Eberswalde: Mieter kämpfen gemeinsam gegen hohe Mieten und Verdrängung!

In Eberswalde sichern Mieter sich durch einen Kauf ihr Zuhause und bezahlbaren Wohnraum gegen steigende Mieten.
In Eberswalde sichern Mieter sich durch einen Kauf ihr Zuhause und bezahlbaren Wohnraum gegen steigende Mieten. (Symbolbild/NAG)

Eberswalde: Mieter kämpfen gemeinsam gegen hohe Mieten und Verdrängung!

Danckelmannstraße, Eberswalde, Deutschland - In Eberswalde, Brandenburg, setzen sich Mieter aktiv für ihren Wohnraum ein. Sie haben sich zusammengeschlossen, um die drohende Verdrängung und hohe Mieten nach einer geplanten Sanierung ihres Hauses zu verhindern. Das kommunale Wohnungsunternehmen WHG plant, eine stattliche Stadtvilla in der Danckelmannstraße zu verkaufen – und das an die aktuellen Mieter. Diese Initiative findet in einer Zeit statt, in der die Mietpreise in vielen deutschen Städten einen rasanten Anstieg erfahren haben. Die Mieten in Deutschland kommen bis zum Jahr 2024 auf eine durchschnittliche Quadratmeterzahl von etwa 12 Euro, während in Eberswalde die Mietpreise vergleichsweise niedrig bleiben, mit derzeit etwa acht Euro kalt pro Quadratmeter für Neukunden und sechs Euro für Bestandsmieten.Tagesschau berichtet, dass die WHG ursprünglich selbst eine Sanierung der Stadtvilla durchführen wollte, die Mietpreise dabei jedoch auf bis zu 15 Euro pro Quadratmeter getrieben hätte. Die Mieter, darunter Studierende und Wissenschaftler, befürchten daher, dass sie sich die Mieten nach der Sanierung nicht mehr leisten können.

Unterstützt von den „Mietshäuser-Syndikat“, einer bundesweiten Initiative, die den gemeinschaftlichen Erwerb von Wohnraum fördert, haben die Mieter einen Verein sowie eine GmbH gegründet, um die Stadtvilla zu kaufen. Um das nötige Kapital zu beschaffen, nehmen sie einen Kredit auf und sammeln Mikrokredite von Freunden und Familie für den Eigenanteil. Es bleibt jedoch eine Herausforderung – sie benötigen rund eine Million Euro, um den Kauf noch in diesem Jahr zu realisieren. Der WHG-Chef Henrik Hundertmark hat den Verkauf als Schritt zur Förderung der Vielfalt in Eberswalde unterstützt und möchte der Stadt mehr Raum für andere Projekte geben. Eine sinnvolle Lösung, die nicht nur den Besitzern, sondern auch der Gemeinschaft zugutekommt.

Was die Mietpreisbremse betrifft, so ist Eberswalde nicht betroffen, auch nach der jüngsten Verlängerung bis 2029, die für fast 20 Kommunen in Brandenburg gilt. Angesichts der aktuellen Mietpreise stellen Mieter in Eberswalde zuversichtlich fest, dass ihre Bemühungen, die Mietpreise unter zehn Euro pro Quadratmeter zu halten, realistisch sind.ImmobilienScout24 schätzt, dass Eberswalde im Vergleich zu anderen Städten eine besonders rücksichtsvolle Marktpolitik verfolgt, die es den Anwohnern ermöglicht, Eigentum zu erwerben und nicht in die Mühlen des Immobilienmarktes zu geraten.

Das Engagement der Eberswalder Mieter ist somit nicht nur ein Beispiel für den Erhalt leistbaren Wohnraums, sondern auch ein Aufruf zur aktiven Gestaltung der Lebensqualität in ihrer Stadt. Wie sich zeigt, macht gemeinschaftlicher Einkauf Sinn und bietet eine langfristige Perspektive für die Bewohner. Während die Mietpreisentwicklung in Deutschland, laut Daten von Statista, bis 2024 weiter steigt, scheint das Eberswalder Modell ein echter Lichtblick im Nebel des Wohnungsmarktes zu sein.

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OrtDanckelmannstraße, Eberswalde, Deutschland
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