Forschungsprojekt zukunftsweisend: Stark gegen Trockenheit mit Walnuss & Co.

Forschungsprojekt zukunftsweisend: Stark gegen Trockenheit mit Walnuss & Co.
Cobbel, Altmark, Deutschland - Die Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde (HNEE) hat ein vielversprechendes Forschungsprojekt gestartet, das sich mit klimarobusten Agrargehölzen für Agroforstsysteme beschäftigt. Der Fokus liegt auf der Entwicklung von zukunftsfähigen Lösungen für die Landwirtschaft in trockenen Regionen. Dies ist insbesondere für Landwirte in Ostdeutschland von großem Interesse, wo hohe Ausfallraten bei jungen Gehölzen durch Frühjahrstrockenheit eine große Herausforderung darstellen. Der offizielle Projektauftakt fand kürzlich auf dem Betrieb Warnke Agrar in Cobbel (Altmark) statt, wo mindestens drei landwirtschaftliche Betriebe aus Brandenburg und Sachsen-Anhalt aktiv eingebunden sind.
Ein zentraler Bestandteil des Projekts ist die Integration von Gehölzen wie Walnuss, Esskastanie und Maulbeere in landwirtschaftliche Flächen. Diese Baumarten sind nicht nur trockenheitsverträglich, sondern liefern auch marktfähige Früchte. So kann die Nutzung von Agroforstsystemen nicht nur zur Reduzierung von Bodenerosion, sondern auch zur Verbesserung des Mikroklimas beitragen und gleichzeitig die Artenvielfalt fördern. Laut Barnim Aktuell bietet dies auch wirtschaftliche Chancen durch Holz- und Fruchterträge.
Forschungsphasen und Herausforderungen
Das Projekt besteht aus mehreren Phasen. In der ersten Phase wird ein umfassendes Forschungsdesign aufgebaut, das die Durchführung von Stakeholder-Analysen und Umfragen bei Praktiker*innen beinhaltet. Ziel ist es, geeignete Baumarten und Sorten auszuwählen und aus den gesammelten Erfahrungen konkrete Empfehlungen für die Praxis abzuleiten. Ab Dezember 2025 werden auf drei Praxisbetrieben jeweils etwa 200 Bäume gepflanzt, was den Beginn der zweiten Phase markiert.
Besonders herausfordernd ist die Etablierung von Gehölzen in Agroforst-Neuanlagen unter extremen klimatischen Bedingungen, berichtet Deutsche Bundesstiftung Umwelt. Hohe Ausfallraten und mäßiges Gehölzwachstum sind dabei häufige Probleme. Diese sollen durch gezielte Auswahl und Anzuchtverfahren verringert werden. Die wissenschaftliche Begleitung des Projekts hat zum Ziel, praxisnahe Empfehlungen für Landwirte zu entwickeln und Nachpflanzungen zu minimieren.
Die Rolle der Agroforstwirtschaft
Die Agroforstwirtschaft als Kombination verschiedener Flächennutzungen spielt eine wichtige Rolle, wenn es um die Erhöhung der Nachhaltigkeit der Landwirtschaft geht. Wie auf Cordis zu lesen ist, kann diese Form der Landwirtschaft zur Einkommensstabilität beitragen und die Widerstandsfähigkeit gegenüber klimatischen Herausforderungen erhöhen. Zudem bietet sie Möglichkeiten zur Umgestaltung von Landschaften und zur Bekämpfung des Klimawandels.
Weitere EU-geförderte Projekte, wie das AGROMIX-Projekt, zielen darauf ab, die Agroforstwirtschaft in Europa durch die Zusammenarbeit von landwirtschaftlichen Betrieben, Forschenden und politischen Verantwortlichen nachhaltig zu gestalten. Solche Initiativen sind entscheidend, um praktische Instrumente für die Umsetzung agrarökologischer Lösungen zu entwickeln und die langfristige Produktions- und Einkommensstabilität in der Landwirtschaft zu fördern.
Die kommenden Jahre werden zeigen, ob die Forschungsergebnisse den Landwirten in Ostdeutschland dabei helfen können, den Herausforderungen des Klimawandels zu begegnen und gleichzeitig von den Vorteilen klimarobuster Agrargehölze zu profitieren.
Details | |
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Ort | Cobbel, Altmark, Deutschland |
Quellen |