Homophobie in Moabit: Lehrer Oziel Inácio-Stech kämpft um Anerkennung!

Homophobie in Moabit: Lehrer Oziel Inácio-Stech kämpft um Anerkennung!
Berlin-Moabit, Deutschland - In einer schockierenden Wendung hat die Geschichte des Inklusionslehrers Oziel Inácio-Stech an der Carl-Bolle-Grundschule in Berlin-Moabit eine breite öffentliche Diskussion über Homophobie in Schulen ausgelöst. Der Lehrer, der seit über acht Jahren an dieser Schule tätig ist, sieht sich seit seinem Coming-out mit massiven Anfeindungen und mobbingähnlichen Zuständen konfrontiert. Während er versucht, seine Schüler bestmöglich zu unterstützen, wird er selbst Opfer von Respektlosigkeit und Beleidigungen.
Die Schwierigkeiten begannen, nachdem Inácio-Stech offen über seine sexuelle Orientierung sprach und seinen Ehemann zu einem Sommerfest mitbrachte. Schneider berichten von schulischen Vorfällen, bei denen Schüler ihn körperlich bedrohten und beleidigende Aussagen wie „Schwul ist ekelhaft“ von sich gaben. In einem weiteren alarmierenden Vorfall lehnte eine Drittklässlerin ab, Essen von ihm anzunehmen, da ihre Mutter ihn als „unrein“ bezeichnete. Trotz dieser ernsten Vorfälle reagierte die Schulleitung nicht angemessen auf seine Beschwerden, und stattdessen wurde er oft mit Vorwürfen konfrontiert.
Unterstützung und Isolation
Die mangelnde Unterstützung von Seiten der Schulleitung und seiner Kollegen hat Inácio-Stech zutiefst verletzt. Berichte über negative Erfahrungen unter LGBTI- Lehrenden in Schulen sind alarmierend, zeigt eine Studie des Bundesverbandes Queere Bildung. Dort wird bestätigt, dass Diskriminierung von LSBTIAQ*-Personen weit verbreitet ist. Nicht nur Inácio-Stech, sondern zahlreiche Lehrkräfte und Schüler sind von einem toxischen Schulklima betroffen, das Schwule, Lesben und Transgender-Personen stark belastet.
Eine Untersuchung des LGBTI-Surveys von 2019, der über 16.000 Menschen aus Deutschland einbezog, unterstreicht diese Problematik. So gaben 62 % der Befragten an, dass sie ihre sexuelle Orientierung oder Identität an Schulen verbergen mussten. Dies zeigt, wie groß der Druck ist, der auf vielen LGBTI-Personen in Bildungseinrichtungen lastet.
Rechtliche Schritte und psychische Belastung
Oziel Inácio-Stech sah sich sogar gezwungen, rechtliche Schritte einzuleiten, nachdem die Schule ihm nahelegte, eine Distanz zu den Schülern zu wahren. Der Personalrat riet ihm, einen Versetzungsantrag zu stellen, was die Isolation des Lehrers nur verstärkt hat. Inácio-Stech nimmt diese Situation als Mobbing wahr, zumal auch ein polizeiliches Ermittlungsverfahren gegen ihn eingeleitet wurde, das jedoch ohne Folgen blieb.
Die psychischen Belastungen, die durch diese Vorfälle verursacht wurden, sind enorm. Der Lehrer leidet mittlerweile unter Angstattacken und benötigte sogar eine Krankenhausbehandlung. Eine Beschwerde an die Schulaufsicht blieb über Monate unbeantwortet, während die Bildungsverwaltung ausführte, dass keine Diskriminierung vorliege. Angesichts dieser Umstände plant Inácio-Stech, den Schulbetrieb zu verlassen, da er sich alleingelassen fühlt und keine Unterstützung vom Berliner Bildungswesen erhält.
Die Diskriminierung von LSBTI-Personen in Schulen ist ein ernstes Problem, das dringend angegangen werden muss. Es liegt an Schulen und der Gesellschaft, dafür zu sorgen, dass Vielfalt akzeptiert und gefördert wird. Nur so kann ein respektvolles und inklusives Umfeld für alle Beteiligten – Lehrer wie Schüler – geschaffen werden. Dieser Fall macht deutlich, wie wichtig es ist, das Thema Sichtbarkeit von LGBTI-Personen im Bildungssystem zu thematisieren und entsprechend zu handeln.
Für weitere Informationen lesen Sie die ausführlichen Berichte auf Spiegel und Moz. Weitere Statistiken und Konzepte zur Unterstützung finden Sie auf LSVD.
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Ort | Berlin-Moabit, Deutschland |
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