Immanuel Klinikum Bernau erhält Auszeichnung für Frauenherzmedizin!

Immanuel Klinikum Bernau erhält Auszeichnung für Frauenherzmedizin!

Bernau, Deutschland - Eine besondere Auszeichnung für die Gesundheitsversorgung von Frauen: Am 3. Juli 2025 erhielt die Hochschulambulanz des Immanuel Klinikums Bernau Herzzentrum Brandenburg den Sonderpreis für geschlechterspezifische Versorgung, im Rahmen des KONKRET-Preises, der von der Lilly Deutschland Stiftung verliehen wird. Der Preis, der mit 5.000 Euro dotiert ist, hebt das Projekt „Hochschulambulanz für geschlechterspezifische Medizin mit spezieller Frauensprechstunde“ unter der Leitung von Dr. med. Viyan Sido hervor. Ziel des Projekts ist es, die spezifischen Symptome, Risikofaktoren und Bedürfnisse von Frauen im Bereich der Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu adressieren, wie barnim-aktuell.de berichtet.

Die spezielle Herzsprechstunde bietet eine maßgeschneiderte Versorgung und setzt auf die Förderung wissenschaftlicher Fragestellungen. Prof. Dr. med. Johannes Albes, Chefarzt der Herz- und Gefäßchirurgie, betont die Dringlichkeit einer geschlechtergerechten medizinischen Versorgung und hebt die bestehenden Unterschiede in der Behandlung von Frauen hervor. Dr. Isabella Erb-Herrmann von der Lilly Deutschland Stiftung unterstreicht die Relevanz einer geschlechtersensiblen Gesundheitsversorgung und nennt den Preis als Anreiz, Lücken im Gesundheitssystem zu schließen.

Wachsende Erkenntnisse über Geschlechterunterschiede

Kardiovaskuläre Erkrankungen sind zwar die weltweit führende Todesursache bei beiden Geschlechtern, aber es gibt signifikante Unterschiede in der Art und Weise, wie sie sich bei Männern und Frauen manifestieren. Eine aktuelle Veröffentlichung in der DGK schildert, dass geschlechtsspezifische Unterschiede in der Prävalenz, Pathophysiologie und Symptomatik von Herzerkrankungen weitgehend unbekannt sind. Frauen werden häufig in klinischen Studien unterrepräsentiert, was dazu führt, dass die aktuellen Leitlinien diese Unterschiede nur unzureichend berücksichtigen.

Erstaunlicherweise zeigt sich, dass akute Koronarsyndrome vor allem Männer betreffen, während Frauen ab 75 Jahren in der Überzahl sind. Zudem nimmt die Anzahl an jungen Frauen, die an akuten Koronarsyndromen leiden, zu. Hierbei spielt Stress eine entscheidende Rolle, welcher als wichtiger Risikofaktor für Myokardinfarkt bei Frauen identifiziert wurde, wie die VIRGO-Studie aufzeigt. Zudem müssen Ärzte darauf achten, dass Diabetes bei Frauen eine koronare Herzerkrankung stärker fördert als bei Männern, und dass geschlechtsspezifische Tests empfohlen werden, um Diagnosen zu verbessern.

Die Notwendigkeit geschlechtersensibler Ansätze

Ein besseres Verständnis der Geschlechterunterschiede in der Kardiologie kann nicht nur die Therapien verfeinern, sondern auch deren Sicherheit erhöhen. Der Fokus auf personalisierte Behandlung basierend auf geschlechtsspezifischen Bedürfnissen ist unerlässlich. Erkenntnisse der Ärzteblatt zeigen, dass die Kliniken bei der Behandlung von Frauen mit stabiler Angina Pectoris oft Schwierigkeiten haben, die richtigen Diagnosen zu stellen, insbesondere bei unter 60-Jährigen. Umso wichtiger ist es, bildgebende Verfahren wie SPECT und MRT häufiger einzusetzen, um die Versorgungsqualität zu verbessern.

Die Herausforderungen enden nicht bei der Diagnosestellung: Frauen sind häufig von Komplikationen betroffen, wenn sie sich invasiven Therapien unterziehen, was unter anderem auf ihre kleineren Blutgefäße zurückzuführen ist. Darüber hinaus zeigen Studien, dass Frauen mit Herzinsuffizienz seltener behandelt werden und beim Einsatz von Herzmedikamenten eine höhere Sterblichkeitsrate aufweisen als Männer. Dies verdeutlicht einmal mehr, wie wichtig es ist, gendersensible Ansätze in der Herzmedizin zu etablieren.

Abschließend lässt sich sagen, dass die Anerkennung und Förderung geschlechtergerechter Versorgungsansätze, wie sie am Immanuel Klinikum Bernau umgesetzt werden, heute wichtiger ist denn je. Sie eröffnen nicht nur neue Perspektiven für die medizinische Versorgung, sondern leisten auch einen bedeutenden Beitrag zur Verbesserung der Gesundheit und Lebensqualität von Frauen im Bereich der Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

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OrtBernau, Deutschland
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