Danger im Gaming: Wie Extremisten Jugendliche digital anwerben!

Jugendliche gefährdet: Extremisten nutzen Gaming-Plattformen zur Radikalisierung. Behörden ergreifen Maßnahmen zur Prävention.
Jugendliche gefährdet: Extremisten nutzen Gaming-Plattformen zur Radikalisierung. Behörden ergreifen Maßnahmen zur Prävention. (Symbolbild/NAG)

Danger im Gaming: Wie Extremisten Jugendliche digital anwerben!

Bremerhaven, Deutschland - Gaming hat sich in den letzten Jahren zu einem bedeutenden Industriezweig entwickelt, der nicht nur zur Unterhaltung dient, sondern auch zunehmend zur Anlaufstelle für Extremisten wird. Nach Informationen von op-online nutzen Extremisten gezielt Gaming-Plattformen, um Kinder und Jugendliche anzusprechen. Diese Entwicklung sorgt für Bedenken bei Sicherheitsbehörden, insbesondere im baden-württembergischen Innenministerium.

Auf einer bevorstehenden Innenministerkonferenz in Bremerhaven sollen Maßnahmen diskutiert werden, um der digitalen Radikalisierung entgegenzuwirken. Innenminister Thomas Strobl äußerte besorgt, dass Gruppen wie Rechtsextremisten, Islamisten und Verschwörungsideologen besonders aktiv sind und versuchen, Vertrauen bei jungen Menschen über Voice-Chats und private Gruppen aufzubauen. Die Anonymität dieser Plattformen sowie technische Barrieren erschweren es den Behörden, Interventionen durchzuführen und extremistische Inhalte zu erkennen.

Radikalisierung durch digitale Plattformen

Extremistische Akteure finden in bestimmten Gaming-Foren Rückzugsräume, die sie nutzen, um ihre Ansichten zu verbreiten. Der Einsatz sozialer Medien verstärkt den Zugang zu extremistischen Inhalten, was die Radikalisierung junger Nutzer begünstigt. Laut einem Bericht des Bundesamtes für Verfassungsschutz (BfV) haben rechtsextremistische Gruppen diverse Plattformen wie Facebook, X (ehemals Twitter), Steam und insbesondere Telegram, das als zentrale Anlaufstelle für diese Szenen gilt, genutzt, um rassistische und antidemokratische Propaganda zu verbreiten.

Die Radikalisierung im Internet geschieht oft über subtile Botschaften und eine spezifische Ästhetik, kombiniert mit gesellschaftlich relevanten Themen. Online-Influencer und Trolle spielen eine entscheidende Rolle bei der strategischen Kommunikation und Rekrutierung neuer Anhänger. Diese Digitalkultur hat in den letzten Jahren auch zu erschreckenden Gewalttaten geführt, wie den Anschlägen in Halle und Hanau, die die Bedeutung des Internets als Radikalisierungsraum verdeutlichen.

Forschung und Maßnahmen gegen Radikalisierung

Ein Teil der Bemühungen, die digitale Radikalisierung zu bekämpfen, ist das Forschungsprojekt „RadiGaMe“, gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung. Das Projekt zielt darauf ab, Bedrohungen im digitalen Raum zu analysieren und läuft von 2023 bis 2026. Koordiniert wird es vom Zentrum Technik und Gesellschaft an der Technischen Universität Berlin, mit weiteren Partnern wie der Ludwigs-Maximilians-Universität München und dem Landeskriminalamt Berlin (PRIF).

Die Zusammenarbeit zwischen Sicherheitsbehörden, Plattformbetreibern und Jugend- sowie Medienschutzinstitutionen wird als entscheidend erachtet, um effektive Handlungsvorschläge zu entwickeln. Diese sollen nicht nur die Rekrutierungsstrategien analysieren, sondern auch Maßnahmen zur besseren Aufklärung und Prävention umfassen. Es zeigt sich, dass das Internet als Motor für Radikalisierung wirkt und es an der Zeit ist, umfassende Strategien zur Bekämpfung dieser Bedrohung zu entwicklen.

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OrtBremerhaven, Deutschland
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