung sind die rund 350 Arbeitsplätze vorerst gesichert, und es gibt sogar Überlegungen zur Aufstockung der Belegschaft. Unweit davon in Lübben haben gleich zwei Unternehmen, Diehl Defence und Tauber, seit Juni erneut mit der Munitionserzeugung begonnen, und auch dort ist die Nachfrage stark erhöht.

Drohnen mit neuen Einsatzmöglichkeiten

Eine ganz andere Richtung schlägt die Germandrones GmbH ein, die ursprünglich 2017 gegründet wurde, um Drohnen für die Landwirtschaft und den Katastrophenschutz zu entwickeln. Diese hochmodernen Drohnen, wie die „Songbird“, finden nun vorwiegend Anwendung im ukrainischen Verteidigungsministerium. Die Reichweite dieser Drohnen ist beachtlich und reicht bis zu 100 Kilometer. Laut esut.de hat Germandrones vor kurzem sogar eine strategische Partnerschaft mit Staex eingefädelt. Ziel ist die Weiterentwicklung unbemannter Luftfahrtsysteme und die Integration von Online-Zahlungen für den Drohnenbetrieb.

Die innovative „Songbird 150“ kann bis zu 2 Stunden fliegen und dabei bis zu 4,4 kg Nutzlast transportieren. Diese Drohne hat sich nicht nur für die Bundeswehr als nützlich erwiesen, sondern auch in der Ukraine Erfahrung gesammelt, nachdem Deutschland eine erste Charge dieser unbemannten Fluggeräte geliefert hat. Die Technologiefortschritte in diesem Bereich setzen neue Maßstäbe in den Einsatzmöglichkeiten von Drohnen, sei es für Sicherheit, Inspektion oder Rettungseinsätze.

Wachsendes Engagement und Herausforderungen

Trotz des geschäftigen Treibens bleibt nicht alles ohne Widerstand. Bürgerinitiativen, wie die in Lübben, haben bereits 1.600 Unterschriften gegen die Rüstungsproduktion gesammelt. In Berlin kam es zudem zu Übergriffen auf Firmen, die im Verdacht stehen, Rüstungszulieferer zu sein, darunter ein Brandanschlag auf den Chipzulieferer „Microresist“.

Insgesamt zeigt sich, dass die Unternehmen in der Region mehr und mehr auf die aktuellen sicherheitspolitischen Entwicklungen reagieren. Neue Technologien werden nicht nur entwickelt, um den Bedürfnissen des Marktes gerecht zu werden, sondern auch um die Anforderungen des Verteidigungssektors zu erfüllen. Das Engagement der vielen Akteure und die Innovationskraft der Unternehmen werden entscheidend sein für die zukünftigen Herausforderungen, die der Markt für duale Nutzung mit sich bringen wird.