Kaffeeklau im Supermarkt: Händler reagieren mit Glasvitrinen!

Kaffeeklau im Supermarkt: Händler reagieren mit Glasvitrinen!
In den letzten Monaten hat sich die Situation in den Supermärkten dramatisch verändert: Kaffee, das geliebte Getränk vieler, wird zunehmend in Vitrinen weggeräumt. Der Grund? Ladendiebstahl, der den deutschen Einzelhandel mittlerweile Milliarden kostet. Wie Chip berichtet, haben sich die Schäden durch Kaffeeklau im Jahr 2024 auf rund 3 Milliarden Euro belaufen. Das hat zur Folge, dass immer mehr Händler ihre Regale mit Sicherheitsvitrinen ausstatten müssen, um Diebstahl zu verhindern.
Kaffee ist nicht nur ein häufiger Zielort für Diebe, sondern die Preise für die Bohnen haben ebenfalls einen enormen Anstieg verzeichnet. Laut aktuellen Zahlen sind die Verbraucherpreise für Bohnenkaffee im April 2025 im Vergleich zum Vorjahr um 12,2 Prozent gestiegen. Einatmen, oder sollte man besser sagen: Aufpassen? Die Prognosen deuten darauf hin, dass der Preis für günstigen Kaffee in Großpackungen bis Ende 2025 um mindestens 30 Prozent ansteigen könnte. Dies ist eine regelrechte Preisschlacht, an der nicht nur Verbraucher, sondern auch die Einzelhändler leiden.
Die Reaktion der Händler
Viele Einzelhändler reagieren auf die gestiegenen Diebstahlzahlen mit drastischen Maßnahmen. Händler wie Kaufland setzen bereits Sicherungsboxen für Bohnenkaffee ein und beschäftigen sogar Detektive, um den Verlust zu minimieren. Währenddessen berichten Experten, dass der Diebstahl in den letzten Jahren ansteigt, was auch den Handelsverband Deutschland (HDE) alarmiert. Frank Horst vom Kölner Forschungsinstitut EHI hat festgestellt, dass aufgrund von Personalmangel viele Diebstähle unbemerkt bleiben. Wer hätte gedacht, dass Kaffeeklau so ausgeklügelt sein kann?
Ein weiteres Alarmzeichen ist, dass ganze Regale leergeräumt werden. Laut Lebensmittelpraxis steht die Sicherung der Ware in einem Spannungsfeld: Einerseits wollen die Händler die Produkte schützen, andererseits führt das Wegsperren oft zu Umsatzeinbußen. Die Genossenschaft Edeka überlässt die Entscheidung über die Sicherungsmaßnahmen sogar einzelnen Kaufleuten. Da wird klar: Ein einheitlicher Plan ist schwer in Sicht.
Die Hintergründe und Konsequenzen
Warum sind die Schäden so hoch? Laut Deutsche Wirtschafts Nachrichten sind unter anderem auch steigende Rohstoffpreise durch Extremwetter und schlechte Ernten in Anbauländern wie Brasilien und Vietnam verantwortlich. Der Klimawandel zeigt sich hier in Form von Ernteausfällen – der heißeste Frühling und Sommer in Brasilien seit 1949 haben die Kaffeequalität stark beeinträchtigt.
Außerdem führt die Europäische Union neue Regulierungen zur Vermeidung von Entwaldung ein, wodurch die Produktionskosten zusätzlich steigen. Und das alles geschieht vor dem Hintergrund einer wachsenden Nachfrage, vor allem in Asien. Trotz der hohen Preise bleibt der Gewinn für Händler und Bauern fraglich, denn die Spekulationen an den Rohstoffbörsen treiben die Preise weiter in die Höhe.
Angesichts dieser bedrohlichen Entwicklung fordert der HDE eine Erhöhung der Mindeststrafe für bandenmäßigen Diebstahl von sechs Monaten auf ein Jahr. Ein klarer Appell an die Gesetzgeber, härter gegen die zunehmende Kriminalität vorzugehen. Doch während der Kaffee über die Regale wandert und in Vitrinen abgeschottet wird, fragen sich viele: Was passiert mit dem Genuss eines der beliebtesten Getränke der Deutschen? Wie lange wird Kaffee noch erschwinglich bleiben?