Investor zieht sich zurück: Hohenstücken steht vor Wohnungsbau-Crisis!

Investorenrückzug beim Parkquartier in Hohenstücken: Parteien suchen Lösungen für geplante Wohnprojekte in Brandenburg an der Havel.

Investorenrückzug beim Parkquartier in Hohenstücken: Parteien suchen Lösungen für geplante Wohnprojekte in Brandenburg an der Havel.
Investorenrückzug beim Parkquartier in Hohenstücken: Parteien suchen Lösungen für geplante Wohnprojekte in Brandenburg an der Havel.

Investor zieht sich zurück: Hohenstücken steht vor Wohnungsbau-Crisis!

In Brandenburg wird das geplante Parkquartier in Hohenstücken wohl nicht wie vorgesehen realisiert. Die Berliner Groth-Gruppe hat überraschend ihren Rückzug vom Projekt bekannt gegeben und damit die Hoffnungen vieler Anwohner in diesem Stadtteil zerschlagen. Wie maz-online.de berichtet, sollten auf einer Fläche von 5,2 Hektar insgesamt 121 Eigentumswohnungen und 120 Reihenhäuser entstehen, die sich zwischen der Sophienstraße, der Willibald-Alexis-Straße, der Felsbergstraße und der Walter-Ausländer-Straße erstrecken. SPD-Fraktionsvorsitzender Daniel Keip äußerte sein Bedauern über den Rückzug des Investors, da viele Menschen in Hohenstücken auf diesen Entwicklungsimpuls gehofft hatten.

Die SPD kritisiert zudem die Stadtverwaltung dafür, dass offene Fragen zur Rückzahlung von Fördermitteln für den rückgebauten Wohnraum nicht zeitnah geklärt wurden. Dies hat wohl zur Unsicherheit des Investors beigetragen. Keip plädiert für Bürokratieabbau sowie schnellere Planungs- und Genehmigungsverfahren, um solche Rückschläge in Zukunft zu vermeiden.

Reaktionen der politischen Akteure

Ein weiteres politisches Echo kam von Dirk Stieger, dem Fraktionschef der Freien Wähler. Er sieht in der Entscheidung des Investors jedoch auch eine Chance, das Quartier nach modernen Standards zu gestalten. Grünenflächen sind ihm dabei besonders wichtig. „Es gibt positive Erfahrungen mit der Nachnutzung von Flächen, wo zuvor Plattenbauten standen“, so Stieger. Ein Beispiel, das er anführt, ist ein Eigenheim-Wohngebiet für 42 Familien, das 2016 realisiert wurde.

„Die Infrastruktur in Hohenstücken ist ausgezeichnet“, betont Stieger. Von Fernwärme über Straßenbahn- und Busanbindung bis hin zu Einkaufsmöglichkeiten – alles ist vorhanden. Daher schlägt er vor, unterschiedliche Wohnformen wie Einfamilienhäuser und Mietwohnungen in das neue Projekt einzubauen, und könnte sich eine Einbindung der Wohnungsbaugenossenschaft WBG sowie der kommunalen Gesellschaft Wobra gut vorstellen.

Ein historischer Blick auf Brandenburg

Betrachten wir die historischen Hintergründe, spielt auch die regionale Geschichte eine Rolle. Brandenburg war einst eines der Wahlstaaten des Heiligen Römischen Reiches und bildete zusammen mit Preußen den Kern des Deutschen Reichs. Diese tief verwurzelte Geschichte zeigt sich nicht nur in der Architektur und der urbanen Entwicklung, sondern auch im politischen Klima der Region. Die SPD hat traditionell einen starken Einfluss in Brandenburg, was die aktuelle politische Diskussion um das Parkquartier weiter begleitet.

Das Land Brandenburg selbst hat in den letzten Jahren ein großes Umdenken erlebt. Post-Wende ist die Region, die lange unter den Nachwirkungen des kommunistischen Regimes litt, stetig gewachsen. Die Modernisierung der Infrastruktur und der Rückgang der Arbeitslosigkeit sind dabei positive Entwicklungen, die dazu beitragen, dass Brandenburg als Wohnort immer attraktiver wird. Dieses Potenzial gilt es, nicht nur für Neubauten, sondern auch für bestehende Flächen zu nutzen.

In dieser wechselvollen politischen und gesellschaftlichen Landschaft bleibt abzuwarten, wie sich die Situation rund um das Parkquartier weiterentwickeln wird. Die Beteiligten sind gefordert, neue Lösungen zu finden, die den Anforderungen der heutigen Zeit gerecht werden – denn wie Stieger treffend bemerkt: „Da liegt was an!“