Bernims Wohnungsbauboom: Turbo-Offensive für günstigen Wohnraum!

Die IG BAU fordert in Barnim eine Neubau-Offensive für Sozialwohnungen, um steigenden Wohnkosten entgegenzuwirken.
Die IG BAU fordert in Barnim eine Neubau-Offensive für Sozialwohnungen, um steigenden Wohnkosten entgegenzuwirken. (Symbolbild/NAG)

Bernims Wohnungsbauboom: Turbo-Offensive für günstigen Wohnraum!

Barnim, Deutschland - Bei uns im Barnim geht es deutlich um mehr als nur um Stein und Mörtel. Die neue Bundesregierung hat einen „Wohnungsbau-Turbo“ angekündigt, der auch hier in der Region spürbar werden soll. So fordert die Vorsitzende der IG BAU Oderland, Astrid Gehrke, einen „Aufschwung Wohnen“ für Barnim und Brandenburg, um dem drängenden Bedarf an Sozialwohnungen und bezahlbarem Wohnraum gerecht zu werden. In der Tat: Der Landkreis Barnim verzeichnete im vergangenen Jahr den Bau von 792 neuen Wohnungen, wovon 482 in Form von Ein- und Zweifamilienhäusern errichtet wurden. Die Bauwerkskosten beliefen sich auf satte 163,8 Millionen Euro, wie bernau-live.de berichtet.

Doch das ist erst der Anfang! Gehrke hebt die Notwendigkeit einer Neubau-Offensive hervor, speziell um seniorengerechtes Wohnen zu schaffen. Ein Vorschlag zur Senkung der Baukosten sieht vor, durch einfacheres und günstigeres Bauen Einsparungen von bis zu einem Drittel zu erreichen. Die Forderung nach Entbürokratisierung im Bauwesen wird laut igbau.de ebenfalls laut, um die Neubauzahlen in den kommenden Jahren zu steigern.

Der wirtschaftliche Druck steigt

Steigende Baukosten stehen der Schaffung von neuem Wohnraum im Weg. In den letzten 25 Jahren sind die Baukosten um über das 2,5-Fache gestiegen, mit einer beachtlichen Preiserhöhung von 32% allein in den letzten fünf Jahren. Bundesweit fehlen über 550.000 Wohnungen, während 9,6 Millionen Menschen in überbelegten Unterkünften leben. Ein Anstieg von 1,1 Millionen überbelegten Wohnungen in den letzten fünf Jahren verdeutlicht den zeitlichen Druck, unter dem die Branche steht.

Robert Feiger von der IG BAU betont die Notwendigkeit von finanziellen Mitteln für den sozialen Wohnungsbau und plädiert für flächendeckende Regelstandards. Laut einer aktuellen Studie fehlt es an verlässlichen Mitteln für den Wohnungsbau. Um dem entgegenzuwirken, wären für den Neubau von 100.000 Sozialwohnungen jährlich mindestens 11 Milliarden Euro an Fördermitteln erforderlich. Um 60.000 bezahlbare Wohnungen pro Jahr zu schaffen, braucht man mindestens 4 Milliarden Euro jährlich.

Ein integrierter Ansatz für nachhaltigen Wohnungsbau

Gehrke schlägt auch die Einführung eines Labels „gut & günstig“ für den Wohnungsbau vor, um die Qualität zu sichern und gleichzeitig die Kosten im Rahmen zu halten. Ein Fokus auf den „Gebäude-Typ E“ könnte hier hilfreich sein, indem er einfaches, erleichtertes und effizientes Bauen fördert. Dadurch ließen sich nicht nur die Baukosten, sondern auch die ökologischen Standards verbessern, wobei jedoch vor übertriebenen Vorgaben beim Lärm- und Klimaschutz gewarnt wird.

Abschließend zeigt sich, dass die Wohnungsnot in Barnim und darüber hinaus eine ernsthafte Herausforderung darstellt. Die Politik, die Verbände und die Bauindustrie müssen Hand in Hand arbeiten, um die Weichen für eine nachhaltige und bezahlbare Wohnraumschaffung zu stellen. Nur so kann der „Wohnungsbau-Turbo“ wirklich Fahrt aufnehmen und alle im Barnim profitieren.

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OrtBarnim, Deutschland
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