Tragischer Tod in Kletterhalle: Was wir über den Unfall wissen müssen
Tragischer Tod in Kletterhalle: Was wir über den Unfall wissen müssen
Berlin-Marienfelde, Deutschland - In Berlin-Marienfelde ereignete sich heute ein tragischer Unfall in der Kletterhalle „South Rock“. Eine 54-jährige Frau stürzte aus mehreren Metern Höhe und konnte von der Feuerwehr sowie den Notärzten nicht mehr gerettet werden. Die Berliner Polizei hat bereits Ermittlungen zu den Ursachen des Vorfalls aufgenommen. Die Kletterhalle selbst äußerte sich aus Rücksicht auf die Angehörigen nicht weiter zu dem tragischen Ereignis. Im Zusammenhang mit diesem Unfall wird deutlich, dass Sicherheit im Kletterbetrieb höchste Priorität hat.
Elias Hitthaler vom Deutschen Alpenverein (DAV) weist darauf hin, dass seit dem Jahr 2000 alle 14 tödlichen Unfälle beim Klettern in Deutschland auf Einbindefehler zurückzuführen sind. Dies macht die Wichtigkeit korrekten Einbindens und die Nutzung von Sicherheitsgeräten besonders deutlich. Laut einer aktuellen Untersuchung berichtete der DAV für das Jahr 2024 von insgesamt 261 Vorfällen, die einen Rettungseinsatz oder einen Klinikaufenthalt erforderlich machten, was als vergleichsweise niedrig gilt. Trotzdem ist diese Zahl im Kontext von Kletterunfällen nicht zu unterschätzen.
Sicherheitsmaßnahmen im Klettersport
Bei den erfassten Vorfällen fallen bemerkenswerte Statistiken auf. Rund 25 % der Unfälle beim Klettern passieren im Seilklettern, während der Großteil der Unfälle – nämlich 71 % – auf das Bouldern entfällt. Insbesondere Verletzungen beim Bouldern entstehen durch Stürze auf Matten, wobei häufig Arme und Beine betroffen sind. In den Kletterhallen wird jedoch trotz der steigenden Zahlen auf präventive Maßnahmen gesetzt.
- Umfassendes Aufwärmprogramm
- Montage und Nutzung von Abklettergriffen, um die Absprunghöhe zu verringern
- Vollständiger Partnercheck vor jeder Klettersession
Besonders wichtig ist zudem die korrekte Handhabung von Sicherungsgeräten. Oftmals führen mangelnde Kommunikation zwischen den Kletternden und Fehler bei der Nutzung zu Unfällen. Vor allem beim Seilklettern sind Bodenstürze und Anprallverletzungen häufig, vor allem im Vorstieg. Einige Maßnahmen, wie jährliche Inspektionen von Sicherheitsautomaten, werden bereits von Betreiberinnen und Betreibern in den Kletterhallen ergriffen. Ganz nach dem Motto: Sicherheit hat höchste Priorität!
Technologische Neuheiten für mehr Sicherheit
In Berlin werden zudem technische Neuerungen für Autobelay-Geräte geplant, welche akustische und optische Signale geben sollen, sollten die Seile nicht korrekt eingehängt sein. Zwei Anbieter haben bereits solche Systeme entwickelt, während ein drittes Produkt derzeit geprüft wird. Doch die Kosten stellen ein Hindernis für die flächendeckende Einführung dieser sicherheitstechnischen Maßnahmen dar.
Kleinere Kletterhallen setzen häufig auf regelmäßige Kontrollen durch geschultes Personal. Mendez Lenk von der Kletterhalle „Bouldergarten“ betont, dass trotz aller Vorsichtsmaßnahmen ein tödlicher Unfall nicht gänzlich ausgeschlossen werden könne, die Wahrscheinlichkeit jedoch sehr gering sei. Ein System, das gegen Unaufmerksamkeit und ein Nichteinhängen der Slacklines vorbeugt, wird als weiterer Schritt in die richtige Richtung gesehen.
Die gesammelten Daten und Statistiken von Organisationen wie dem Kletterhallenverband KLEVER e.V. und dem Deutschen Alpenverein DAV sind unerlässlich, um die Sicherheit im Klettersport stetig zu erhöhen. Die Unfallstatistik für 2023 zeigt, dass allein 218 Unfälle erfasst wurden. Aufgrund der Dunkelziffer ist jedoch mit deutlich mehr Vorfällen zu rechnen, was die Notwendigkeit weiterer präventiver Maßnahmen unterstreicht.
Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie in den Berichten von Berlin Live, Kletterhallenverband und Kletterszene.
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Ort | Berlin-Marienfelde, Deutschland |
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