Gedenktafel für Margit Schötschel: Ein Zeichen der Inklusion in Bernau
Am 24. Oktober 2025 wurde in Bernau die erste barrierefreie Gedenktafel für die Künstlerin Margit Schötschel enthüllt, um ihr Engagement für Inklusion und weibliche Lebensleistungen zu würdigen.

Gedenktafel für Margit Schötschel: Ein Zeichen der Inklusion in Bernau
Am Freitag, dem 24. Oktober, wurde im Puschkinviertel von Bernau eine Gedenktafel für die bemerkenswerte Bildhauerin Margit Schötschel enthüllt. Dies ist nicht nur eine Ehrung für die Künstlerin, sondern auch der 52. FrauenOrt in Brandenburg und der erste barrierefreie FrauenOrt im Landkreis Barnim. Rund 100 Gäste fanden sich zur Enthüllung ein, darunter Vertreter aus Politik, Kultur, Zivilgesellschaft und die Angehörigen der Künstlerin. Naturgemäß war die Atmosphäre geprägt von Erinnerungen und Dankbarkeit für Schötschels Beitrag zur Kunst in der Region. Laut barnim-aktuell.de sprachen zahlreiche Redner, darunter Clemens Pfütz, der allgemeine Stellvertreter des Bürgermeisters, und Sozialstaatssekretär Patrick Wahl, der Schötschels bleibende Leistungen für Inklusion und kulturelle Teilhabe würdigte.
Margit Schötschel wurde 1933 in Berlin-Weißensee geboren und schloss 1960 ihr Diplom in Bildhauerei an der Kunsthochschule Weißensee ab. Ihre künstlerische Karriere brachte Werke hervor, die weit über die regionalen Grenzen hinaus Anerkennung fanden, darunter die überlebensgroße Plastik „Familie“, die 1977 entstanden ist. Von 1969 bis 1999 arbeitete sie als Kunstlehrerin und leitete einen kreativen Zirkel für Menschen mit Behinderungen in Lobetal, wo sie eine Werkstatt gründete und zahlreiche Ausstellungen organisierte. Ihr Engagement trug wesentlich zur Förderung der künstlerischen Ausdruckskraft ihrer Schüler bei. barnim.de hebt hervor, dass die Gedenktafel auch den Aspekt der Inklusion in den Vordergrund stellt: sie ist barrierefrei gestaltet und enthält Texte in Leichter Sprache, Braille-Schrift sowie taktil erfahrbare Grafiken.
Ein Symbol der Erinnerungskultur
Die Einweihung der Gedenktafel fand in unmittelbarer Nähe zu Schötschels bedeutsamen Kunstwerken statt und stellt einen bedeutenden Schritt in Richtung einer gleichberechtigten Erinnerungskultur dar. Eine offene Gesprächsrunde, an der unter anderem Jeanette Pella und Dr. Claudia Schmid-Rathjen teilnahmen, diskutierte nach der Enthüllung die Themen Inklusion und die Sichtbarkeit weiblicher Lebensleistungen. Landrat Daniel Kurth und Prof. Dr. Sabine Hering bezeichneten die Gedenktafel als Leuchtturmprojekt, das die Notwendigkeit verstärkt, das Wirken von Frauen in Geschichte und Gesellschaft zu würdigen.
Das Projekt „FrauenOrte im Land Brandenburg“ hat sich seit seiner Gründung im Jahr 2010 zur Aufgabe gemacht, die Lebensgeschichten bedeutender Frauen sichtbar zu machen. Mit der Hervorhebung von Margit Schötschel wird nicht nur ihr künstlerisches Schaffen gewürdigt, sondern auch der Weg geebnet für eine nachhaltige Erinnerungskultur, die auf Inklusion und Gleichheit setzt. Bis 2025 ist das Vorhaben mit rund 56.900 Euro aus dem Gleichstellungspolitischen Rahmenprogramm des Frauenministeriums gefördert. Mehr Informationen über das gesamte Projekt und die 52 FrauenOrte sind auf der Webseite von barnim.de zu finden.