Schorfheide: Streit um Photovoltaik-Anlage – Bürgerbefragung startet!

Schorfheide: Streit um Photovoltaik-Anlage – Bürgerbefragung startet!

Klandorf, Deutschland - In Brandenburg stehen die Gemeinden im Jahr 2025 vor entscheidenden Weichenstellungen: Ob und wo Photovoltaik-Freiflächenanlagen (PV-FFA) errichtet werden dürfen, liegt in ihrer Hand. Diese Anlagen sind nicht nur für die Zukunft der Energieversorgung essenziell, sondern bieten auch zahlreiche Herausforderungen und Chancen, wie barnim-aktuell.de berichtet.

In der Gemeinde Schorfheide, insbesondere im Ortsteil Klandorf, gibt es derzeit Uneinigkeiten unter den Einwohnern bezüglich einer geplanten PV-FFA auf etwa 30 Hektar. Um Klarheit zu schaffen, hat die Gemeindevertretung entschieden, die Bürgerinnen und Bürger von Klandorf selbst zu befragen. Der Grüne Kommunalpolitische Arbeitskreis Schorfheide (GKAKS) hat hierfür eine Entscheidungshilfe mit sieben Punkten erarbeitet. Diese sollen die Gemeinden unterstützen, informierte Entscheidungen zu treffen.

Was muss beachtet werden?

Die Befürwortung oder Ablehnung von PV-FFA bringt einige Punkte mit sich, die Berücksichtigung finden sollten. Der GKAKS schlägt vor, direkte Gespräche zwischen den Gemeindevertretern und den Betreibern zu führen, um die Anliegen der Anwohner zu sichern. Zudem wird die Schaffung eines Fahrradwegs zu den Einkaufsstätten in Zerpenschleuse im Zusammenhang mit dem Bau der Anlagen als sinnvoll erachtet. Auch die Kombination der PV-FFA mit modernster Speichertechnologie soll eine bessere Nutzung des erzeugten Stroms ermöglichen.

Ein weiterer Aspekt, der für viele Gemeinden von Bedeutung sein dürfte, ist die neue Sonderabgabe für Betreiber von Solarparks in Brandenburg, die ab 2025 greifen soll. Diese Abgabe, die per Gesetz festgelegt wurde, beträgt 2.000 Euro pro Megawatt und Jahr und muss an die Standortgemeinde gezahlt werden, wie pv-magazine.de berichtet. Die Einnahmen müssen spezifisch für Projekte eingesetzt werden, die das Ortsbild oder die Infrastruktur aufwerten, soziale Aktivitäten fördern oder Bürgerenergiegesellschaften gründen. Für viele Kommunen kann dies sowohl eine Chance als auch eine Herausforderung darstellen.

Die Rolle der Photovoltaik

Der Bedarf an Freiflächen für PV-FFA ist in den letzten Jahren stark gesunken und beläuft sich mittlerweile auf etwa 1 Hektar pro Megawatt, gemäß Informationen vom Umweltbundesamt. Ende 2021 waren in Deutschland rund 32.000 Hektar dieser Anlagen installiert, wovon ein erheblicher Teil auf Konversionsflächen und Ackerflächen entfällt. Trotz der hohen Flächeninanspruchnahme ist jedoch zu beachten, dass PV-FFA in der Regel geringere negative Umweltwirkungen als der Anbau von Energiepflanzen aufweisen.

Die Diskussion um die Ausbauziele ist momentan ebenfalls hoch im Kurs: Bis 2030 sollen in Deutschland insgesamt 215 Gigawatt installiert werden, was einer Verdreifachung der aktuellen Leistung entspricht. Gemeinden und ihre Bürger sollten sich rechtzeitig mit den Chancen und Risiken von PV-FFA auseinandersetzen, um gemeinsam nachhaltige Lösungen zu finden.

Zusammengefasst steht die Gemeinschaft in Schorfheide also vor einer interessanten Aufgabe: Es gilt, die Vorzüge von nachhaltiger Energiegewinnung mit den Bedürfnissen der Anwohner in Einklang zu bringen und die befestigten Strukturen der Gemeinde weiter zu stärken.

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OrtKlandorf, Deutschland
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