CSD Eberswalde: Friedlicher Protest gegen rechte Hetze unter Polizeischutz

Beim CSD Eberswalde demonstrierten 2.000 Menschen für Vielfalt, geschützt von Polizei nach Angriff in Bad Freienwalde.
Beim CSD Eberswalde demonstrierten 2.000 Menschen für Vielfalt, geschützt von Polizei nach Angriff in Bad Freienwalde. (Symbolbild/NAG)

CSD Eberswalde: Friedlicher Protest gegen rechte Hetze unter Polizeischutz

Eberswalde, Deutschland - Am 21.06.2025 wurde in Eberswalde, Brandenburg, der Christopher Street Day (CSD) gefeiert, und das unter den Schatten eines jüngst erlebten gewaltsamen Vorfalls. Nach einem Angriff auf ein Vielfaltsfest in Bad Freienwalde, bei dem mehrere Teilnehmer verletzt wurden, sorgte die Polizei für einen erhöhten Sicherheitsaufwand. Hunderte von Menschen nahmen an der farbenfrohen Demonstration für Vielfalt und die Rechte queerer Menschen teil, die vom Bahnhofsvorplatz über die Eisenbahnstraße bis zum Marktplatz und schließlich zum Park am Weidedamm führte. Die Abschlusskundgebung fand dann im Park am Weidedamm statt, wo die Slogans für Toleranz und Akzeptanz unüberhörbar waren. rbb24 berichtet, dass …

Im Zuge der Veranstaltungen war die Polizei stark präsent. Neben regulären Einsatzkräften waren auch Staatsschutz-Beamte und Polizisten mit Hunden vor Ort, um die Sicherheit zu gewährleisten. Grund für die verstärkte Polizeipräsenz war der besorgniserregende Vorfall in Bad Freienwalde, wo eine Gruppe von etwa zehn bis fünfzehn Vermummten Teilnehmer eines Fests attackiert und zwei Menschen verletzt hatte. Um ähnliche Vorfälle zu verhindern, hielt die Polizei die Demonstrationsteilnehmer des CSD von einer zeitgleich stattfindenden Veranstaltung der AfD auf dem Marktplatz fern. Tagesspiegel hat hierzu Informationen bereitgestellt.

Vielfalt statt Hass

Die Atmosphäre der CSD-Veranstaltung war jedoch weitgehend friedlich. An den Feierlichkeiten nahmen laut Schätzungen rund 2.000 Menschen teil, während die AfD-Veranstaltung, die weniger als 100 Teilnehmer verzeichnen konnte, einen stark begrenzten Zuspruch fand. Fest gutes Wetter trug dazu bei, dass die Teilnehmer des CSD enthusiastisch ihre Botschaften für Vielfalt und Akzeptanz zum Ausdruck bringen konnten. Es blieb bemerkenswert ruhig, und die Polizei musste nicht eingreifen. Diese positive Wendung wurde auch von Brandenburgs Polizeipräsident Oliver Stepien anerkannt, der vor Ort war, um die Sicherheitslage zu beobachten und die Sorgen der Menschen wahrzunehmen.

Die von der Polizei erfassten Straftaten gegen queere Menschen in Brandenburg zeigen eine besorgniserregende Tendenz: Die Zahlen stiegen von 68 im Jahr 2023 auf 118 im Jahr 2024 – ein Anstieg um etwa 74 %. Angesichts dieser Entwicklungen bleibt der Kampf gegen Rechtsextremismus eine zentrale Aufgabe der Polizei und der Gesellschaft insgesamt. Es sind nicht nur die CSDs in Eberswalde, die zeigen, wie wichtig es ist, für die Rechte von Minderheiten einzutreten; auch andere bevorstehende CSDs in Städten wie Falkensee, Wittenberge, Luckenwalde und Neuruppin verdeutlichen die anhaltende Bedeutung solcher Veranstaltungen.

Gesellschaftliche Verantwortung

Die AfD hat durch ihre politischen Forderungen, unter anderem ein Verbot der Regenbogenfahne an öffentlichen Gebäuden, erneut auf sich aufmerksam gemacht. Diese Forderungen und der Status der AfD als rechtsextremistischer Verdachtsfall, der vom Verfassungsschutz beobachtet wird, werfen Fragen über die gesellschaftliche Verantwortung und die Bereitschaft zum Dialog auf. Während der CSD in Eberswalde ein starkes Zeichen für die Rechte queerer Menschen setzte, mahnen die aktuellen Entwicklungen zur Wachsamkeit gegenüber extremistischer Gesinnung und deren Einfluss auf die Gesellschaft. Auch bundesweite Proteste gegen den Rechtsextremismus, wie zuletzt in Berlin, zeigen, dass das Thema drängt und viele Menschen mobilisiert, sich aktiv für eine weltoffene und tolerante Gesellschaft einzusetzen. Tagesschau bietet hierzu weitere Informationen.

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OrtEberswalde, Deutschland
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