OECD mahnt stärkere wirtschaftliche Impulse – Bundesregierung unter Druck!

OECD mahnt stärkere wirtschaftliche Impulse – Bundesregierung unter Druck!

Berlin, Deutschland - Die OECD hat ihren neuesten Wirtschaftsbericht für Deutschland veröffentlicht, der am 12. Juni 2025 in Berlin vorgestellt wurde. OECD-Generalsekretär Cormann überreichte den Bericht an Bundeswirtschaftsministerin Reiche. Ein zentrales Thema des Berichts ist die Anhebung des Wirtschaftswachstums. Die OECD bietet konkrete Empfehlungen zur Förderung dieses Wachstums, was von Ministerin Reiche aufrichtig begrüßt wurde. Sie betonte die Notwendigkeit von Wachstum, besonders nach einer Phase der Rezession und Stagnation.

Die OECD beurteilte die aktuelle wirtschaftliche Lage optimistischer als die Bundesregierung. Dies ist insbesondere auf Anzeichen einer Konjunkturerholung zurückzuführen, die handfeste Hoffnungen auf eine Wende im Wirtschaftsgeschehen weckt. Ein elementarer Bestandteil der vorgeschlagenen Maßnahmen sind steuerliche Entlastungen und Investitionsanreize, darunter ein Investitions-Booster sowie die Senkung der Körperschaftsteuer.

Empfehlungen zur Wachstumsförderung

Zu den weiteren Vorschlägen zählen Begünstigungen für einbehaltene Gewinne bei Personalgesellschaften, steuerliche Vorteile für Elektroautos und eine verbesserte Forschungsförderung. Zudem plant die Bundesregierung Maßnahmen zur Senkung der Energiepreise sowie ein neues Entlastungspaket, um die wirtschaftliche Stabilität weiter zu festigen.

Die OECD mahnt jedoch auch zur Vorsicht und weist auf Risiken hin, die durch die Zollpolitik der USA für die exportorientierte deutsche Wirtschaft entstehen können. Darüber hinaus fordert der Bericht eine stärkere Koordinierung regional- und industriepolitischer Maßnahmen. Die gedämpfte kommunale Investitionstätigkeit muss gezielt angegangen werden, um wirtschaftliche Entwicklung vor Ort zu fördern.

Prognosen und Einschätzungen

Trotz der optimistischen Anzeichen haben drei namhafte Einrichtungen, darunter die OECD und das ifo-Institut, ihre Konjunkturprognosen für Deutschland nach unten korrigiert. Für 2025 wird ein Wachstum des Bruttoinlandsprodukts (BIP) um nur 0,4 Prozent prognostiziert, was im Vergleich zu einer vorherigen Schätzung von 0,7 Prozent nahezu halbiert wurde. Auch für 2026 wurde die Wachstumsprognose von 1,2 auf 1,1 Prozent gesenkt.

Der Rückgang wird teilweise damit begründet, dass kein Finanzpaket für Verteidigung und Infrastruktur in den neuen Prognosen berücksichtig wurde. Experten sind der Meinung, dass dieses Paket signifikante Auswirkungen auf das Wirtschaftswachstum haben könnte. Während die Umsetzung Zeit in Anspruch nehmen könnte, würden öffentliche Investitionen potenziell steigen und private Investitionen stimuliert werden.

Insgesamt wird weiterhin betont, dass Deutschland sich das Finanzpaket leisten kann, da die Schuldenstandsquote niedriger ist als in vielen anderen OECD-Ländern. Strukturreformen sind jedoch nötig, um den finanziellen Spielraum für zukünftige Schuldenrückzahlungen zu schaffen. Trotz der geplanten Investitionsoffensive sieht das Bundeswirtschaftsministerium die wirtschaftliche Schwäche als fortdauernd an, insbesondere angesichts hoher politischer Ungewissheiten.

Die globale Wachstumsprognose der OECD wurde für 2025 auf 3,1 Prozent gesenkt, was auf höhere Handelsschranken in G20-Volkswirtschaften und eine zunehmende geopolitische Unsicherheit zurückzuführen ist. In Anbetracht dieser Trends bleibt die wirtschaftliche Situation in Deutschland weiterhin angespannt, aber Optimismus breitet sich aufgrund der aktuellen Reformvorschläge aus.

Details
OrtBerlin, Deutschland
Quellen

Kommentare (0)