Trump und Putin in Alaska: Folgt der Ukraine der schmerzhafte Frieden?

US-Präsident Trump und Putin treffen sich am 13.08.2025 in Alaska, während Selenskyj Berlin für bilaterale Gespräche besucht.

US-Präsident Trump und Putin treffen sich am 13.08.2025 in Alaska, während Selenskyj Berlin für bilaterale Gespräche besucht.
US-Präsident Trump und Putin treffen sich am 13.08.2025 in Alaska, während Selenskyj Berlin für bilaterale Gespräche besucht.

Trump und Putin in Alaska: Folgt der Ukraine der schmerzhafte Frieden?

In Alaska stehen die politischen Wogen hoch. US-Präsident Donald Trump und Russlands Präsident Wladimir Putin treffen sich heute auf der Joint Base Elmendorf-Richardson. Die Gespräche stehen unter einem besonderen Zeichen: Es wird darüber spekuliert, ob es zu Gebietsabtretungen seitens der Ukraine kommen könnte – ein Schritt, der tiefgreifende Auswirkungen auf den Konflikt haben könnte. Darauf weist Tagesschau hin.

Gerade in diesen Stunden äußert sich der frühere Vorsitzende der Münchner Sicherheitskonferenz, Christoph Heusgen. Er zeigt sich skeptisch hinsichtlich Putins Stärke und hebt hervor, wie wichtig die anstehenden Gespräche sind. Auch der britische Premierminister Keir Starmer hat klare Worte gefunden und verlangt Sicherheitsgarantien für die Ukraine, bevor die Gipfelrunde überhaupt beginnt. Diese Forderungen sind nicht unbegründet, gilt doch die Ukraine als moralische wie politische Baustein für die Stabilität in der Region.

Spekulative Gebietsabtretungen

Doch was bedeutet das konkret? Wie ZDF heute berichtet, sind sich viele Experten einig, dass die Idee von Gebietsabtretungen nicht als Frieden im herkömmlichen Sinne angesehen werden kann. Der Militärhistoriker Sönke Neitzel warnt davor, dass Putin nicht nur an den vier umstrittenen Oblasten Saporischschja, Cherson, Donezk und Luhansk interessiert ist. Vielmehr sieht er in der Zerstörung des ukrainischen Staates das wahre Ziel. Ein Frieden durch Gebietsabtretungen wäre demnach nur ein „Frieden auf Zeit“. Zudem lehnt die Mehrheit der EU-Staaten sowie Kiew selbst derartige Abkommen ab, was die Lage weiter verkompliziert.

Die ukrainische Verfassung sieht aktuell keine Gebietsabtretungen vor, und die Anerkennung der russischen Kontrolle über besetzte Gebiete bleibt eine heikle Frage. Dabei erinnert Neitzel an historische Beispiele, wie den Wiener Kongress von 1815, als Gebietsabtretungen langfristige Stabilität brachten. Ein Blick zurück, der zeigt, dass die Frage um den Frieden in der Ukraine nicht nur aktuell, sondern auch zeithistorisch komplex ist.

Der Weg in die Zukunft

Es ist klar, dass die geopolitischen Spannungen nach wie vor hoch sind. Der Konflikt, der 2014 mit der Annexion der Krim begann, hat inzwischen Tausende von Menschenleben gekostet und die Verhandlungsatmosphäre erheblich verändert. Wie SWP Berlin ausführt, brach der Dialog zwischen beiden Seiten zuletzt im Mai 2022 zusammen. Die militärische Situation hat sich seither kaum verbessert und die westlichen Staaten sind stark involviert, insbesondere im Hinblick auf militärische Unterstützung für die Ukraine. Die Hoffnung auf eine diplomatische Lösung muss somit in der Wahrnehmung der geopolitischen Realität gebettet sein.

Heute ist es mehr denn je notwendig, die diplomatischen Bemühungen voranzutreiben und Lösungen zu finden, die sowohl den Sicherheitsbedenken als auch den territorialen Ansprüchen gerecht werden. Aber die Frage bleibt: Wie werden die Anstrengungen der Führungspersönlichkeiten Donald Trump und Wladimir Putin im Verlauf der Gespräche fruchten? Im Kanzleramt in Berlin wird inzwischen ein Treffen mit dem ukrainischen Präsidenten Selenskyj vorbereitet, der an einem bilateralen Austausch teilnehmen wird.