Maja T. im Hungerstreik: Protest gegen unmenschliche Haftbedingungen!

Maja T. im Hungerstreik: Protest gegen unmenschliche Haftbedingungen!
Budapest, Ungarn - Die 23-jährige Deutsche Maja T. befindet sich in ungarischer Haft und hat einen unbefristeten Hungerstreik begonnen. Diesen Schritt hat sie als Protest gegen die als menschenunwürdig empfundenen Haftbedingungen gewählt, wie der Tagesspiegel berichtet. Maja T. ist seit elf Monaten in Langzeiteinzelhaft und fühlt sich „lebendig begraben“. Sie hofft auf eine baldige Überstellung nach Deutschland.
Die Hintergründe ihrer Situation sind komplex. Maja T. wurde im Dezember 2023 in Berlin auf Antrag der ungarischen Behörden verhaftet und im Juni 2024 an die ungarische Justiz übergeben. Ihr werden schwere Gewaltstraftaten und die Bildung einer kriminellen Vereinigung vorgeworfen. Im Februar 2023 soll sie zusammen mit anderen Linksextremisten mehrere mutmaßliche Neonazis brutal angegriffen und schwer verletzt haben.
Rechtswidrigkeit und Isolation
Die Berliner Behörden gaben an, dass sie nicht darüber informiert waren, dass Maja T. eine einstweilige Anordnung gegen die Auslieferung beantragen wollte. Das Bundesverfassungsgericht hatte kurz nach ihrer Auslieferung „erhebliche Bedenken“ in Bezug auf das Verfahren und den effektiven Rechtsschutz geäußert. Diese Kritik wird von Menschenrechtsorganisationen unterstützt, die Bedenken hinsichtlich des ungarischen Justizsystems äußern. Insbesondere unter der Fidesz-Partei von Viktor Orban steht Ungarn wegen seines Umgangs mit queeren Personen in der Kritik, wie MDR anmerkt.
Ein Budapester Gericht hat zuletzt die Entscheidung über die mögliche Umwandlung von Majas Untersuchungshaft in Hausarrest auf den 20. Juni vertagt. Maja T. hat ihre Entscheidung für den Hungerstreik aus Verzweiflung über die anhaltenden Haftbedingungen getroffen, die von einer mangelhaften Lebensmittelversorgung, dem Vorenthalt hygienischer Produkte und unsauberen Bedingungen geprägt sind. Sie beschrieb, dass sie auf Bettwanzen und Kakerlaken gestoßen ist und trotz einiger punktueller Verbesserungen weiterhin in Isolation lebt.
Gerichtsverfahren und öffentlicher Druck
Der Prozess gegen Maja T. hat im Februar 2025 begonnen. Ihre Unterstützer entblößen ebenfalls die Ungerechtigkeiten, die sie in der ungarischen Haft erlebt. Der internationale Druck auf Ungarn wächst, insbesondere in Bezug auf die Achtung der Menschenrechte. Maja T. sieht sich durch die Haftbedingungen und die Art ihrer Auslieferung an einen Mangel an Rechtssicherheit leidend.
Der Ausgang dieser Situation bleibt ungewiss, doch Maja T.s Hungerstreik hat bereits heftige Reaktionen ausgelöst und könnte möglicherweise zu einer Neubewertung ihrer Haftbedingungen führen.
Details | |
---|---|
Ort | Budapest, Ungarn |
Quellen |