Fünf neue Stolpersteine in Brandenburg: Gedenken an Familie Schwarz

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Am 10.09.2025 wurden fünf Stolpersteine für die Familie Schwarz in Brandenburg an der Havel verlegt, um an die Holocaust-Opfer zu erinnern.

Am 10.09.2025 wurden fünf Stolpersteine für die Familie Schwarz in Brandenburg an der Havel verlegt, um an die Holocaust-Opfer zu erinnern.
Am 10.09.2025 wurden fünf Stolpersteine für die Familie Schwarz in Brandenburg an der Havel verlegt, um an die Holocaust-Opfer zu erinnern.

Fünf neue Stolpersteine in Brandenburg: Gedenken an Familie Schwarz

Am Mittwoch, den 10. September 2025, wurde in der Ritterstraße 92 in Brandenburg an der Havel die Verlegung von fünf Stolpersteinen zu Ehren der Familie Schwarz feierlich begangen. Diese Gedenksteine erweitern die Reihe auf insgesamt 16 Stolpersteine in der Stadt, die an jüdische Bürger sowie an einen demokratischen Politiker und einen katholischen Geistlichen erinnern. Die Ritterstraße 92 war die letzte frei gewählte Wohnadresse der Familie, die aufgrund der nationalsozialistischen Verfolgung leiden musste, und deren Geschichte nun in Erinnerung bleibt.

Josef Schwarz, eigentlich Josef Rottenberger, wurde 1884 in Südostpolen geboren und war im Brandenburger Adressbuch als Zigarrenvertreter verzeichnet. 1912 heiratete er Amalie Rosenblüth, was zur Namenskombination „Josef Rottenberger, genannt Schwarz“ führte. Ab 1917/18 kehrte er der Zigarrenbranche den Rücken und eröffnete ein Geschäft in der nahe gelegenen Ritterstraße 84, bevor er 1933 die Ritterstraße 92 erwarb, wo er sein Konfektionsgeschäft fortführte.

Das Schicksal der Familie

Zusammen mit Amalie hatte Josef drei Kinder: Bertha, Max und Herbert. Bertha, geboren 1913, floh 1939 nach Belgien und weiter nach Kuba, bevor sie 1947 in Florida heiratete. Max, dessen Geburt im Juni 1918 war, emigrierte 1938 in die USA und eröffnete dort ein Juweliergeschäft mit seinem Bruder. Herbert, der 1923 geboren wurde, wanderte 1941 über Marseille in die USA aus.

Das Schicksal der Eltern war tragisch: Josef und Amalie Schwarz wurden am 6. Oktober 1938 verhaftet und wegen jüdischer Schlachtungen verurteilt. Den geplanten Ausreiseversuch nach Kuba im November 1938 konnten sie nicht realisieren. Nach ihrer Verhaftung in Hannover wurden sie im Juni 1939 nach Tarnów in Polen deportiert, wo sie im April 1941 starben.

Erinnerung und Verantwortung

Oberbürgermeister Steffen Scheller hob bei der Zeremonie die Bedeutung der Stolpersteine hervor. Sie seien eine Mahnung gegen Unmenschlichkeit und ein Zeichen der Erinnerung. Die Verlegung der Stolpersteine wurde von Max‘ Tochter Marna Schwarz-Carroll initiiert, die mit ihrer Familie nach Brandenburg an der Havel gekommen war. In ihrer bewegenden Rede erinnerte sie an die Gräueltaten des Holocaust und machte klar, wie wichtig es ist, wachsam gegen Wiederholungen solcher Zeiten zu bleiben.

Stolpersteine sind nicht nur in Brandenburg, sondern auch in vielen anderen Städten Deutschlands und darüber hinaus ein bedeutendes Symbol des Gedenkens an Holocaust-Opfer. Dabei werden immer wieder Lebensgeschichten recherchiert und dokumentiert, um das Erbe der verfolgten jüdischen Familien lebendig zu halten und zum Nachdenken anzuregen. Wie der Tagesspiegel berichtet, finden auch zahlreiche Veranstaltungen statt, die sich mit der Geschichte der jüdischen Familien und dem Schicksal der Verfolgten befassen. Diese erinnern uns daran, wie wichtig es ist, sich aktiv gegen das Vergessen einzusetzen.

Die Stolpersteine der Familie Schwarz sind nun ein Teil dieser herzerwärmenden und zugleich mahnenden Geschichte, die uns alle betrifft und wo jeder Einzelne in der Verantwortung steht, sich gegen Unrecht auszusprechen.