Kampf um den Genuss: Berlins Gastronomie am Rande des Abgrunds!

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Berlin steht vor einer Gourmet-Krise: Gastronomen klagen über leere Tische. Diskutiert werden Lösungen zur Rettung der Gastronomie.

Berlin steht vor einer Gourmet-Krise: Gastronomen klagen über leere Tische. Diskutiert werden Lösungen zur Rettung der Gastronomie.
Berlin steht vor einer Gourmet-Krise: Gastronomen klagen über leere Tische. Diskutiert werden Lösungen zur Rettung der Gastronomie.

Kampf um den Genuss: Berlins Gastronomie am Rande des Abgrunds!

In Berlin, einer Stadt, die lange als Kulinarik-Hochburg galt, ist die Stimmung in der Gastronomie angespannt. Gastronomen berichten zunehmend von leeren Tischen und finanziellen Nöten. Vor der Corona-Pandemie blühte die Branche mit 30 Michelin-Sternen, zahlreichen Streetfood-Events und aufregenden Supperclubs. Doch die Herausforderungen der letzten Jahre haben ihre Spuren hinterlassen. Inforadio berichtet von den steigenden Kosten, der Inflation und dem Mangel an qualifiziertem Personal, die die Szene stark belasten. Besonders die Nachwirkungen der Pandemie und das Ende der mehrwertsteuerlichen Vergünstigungen haben die Situation verschärft.

Um die Gastronomie zu retten, hatten sich verschiedene Experten und Akteure der Szene im Hotel The Westin Grand in Berlin-Mitte versammelt. Unter der Leitung von Sandra Schwarte diskutierten Persönlichkeiten wie Tina Brack, Hoteldirektorin des Westin Grand, und Billy Wagner, Inhaber des Sternerestaurants “Nobelhart und Schmutzig”, mögliche Lösungen und Konzepte. Alle waren sich einig: Die Gastronomie muss neu belebt werden, um das einstige Glanzlicht der Genussstadt zurückzugewinnen.

Schließungen und Herausforderungen

Die Situation ist besonders dramatisch für einige der bekanntesten Gourmetrestaurants in der Stadt. So wird das mit einem Michelin-Stern ausgezeichnete Restaurant Ernst in etwas mehr als zwei Monaten sein letztes Mahl servieren. Kenner der Szene befürchten, dass es nicht bei diesem einen Schließung bleiben wird. In den letzten Jahren schlossen bereits andere hochklassige Betriebe wie Kin Dee, Cordo und Lode & Stijn. Laut einem Bericht von Inspirdigital hat sich die Zahl der Michelin-Sterne in der Stadt von sieben im Jahr 2010 auf beeindruckende 20 im Jahr 2020 erhöht. Doch nach der Pandemie zeigt sich ein anderes Bild.

Die nach wie vor kritische Lage macht sich nicht nur bei den Luxus-Hotels und -Restaurants bemerkbar. Auch die kleineren Betriebe in Stadtteilen wie Kreuzberg, Mitte und Prenzlauer Berg sind stark betroffen. Die Berliner Zeitung berichtet von wachsenden Bürokratiehürden und einem anhaltenden Personalmangel. Viele Kunden entscheiden sich heutzutage dafür, lieber zu Hause zu kochen oder Fast-Food-Ketten, die auf Expansion planen, den Vorzug zu geben.

Die Zukunft der Gastronomie

Die Prognosen sind düster: Laut Dehoga könnten bis zu 20% der rund 9.000 Gastronomiebetriebe in Berlin bis Ende 2024 vor dem Aus stehen. Unternehmer rufen daher nach politischen Maßnahmen, um ihre Existenzen zu sichern. Experten wie Gerrit Buchhorn von DEHOGA fordern eine Senkung der Mehrwertsteuer für die Gastronomie und betonen die Notwendigkeit, wohlhabende Besucher nach Berlin zu locken. Sebastian Frank vom Restaurant Horváth bestätigt, dass die Herausforderungen vielschichtig sind und ruft die Regierung dazu auf, zügig aktiv zu werden.

Um die kritische Lage zu überwinden, muss die Branche zusammenhalten und kreative Konzepte entwickeln. Schließlich ist Berlin nicht nur die Heimat von erstklassiger Gastronomie, sondern auch ein Schmelztiegel für kulinarische Innovationen. Die kommenden Monate werden entscheidend sein für die Zukunft der gastronomischen Vielfalt in der Stadt.