Gemeinsam gegen Antisemitismus: Erinnerung an Holocaust-Opfer in Berlin!
Gemeinsam gegen Antisemitismus: Erinnerung an Holocaust-Opfer in Berlin!
Berlin, Deutschland - Am 5. Juni 2025 zollten der deutsche Außenminister Johann Wadephul und sein israelischer Amtskollege Gideon Saar am Holocaust-Mahnmal in Berlin den rund sechs Millionen ermordeten Juden Europas Respekt. Diese Gedenkveranstaltung unterstrich die anhaltende Verpflichtung zur Bekämpfung des Antisemitismus und zur Förderung jüdischen Lebens in Deutschland.
Wadephul nutzte die Gelegenheit, um auf die erschreckende Realität hinzuweisen, dass antisemitische Straftaten in Deutschland einen neuen Höchststand erreicht haben. Gleichzeitig mahnte er, dass sich Jüdinnen und Juden in Deutschland zunehmend unsicher fühlen und sogar aufgefordert werden, auf der Straße kein Hebräisch zu sprechen. Dies sei ein alarmierendes Signal, das in der Gesellschaft nicht zur Normalität werden dürfe.
Steigende antisemitische Vorfälle
Johann Wadephul und Gideon Saar berichteten von alarmierenden Zahlen: Im Jahr 2024 wurden in Deutschland 8.600 antisemitische Vorfälle registriert, was eine Steigerung von 77 Prozent im Vergleich zum Vorjahr darstellt. Saar stellte kritisch fest, dass „80 Jahre nach dem Ende des Holocaust die Lehren daraus scheinbar vergessen seien“ und betonte die Gefahren, denen Juden in Europa und Deutschland ausgesetzt sind.
Der Anstieg antisemitischer Straftaten hat seinen Ursprung in der von der Hamas initiierten Gewalt gegen Israel seit dem 7. Oktober 2023. Seit diesem Datum wurden in Deutschland bereits 2.249 antisemitische Straftaten erfasst. Zentralratspräsident Josef Schuster berichtete von einer verminderten Sichtbarkeit jüdischen Lebens und initiierte kürzlich eine Kampagne unter dem Motto „Stop Repeating Stories“, um mehr Mitgefühl und Zivilcourage in der Gesellschaft zu fördern.
Unterstützung und Sicherheit für jüdisches Leben
Angesichts dieser besorgniserregenden Entwicklungen hat die Berliner Polizei Sicherheitsmaßnahmen vor Synagogen und jüdischen Einrichtungen verstärkt. Der Schutz umfasst 163 jüdische oder israelische Einrichtungen mit insgesamt 675 Dienstkräften. Trotz dieser Maßnahmen bleibt die Verunsicherung in der jüdischen Gemeinschaft groß: Viele verzichten auf traditionelle Mesusen und ändern sogar ihre jüdisch klingenden Namen in Bestell- und Taxi-Apps aus Angst vor Übergriffen.
Die EU hat ebenfalls Schritte unternommen, um den Antisemitismus zu bekämpfen. In einem ersten Fortschrittsbericht zur EU-Strategie gegen Antisemitismus betont EU-Kommissionsvizepräsident Margaritis Schinas die verschlechterte Situation für Jüdinnen und Juden in Europa und verweist auf die Notwendigkeit, nationalen Strategien zur Bekämpfung des Antisemitismus zu folgen und jüdische Einrichtungen finanziell zu unterstützen.
Das Engagement für ein sicheres und offenes jüdisches Leben in Deutschland und Europa ist wichtiger denn je. Sowohl die politische als auch die gesellschaftliche Verantwortung bestehen darin, Antisemitismus entschieden entgegenzutreten und ein Umfeld zu schaffen, in dem jüdisches Leben geschätzt und gefördert wird.
Die aktuellen Geschehnisse verdeutlichen, dass die Gesellschaft, aber auch der Staat gemeinsam gefordert sind, um den Anliegen der jüdischen Gemeinschaft Gehör zu verschaffen und sich aktiv gegen jegliche Form von Diskriminierung zu stellen. Der Einsatz für eine solidarische und von Respekt geprägte Gesellschaft ist dringend erforderlich.
Für weitere Informationen zur Gedenkveranstaltung und den aktuellen Entwicklungen in der Bekämpfung von Antisemitismus in Europa, verweisen wir auf ZVW, Tagesschau und EU-Vertretung.
Details | |
---|---|
Ort | Berlin, Deutschland |
Quellen |
Kommentare (0)