CSD in Eberswalde: Hunderte feiern Vielfalt trotz AfD-Störung!
CSD in Eberswalde: Hunderte feiern Vielfalt trotz AfD-Störung!
Eberswalde, Brandenburg, Deutschland - Am 21. Juni 2025 feierte Eberswalde den Christopher Street Day (CSD) mit einer bunten Parade für Vielfalt und die Rechte queerer Menschen. Hunderte von Teilnehmern machten sich auf den Weg vom Bahnhofsvorplatz über die Eisenbahnstraße und den Marktplatz zum Park am Weidedamm. Die Organisatoren rechneten mit rund 1500 bis 2000 Personen, was eine deutliche Steigerung zu den circa 1000 Teilnehmern des ersten CSD im Vorjahr darstellt. Damit setzten sie ein klares Zeichen für Toleranz und Sichtbarkeit, trotz der widrigen Umstände, die in den letzten Wochen immer wieder für Schlagzeilen sorgten.
Parallel zum CSD fand auf dem Marktplatz ein Sommerfest der AfD statt, das jedoch mit weniger als 100 Teilnehmern eher mager besucht war. Während der Demonstrationszug die AfD-Veranstaltung passierte, sorgte eine erhöhte Polizeipräsenz dafür, dass es zu keinen Zwischenfällen kam. Die Polizei berichtete von einem friedlichen Verlauf der Veranstaltung, wodurch keine Einsätze nötig wurden. Hintergrund dieser besonderen Sicherheitsvorkehrungen war ein gewaltsamer Angriff auf ein Vielfaltsfest in Bad Freienwalde, bei dem zwei Menschen verletzt wurden. Diese Vorfälle haben die staatlichen Stellen veranlasst, ihre Einsatzkräfte merklich aufzustocken, um die Sicherheit der Teilnehmenden zu gewährleisten.
Friedlicher Protest und Herausforderungen
Das Engagement der Polizei in Eberswalde wurde zudem durch die jüngsten Statistiken über Straftaten gegen queere Menschen untermauert. In Brandenburg nahmen die Übergriffe im Jahr 2024 stark zu – von 68 Fällen im Vorjahr auf 118, was einen Anstieg von etwa 74 Prozent bedeutet. Diesem traurigen Trend wollten die Organisatoren des CSD entgegenwirken, indem sie ein starkes Zeichen für Akzeptanz und Gleichberechtigung setzten.
Brandenburgs Polizeipräsident Oliver Stepien war persönlich vor Ort, um die Situation zu beobachten und den Einsatzkräften Respekt zu zollen. „Jetzt erst recht“ – mit diesem Motto blieben die veranstaltenden Mitglieder der queeren Community unbeirrt und feierten trotz der angespannten Lage. Wie auch in anderen Städten Brandenburgs stehen weitere CSDs bereits auf dem Programm: Im Juli sind Veranstaltungen in Falkensee, Wittenberge, Luckenwalde, Neuruppin, Bad Belzig und Bernau bei Berlin geplant.
Ein Blick auf die gesellschaftlichen Spannungen
Die Atmosphäre rund um die CSD-Veranstaltungen war jedoch nicht nur von Feierlaune geprägt. Angesichts der zunehmenden Angriffe auf die queere Community in Deutschland sind CSDs immer mehr von Spannungen begleitet. In Berlin-Marzahn ist eine Demonstration der rechtsextremistischen Szene gegen eine „Pride Parade“ angemeldet, und Gruppen junger Rechtsextremisten rufen zu Gegenaktionen auf. Auch der Versuch der AfD, Regenbogenfahnen an öffentlichen Gebäuden zu verbieten, zeigt, wie polarisiert die Gesellschaft in diesem Themenfeld ist.
Dennoch bleibt die queere Community aktiv und sichtbar. Die Organisatoren der Eberswalder Parade betonen, dass man trotz aller Widrigkeiten zusammensteht und für die eigenen Rechte eintritt, ganz gleich, wie herausfordernd die Umstände auch sein mögen. In diesem Sinne zeigt Eberswalde, dass Vielfalt gefeiert werden kann und soll, und es wird deutlich: Mit Solidarität schafft man Wandel.
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Ort | Eberswalde, Brandenburg, Deutschland |
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